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25.03.2020 Bringt die Coronakrise den Immobilienmarkt ins Wanken?

Bisher lässt sich anhand der aktuellen Datenlage noch kein größerer Effekt der Coronakrise auf den Immobilienmarkt ablesen. Die Auswirkungen werden zeitlich verzögert auftreten, da Immobilien im Gegensatz zu anderen Anlageklassen nicht von heute auf morgen gekauft oder verkauft werden können. Aktien sind beispielsweise unmittelbar von derartigen Schocks betroffen, da sie schnell in Liquidität umgewandelt werden können da „immobil“. So erlebten der Dax und der Dow Jones innerhalb eines Monats einen Kursverlust von rund 40 Prozent. Sie stehen sinnbildlich für die derzeit zu beobachtende globale Krise am Aktienmarkt. Viele Investoren fliehen in sichere Anlagen, wie z.B. Staatsanleihen oder den Schweizer Franken. Insgesamt verursacht die Unsicherheit über den Verlauf und die Auswirkungen der Coronakrise eine starke Volatilität über fast alle Anlageklassen hinweg. Bisher ist der Immobilienmarkt davon verschont wurden, doch für wie lange noch?

Entscheidend bei der Wertentwicklung für Immobilien wird die Dauer der Coronakrise spielen. Je länger die Krise andauert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Immobilienbesitzer in Zahlungsschwierigkeiten kommen und zum Verkauf gezwungen werden könnten. Potentielle Ausfälle von Mieteinnahmen erschweren es Immobilienbesitzern Zahlungsverpflichtungen, wie z.B. Zinsen oder Verwaltungsleistungen nachzukommen. Die Bundesregierung hat bereits einen neuen Gesetzesentwurf verfasst, der es Vermietern verbieten soll, Wohnungen aufgrund von Mietschulden aus dem Zeitraum vom 1. April bis 30. Juni 2022 zu kündigen. Derzeit kann ein Vermieter das Mietverhältnis kündigen, wenn zwei Monate in Folge keine Miete gezahlt wird. Grundsätzlich ist diese Entscheidung zu begrüßen, da niemand aufgrund der Coronakrise seine Wohnung verlieren sollte. Dennoch müssen auch Vermieter entlastet werden. Abhilfe könnte unter anderem Sonder-Wohngeld schaffen.

Die Coronakrise widerlegt die teilweise propagierte Immobilienblase in Deutschland. Ein derartiger Schock hätte womöglich bereits die besagte Blase zum Platzen gebracht. Damit ist auch der Vergleich zu der Finanzkrise 2008 hinfällig. In den letzten Jahren lag die Bautätigkeit stets unter der Baunachfrage und auch die Banken vergaben nur moderat Immobilienkredite. Der Immobilienmarkt wird wahrscheinlich über die Dauer der Krise einfrieren und Investoren geplante Transaktionen vertagen. Zudem machen die in Aussicht gestellten wirtschaftlichen Hilfen der Bundesregierung keinen Mut, das Schlimmste abwenden zu können.

Die meisten Firmen müssen KfW-Kredite beantragen, die erst in 3-6 Monaten wegen Überlastung der KfW, Banken und Steuerberater ausgezahlt werden können. Bis die Zahlungen fließen, wird das System kollabieren und soziale Verwerfungen werden uns begleiten.

Die Lösung kann nur an der Quelle behoben werden, da wir eine Wirtschaftskrise und keine Finanzkrise haben. Firmen müssten Ausgleichszahlungen für verlorengegangene Umsätze erhalten. Somit könnten Mieten, Mitarbeiter und sogar Steuern bezahlt werden. Wenn Mitarbeiter ihren Lohn zum größten Teil erhalten, benötigt es keinen Mieterschutz auf 2 Jahre und der Frieden im Land wäre gesichert.

(by: Kurt Neuwirth, Neuwirth Finance GmbH)









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