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21.02.2020 Hotelinvestments: Vorsichtiger Optimismus trotz erwarteter Rückgänge

Das globale Hoteltransaktionsvolumen zeigte auch 2019 ein hohes Niveau, wenngleich das Ergebnis mit 66,9 Mrd. USD sechs Prozent unter dem Vorjahr (2018: 70,9 Mrd. USD) blieb. Einem starken Anstieg um knapp 45 Prozent im asiatisch-pazifischen Raum auf 12,7 Mrd. USD stand ein Rückgang von 21 Prozent auf 28,7 Mrd. USD in der Region Amerika gegenüber. Die Region EMEA beendete 2019 mit 25,5 Mrd. USD nahezu niveaugleich gegenüber dem Vorjahr. „Das global nach wie vor hohe Investmentvolumen basiert auf der robusten Weltwirtschaft, starken Arbeitsmärkten und der Nachfrage in- und ausländischer Reisender. Die lange Dauer des aktuellen Marktzyklus, globale Handelsspannungen und die Unsicherheit in Zusammenhang mit dem Brexit ließen die Anleger im vergangenen Jahr allerdings vorsichtiger werden“, so Heidi Schmidtke, Managing Director der JLL Hotels & Hospitality Group in Deutschland. Zu den genannten Risikofaktoren käme aktuell auch das Epidemie-Risiko hinzu, das das Reiseaufkommen und damit das Interesse der Anleger beeinträchtige, mutmaßt Schmidtke.

Dem jüngsten JLL-Report Hotel Investment Outlook 2020 zufolge dürfte das weltweite Hoteltransaktionsvolumen 2020 infolge der Risiko-Szenarien um 10 bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken. Für alle drei Regionen erwartet JLL einen Rückgang des Investmentvolumens, mit „lediglich“ minus sechs Prozent kommt die Region Amerika dabei glimpflich davon. „Anleger verfolgen einen vorsichtig optimistischen Ansatz. Lebhaft wird weiterhin der Markt für Einzeltransaktionen bleiben, der Markt für Portfolios zeigt sich 2020 – nach einem außergewöhnlich starken Jahr 2019 auch in Deutschland - allerdings eher zurückhaltend“, so Heidi Schmidtke. Gestützt würden die Aktivitäten demgegenüber vom enormen Kapitaldruck in einem Umfeld niedriger Renditen, neuen Akteuren am Markt und nicht zuletzt vom Kapitalabfluss aus einigen Ländern, die vor geopolitischen Herausforderungen stehen.

Weitere Hotelmarkttrends 2020

- Generalistische Investoren zielen auf Hotels. Vor dem Hintergrund des Anlagedrucks werden Private Equity- und institutionelle Investoren auch 2020 die größte Hotelinvestor-Gruppe bleiben. Mit zunehmender Reife und Komplexität der Beherbergungsbranche wird der Anteil generalistischer Anleger – derjenigen also, die im Gegensatz zu spezialisierten Hotelinvestoren in diverse Anlageklassen investieren – weiter steigen.

- Grenzüberschreitender Wettbewerb verschärft sich. Internationales Kapital bleibt wichtige Liquiditätsquelle für Hotelimmobilien. 2019 war Europa der größte Empfänger von Investitionen aus Nordamerika und Asien - die Investoren konnten ihre Präsenz insbesondere durch Portfolio-Transaktionen ausbauen.
Auch 2020 werden grenzüberschreitende Investitionen von Bedeutung bleiben.

Währungsvorteile werden den Kapitalfluss aus Nordamerika und Asien fördern. In Festlandchina werden anhaltende Beschränkungen der Regierung für Investitionen aus dem Ausland und die Unsicherheit in Bezug auf den Handel mit den Vereinigten Staaten potentielle grenzüberschreitende Anlagen beeinflussen. Und für den Nahen Osten werden aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung der Region konservativere Anlagestrategien erwartet.

- Aufstieg erschwinglicher Lifestyle-Marken. Hotel-Dachgesellschaften investieren in Marken, die den sich ändernden Ansprüchen der Gäste gerecht werden und im Wettbewerb mit alternativen Unterbringungsmöglichkeiten stehen. „Kleinere, stärker auf Technologie ausgerichtete Hotels in dicht besiedelten städtischen Gebieten werden Geschäfts- und Urlaubsreisende ansprechen. Eine steigende Anzahl von Start-ups, die mit dem Gastgewerbesektor konkurrieren, profitiert von Kapitalzuflüssen. Hotelmarken sollten sich daher der aufkommenden Disruptoren außerhalb der Branche bewusst sein“, so Heidi Schmidtke.

- Käuferdiversifizierung, mehr Hospitality-Produkt. Vor dem Hintergrund des Anlagedrucks konkurrieren neue Investoren um Hotelassets. Dies können sowohl erfahrene Immobilieninvestoren sein, aber auch Anleger, deren Kerngeschäft außerhalb von Immobilien liegt. Darüber hinaus wenden sich Experten aus anderen Branchen wie dem Wohnbereich auf der Suche nach Diversifizierung dem Gastgewerbemarkt zu. „Sie erkennen, dass die bewährte operative Hotelstruktur im Vergleich zu anderen Anlageklassen attraktive Renditen bietet. Dies ermutigt generalistische Investoren, in den Hotelmarkt einzusteigen. Folglich werden wir mehr Immobilienangebote sehen, deren originärer Bestandteil ‚Hospitality‘-Produkte sind“, so Heidi Schmidtke.








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