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28.01.2020 Investmentumsätze mit Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau

Nach dem Rekordergebnis auf dem Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien 2019 verspricht der deutsche Gewerbeimmobilienmarkt auch 2020 angesichts der günstigen Rahmenbedingungen im In- und Ausland Investor’s Darling zu bleiben. Ein erneuter Rekordumsatz am Investmentmarkt dürfte jedoch aufgrund des knappen Angebots nicht erreicht werden. Die enorme Liquidität und hohe Nachfrage werden aber wieder für sehr hohe Umsätze sorgen. Immobilien bleiben angesichts der historisch erstmaligen Negativzinsen für Geldeinlagen und der quasi unverzinsten Staatsanleihen ein beliebtes Anlageziel. Der Anlagedruck und mangelndes Angebot dürfte auch institutionelle Investoren wie Versorgungswerke verstärkt dazu zwingen, sich granularer auf kleinere Ticketgrößen zu fokussieren. Außerdem sind bei dieser Investorengruppe vermehrt Ausweichbewegungen in Stadtteillagen von B-Städten und sogar in C-Städte zu erwarten.

Hinzu kommt, dass die Aussichten für die Vermietungsmärkte nach wie vor gut sind. Objekte mit nur kurzen Mietverträgen bieten – bei entsprechenden Bestandsinvestitionen und stetiger Pflege – angesichts des knappen Büroraums ein deutliches Mietsteigerungspotential. Allein in Berlin können Gewerbemieten bei Neuvermietungen z.T. mit Steigerungsraten von 30 bis 40 % realisiert werden. Wir beobachten, dass Eigentümer verstärkt Assets aktivieren, die aus Investorensicht bislang auf den ersten Blick nicht attraktiv waren. Das gilt beispielsweise für gut angebundene Büroobjekte in den Top-7-Städten, bei denen die Mietverträge in naher Zukunft auslaufen oder die über einen gewissen Renovierungsbedarf verfügen.

Nachhaltigkeit: Vom Trend zum Mainstream

Vor allem aber könnte im Rückblick 2020 das Jahr sein, in dem die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit die Wende vom Trend zum Mainstream in der Immobilienwirtschaft nehmen. Bereits im letzten Jahr haben wir registriert, dass sich die Nutzeranforderungen verschoben haben. Corporate Tenants fragen zunehmend moderne Klima- und Nachhaltigkeitsstandards in ihren Räumlichkeiten nach und mieten bevorzugt zertifizierte Gebäude. Ein wesentlicher Treiber sind die jüngeren Arbeitnehmergenerationen der Millennials und Generation Z, die nun den Arbeitsmarkt betreten und die Baby-Boomer nach und nach ablösen. Aber auch zahlreiche politische Gesetzesinitiativen wie das anstehende Klimagesetz der Bundesregierung oder der nun lancierte ‚European Green Deal‘ der EU-Kommission setzen hier neue (regulatorische) Impulse, die die Klimaneutralität der Immobilien(investments) ins Zentrum rücken. Die jüngsten Ankündigungen des Investmentmanagers BlackRock verdeutlichen auch das Umdenken bei Investoren: Nachhaltige Investments stellen nicht länger einen Renditekiller dar – sie werden mehr und mehr als Notwendigkeit angesehen, Erträge langfristig zu sichern.

(Kommentar von Rolf Mensing, Head of Germany bei CLS Germany GmbH)







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