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07.05.2020 Logistikimmobilienexperten sehen Wandel bei Einkaufsgewohnheiten

Mit Maske und Einkaufswagen durch den Supermarkt schlängeln, um sich jede Woche mit Waren des täglichen Bedarfs einzudecken: Nach Ansicht von Retailexperten des Themenkreises Logistikimmobilien der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. werden künftig viele Verbraucher auf solche gewohnten Einkaufsmuster verzichten und Alternativen bevorzugen. Eine zentrale Rolle werde dabei Onlineshopping spielen. Etablierte Lebensmitteleinzelhändler müssten auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren und Einkaufsmodelle, wie zum Beispiel Click and Collect (Onlineeinkauf mit Selbstabholung) anbieten. Andernfalls würden sie Marktanteile an die großen Onlineriesen verlieren.

„Die Coronakrise mit den strengen Abstands- und Hygieneregeln wird diesen Wandel beschleunigen. Und nach der Pandemie werden viele Verbraucher schlichtweg keine Lust mehr haben, den wöchentlichen Warenkorb, der zu 60 bis 80 Prozent immer aus den gleichen Produkten besteht, sich selbst im Lebensmittelmarkt zusammenzusuchen“, betont Kuno Neumeier, Sprecher des Themenkreises.

Shuttlesystem im Geschäft

In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass es bereits Lösungen gibt, welche die unterschiedlichen Einkaufsgewohnheiten der Kunden in einem Omni-Channel-Ansatz abbilden. Bereits Ende 2019 diskutierten die Retailexperten des Themenkreises das Konzept OmniStore des Intralogistikanbieters TGW Logistics Group. Die Lösung der österreichischen Automatisierungsexperten sowie des Ladenbauers umdasch basiert auf der Idee, dass ein Teil eines bestehenden Markts mithilfe eines TGW-Shuttlesystems automatisiert wird. Waren aus Onlinebestellungen werden in diesem Bereich binnen 15 Minuten ausgelagert, kommissioniert und zur Abholung bereitgestellt.

Wer das Geschäft nicht betreten will, kann die Waren in einer Schleuse abholen. „Der Vorteil ist, dass die Produkte rund um die Uhr abgeholten werden können und Menschen aus Risikogruppen keinerlei Kontakt mit dem Personal haben müssen“, betont Michael Schedlbauer, Industry Manager bei TGW. Die Märkte sind so gestaltet, dass Verbraucher, die gerne frische Ware selbst aussuchen, dazu die Möglichkeit in einem von der Logistik separierten Gebäudeteil haben. Doch nicht nur die Kunden profitieren von den Vorteilen des Omni-Channel-Ansatzes, sondern auch die Handelsketten: Sie können die bereits bestehenden, optimierten Supply Chain-Strukturen auch künftig nutzen und gleichzeitig die Logistik besser planen beziehungsweise das Personal gleichmäßiger auslasten.

„Die Lebensmittelketten haben zudem den Vorteil, dass sie das Konzept in bestehenden Immobilien umsetzen können“, betont Logistikimmobilienexperte Neumeier. Die Automatisierungslösung ist in Märkten ab einer Fläche von 1.200 Quadratmetern und einer Deckenhöhe von sechs Metern einsetzbar. Gegebenenfalls müsse in einer kurzen Umbauphase die Decke im automatisierten Bereich erhöht werden.









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