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08.07.2020 Industrie-/Logistikmarkt Köln: 63.000 m² Flächenumsatz im 1. Halbjahr

Der Industrie- und Logistikmarkt im Großraum Köln zeigte erwartungsgemäß eine schwache Performance mit einem signifikanten Abschwung bei der Vermietungsleistung, die nicht nur mit der „Corona-Krise“ und der damit zusammenhängenden „Lockdown-Phase“ in Zusammenhang zu bringen ist , sondern sich auch schon im Vorjahr durch den allgemeinen globalen Wirtschaftsabschwungs abgezeichnet hat.

Die RheinReal registrierte im 1. Halbjahr 2020 bisher 27 abgeschlossene Mietverträge mit langfristiger Laufzeit bzw. Kaufverträge von Eigennutzern bei einem Gesamtumsatz von 63.000 m² Hallenfläche, wodurch das Ergebnis 37 % unter dem ermittelten Vorjahresergebnis liegt.

Der bisher größte registrierte Abschluss in Kerpen mit 8.200 m² Fläche wurde erst, durch Anmietung eines Unternehmens des produzierenden Bereichs, Ende Juni erzielt, genauso wie die Anmietung des KEP-Dienstleisters AHT im Kölner Westen mit 4.600 m² und diverse weitere Anmietungen. „Die Nachfragesituation startete verhalten ins neue Jahr und flachte sich während der „Corona-Krise“ auf nahe Null ab, da Vielerorts zunächst nicht einmal Besichtigungen stattgefunden haben und nahezu keine neuen Suchprozesse gestartet wurden. Diese Situation relativierte sich jedoch wieder ab Anfang Mai. Die dabei kurzzeitig aufgekommene Häufung an Gesuchen mit kurzer Laufzeit aus dem Lebensmitteleinzelhandel hat sich - zumindest im Großraum Köln - in keiner einzigen registrierten Anmietung bemerkbar gemacht. Logistische Prozesse und Lagerkapazitäten konnten von den Nachfragern zumeist ohne Neuanmietungen optimiert werden.“, kommentiert Patrick Sohns, Teamleiter|Director Logistik & Industrie bei RheinReal das Marktgeschehen zur „heißen“ Zeit des Corona-Ausbruchs in Deutschland.

Aufgeschlüsselt nach Branchen konnten die Unternehmen aus dem produzierenden Bereich mit 41 %, die Logistikdienstleister mit 34,5 %, der Handel mit 16 % und - abgeschlagen - die sonstigen Gewerke mit 8,5 % zum Flächenumsatz beitragen. Allerdings zeigt sich derzeit, dass die Nachfrage im Logistiksegment deutlich stärker vertreten ist, als im Bereich der produzierenden Industrie und des Handwerks, was mit der weiterhin unklaren Situation, insbesondere in diesen Branchen, zu erklären ist.

„Die Nachfragesituation und das Abschlusspotenzial sehen wir für das kommende Halbjahr verhalten optimistisch, da auf dem Markt zumindest wieder erfolgversprechende Ansätze erkennbar sind. Eine belastbare Prognose kann jedoch nicht abgegeben werden, da die Gesamtsituation besonders stark vom stets dynamischen Verlauf des weiteren Geschehens abhängt, sowie von der Tatsache, dass weiterhin die Möglichkeit der „zweiten Corona-Welle“ mit allen einhergehenden Risiken und Restriktionen nicht ausgeschlossen werden kann. Sollte der Pandemieverlauf weiter abflachen, sehen wir die Möglichkeit, dass durch die Flächenvakanzen im Logistiksegment ab ca. 8.000 m² in Köln und im Rhein-Erft-Kreis, sowie den im Markt bekannten Ansätzen von Built-to-Suit-Lösungen, durchaus ein Jahresumsatz um 150.000 m² möglich ist.

Es kann zunächst, zumindest temporär, von der vielbeschworenen Flächenknappheit im Segment ab 8.000 m² nicht gesprochen werden. Hier ergeben sich für Interessenten Möglichkeiten der Anmietung bis zu 30.000 m² zusammenhängender Fläche im Kerngebiet Köln, aber auch im Rhein-Erft-Kreis sowie den Peripheriebereichen Euskirchen, Weilerswist und Langenfeld. Weiterhin ist jedoch erkennbar, dass zu wenig adäquate Flächen im Gewerbeparksegment, sowie bis 2.000 m², existieren. In diesem Flächensegment wurden allein 17 von 27 Verträgen gezählt, was einer Quote von stattlichen 33 % am Gesamtflächenumsatz entspricht.“, führt Patrick Sohns weiter aus.

Dass die Nominalmietpreise, zumindest im Segment ab 8.000 m² Fläche, unter Druck geraten, ist jedoch nicht erkennbar. Allerdings wird beobachtet, dass die Incentivierung von lang- bis sehr langfristigen Mietverträgen durch die Einräumung mietfreier Zeiten als probates Mittel der Kundengewinnung wieder vermehrt eingesetzt wird.

Insofern können die Effektivmieten durchaus, zumindest in den nächsten Monaten, in eine leichte Abwärtsbewegung geraten, während die Angebots- und Nominalmietpreise jedoch stabil bleiben sollten. Interessant könnte es für das kommende Jahr werden, wenn keine Erholung des Marktes einsetzt und für das kommende Jahr angekündigte spekulative Entwicklungen fertiggestellt werden.







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