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15.07.2020 Corona-Krise trifft Mittelstand weiter schwer

Die Dimension der Corona-Krise für die deutsche Wirtschaft lässt sich immer deutlicher an Zahlen ablesen. Insbesondere die sinkenden Umsätze und Erträge im 2. Quartal 2020 zeigen das Ausmaß der Pandemie. So sanken in den Monaten April bis Juni bei nahezu 60 % der Verbünde (Vergleich zum 1. Quartal rund 46 %) die Umsätze. Der Kreis schließt sich bei ihren Anschlusshäusern, deren Mehrheit (ebenfalls nahezu 60 %) von einem Umsatzrückgang betroffen waren (1. Quartal: nahezu 45 %). Doch wie geht es in den kommenden Monaten weiter? Rund 42 % der Verbundgruppen rechnen mit stabilen (21,9 %) oder sogar steigenden Umsätzen (20,3 %). Im 1. Quartal lag dieser Wert noch bei rund 18 %.

Eine ähnliche Entwicklung spiegelt der Blick Richtung Erträge – eine Abwärtsspirale zeigte sich hier im 2. Quartal bei rund 55 % der Kooperationen (zum Vergleich 1. Quartal: 45,9 %); jeweils 21,9 % der Verbünde berichten von einer Stagnation oder einem Wachstum (1. Quartal: gesamt 54 %).

Investitionsbereitschaft noch verhalten

Deutlicher Indikator für die Strapazen und Unsicherheiten der vergangenen Monate ist die Investitionsbereitschaft der Verbünde. Auch hier haben die Folgen der Corona-Krise ihre Spuren hinterlassen. In Zahlen bedeutet das: Mehr als 31 % der befragten Kooperationen haben im 2. Quartal weniger investiert als noch im Vorquartal (rund 20 %). Gleichzeitig stieg die Zahl jener, die trotz der Herausforderungen höhere Investitionen wagten – hier zeigte sich ein Anstieg um 5 % vom 1. zum 2. Quartal. Hoffnung macht jedoch die Prognose für die kommenden Monate: Mehr als 64 % und damit nahezu zwei Drittel blicken mit einem stabilen oder gar gesteigerten Investitionsverhalten in die nahe Zukunft – als Vergleich: Im 1. Quartal waren dies lediglich rund 37 %.

Mitarbeiterzahl weiter tendenziell rückläufig

Welche Auswirkungen hatte die Corona-Krise im 2. Quartal auf die Beschäftigtenzahlen? Wurde bereits im 1. Quartal 2020 tendenziell ein leichter Rückgang in der Beschäftigung befürchtet, spiegelt sich diese Einschätzung nun auch im 2. Quartal wider. So war bei 17,2 % der Kooperationen die Beschäftigtenzahl rückläufig (1. Quartal: 14,9 %), während 75 % der Verbünde auf stabilem Niveau verblieben (1. Quartal: 73 %). Gleichzeitig rechnen 14 % der Kooperationen für die kommenden Monate mit einem Beschäftigtenzuwachs (1. Quartal: 2,7 %).

Mehrheit bewertet befristete Mehrwertsteuersenkung negativ

Seit zwei Wochen gilt die befristete Mehrwertsteuersenkung und stellt zahlreiche Unternehmen noch immer vor umfassende Herausforderungen. Sollte die Maßnahme eigentlich zum Konsum anregen, scheint der Aufwand den Nutzen deutlich zu übersteigen. So schätzen mehr als 2/3 der Kooperationen (67,2 %) die temporäre Absenkung der Mehrwertsteuer als negativ ein und berichten über zusätzlichen Aufwand und Kosten. Lediglich 17,2 % der Verbünde erwarten durch die Senkung einen positiven Effekt und Konjunkturimpuls. „Die Mehrwertsteuer-Senkung ist gut gemeint, aber schlecht umgesetzt: Für den Mittelstand ist durch die extrem kurze Zeit, die zur Umsetzung blieb, ein hoher Verwaltungsaufwand entstanden – etwa weil stationäre Händler ihre Auspreisungen verändern und ihre Kassensysteme umstellen mussten.

Und damit nicht genug: Zum 1. Januar 2021 wiederholen sich Aufwand und Kosten, wenn es heißt ´Alles auf Anfang´. Der Wettbewerbsnachteil gegenüber dem Online-Handel droht sich damit in vielen Branchen weiter zu verschärfen!“, mahnt Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer DER MITTELSTANDSVERBUND. Auch die Mehrheit der Verbundgruppen rechnet zum 1. Januar 2021 in Sachen Rück-Umstellung der Mehrwertsteuer mit einem ähnlich großen Aufwand wie bei der Absenkung zum 1. Juli 2020. Diese Einschätzung trafen mehr als 60 % der Kooperationen.







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