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15.04.2020 Deutlich verlangsamtes Mietpreiswachstum bei Industrieimmobilien

Die Anlageklasse Industrieimmobilien hat sich endgültig zu einer festen und auch krisenresistenten Größe am Markt etabliert. Dies belegen die Mietpreissteigerungen des gemeinsam von dem Wirtschaftsforschungsinstitut IW Köln und dem Beratungsunternehmen IndustrialPort veröffentlichten Industrieimmobilien-Mietpreis-Index (IWIP-Index). In die Betrachtung flossen mehr als 20.000 Gebäude ein – davon allein 4.500 im Betrachtungszeitraum 2019. Insgesamt elf Firmen stellen hierfür Stand heute ihre Daten zur Verfügung, um den Markt bestmöglich abzubilden und mehr Transparenz zu schaffen.

Der Gesamtindex ist gegenüber dem Vorjahr nur noch um 3,1 Prozent gestiegen. Einzeln aufgeschlüsselt sind die Subindices für Lager um 2,2, für Logistik um 1,0 und für Produktion um 14,6 Prozent höher als 2018. Regional und gebäudeausstattungsbedingt lassen sich große Unterschiede feststellen. „Vor allem für Kleinflächen bis ca. 1.000 m² in den urbanen Zentren sowie bei der Last-Mile-Logistik, die als letztes Glied in der Zustellkette zum Endkunden dienen, haben wir für 2019 und bis ins 1. Quartal 2020 kräftig steigende Mieten beobachten können“, erläutert Jan Stemshorn, Director und Teamleader Industrial Agency des unterstützenden Immobilienberaters Savills aus Köln.
„Es ist aktuell davon auszugehen, dass die Nachfrage auf dem Logistikmarkt nach dem starken 1. Quartal 2020 trotz der COVID-19-Pandemie stabil bleiben wird. Allerdings ist die Entwicklung im Detail noch nicht absehbar“, ergänzt sein Kollege Stefan Bendix, Director Industrial Agency bei Savills in Düsseldorf.

Zur Statistik: Insgesamt haben folgende elf Unternehmen Daten für die Erhebung des IWIP geliefert: Aengevelt, Aquila, Argetra, Beos, BNP Paribas Real Estate, Engel & Völkers Commercial, Immowert AG, Palmira Capital Partners, Savills, TÜV SÜD ImmoWert sowie Wüest Partner Deutschland. Weitere Firmen haben eine Datenlieferung für den Betrachtungszeitraum 2020 zugesagt. Die komplette Fläche an Logistik-, Lager- und Produktionshallen, die im IWIP abgebildet ist, erhöhte sich auf um rund 38 Mio. m² auf 188 Mio. m² Hallenfläche in ganz Deutschland.

„Die Abrufzahlen der Index-Gutachten für die Beobachtungszeiträume 2017 und 2018 zeigen ein großes und steigendes Interesse an diesen Daten, nicht nur von Seiten der Immobilienwirtschaft, sondern zunehmend auch von vielen anderen Institutionen, die sich um das Risiko von Immobilieninvestments kümmern“, freut sich der geschäftsführende Gesellschafter von IndustrialPort, Peter Salostowitz.

„Dieser Index fördert die Transparenz im Logistikimmobiliensektor, was vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen einen wichtigen Schritt darstellt“, kommentiert Sonja Knorr, Leiterin des Bereichs Alternative Investments bei der Ratingagentur Scope.
„Die aktuelle Krise erfordert wie noch nie zuvor den kritischen Blick auf Preisentwicklungen bei Industrieimmobilien”, kommentiert Dr. Oliver Everling, Geschäftsführer der RATING EVIDENCE GmbH, den IWIP-Index. „Heftige deflationäre und inflationäre Impulse auf Angebots- wie auch auf Nachfrageseite wechseln sich in rascher Folge ab und setzen Maßstäbe im Rating.”








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