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19.12.2019 Immobilienaktion: Gute Aussichten für Gewerbe, verhaltene bei Wohnen

Die Hamburger Agentur für Finanz- und Unternehmenskommunikation Kirchhoff Consult AG hat die neue Ausgabe des „Kirchhoff Stimmungsindikator Immobilien-Aktien“ veröffentlicht. Die Untersuchung wurde zum fünften Mal durchgeführt. Im Rahmen der Studie wurden Immobilienexperten nach den Entwicklungsperspektiven von Immobilienaktien in Deutschland sowie den Chancen und Herausforderungen im aktuellen Marktumfeld befragt.

Klaus Rainer Kirchhoff, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Kirchhoff Consult AG: „Die befragten Analysten und Unternehmensvertreter bleiben zuversichtlich, dass Immobilienaktien ihre gute Entwicklung fortsetzen werden. Das knappe Angebot an geeigneten Immobilienportfolien lässt die Preise weiter steigen.“

Die befragten Analysten blicken optimistisch in die kommenden Monate. Die Grundstimmung erreichte 49,4 Punkte auf einer Skala von –100 bis +100. Damit hat sich der positive Trend, der sich bereits in der letzten Befragung zeigte, weiter fortgesetzt (H1-2019: 27,5 Punkte, H2-2018: 8,3 Punkte). Die Stimmung in der Branche beurteilen 68 Prozent der Analysten und Unternehmensvertreter als sehr gut oder gut. Die Erwartungen bezüglich der Entwicklung der Assetklassen Gewerbe und Wohnen sind jedoch unterschiedlich. Während die Aussichten für Gewerbeimmobilien-Aktien mit 59,4 Punkten positiv eingeschätzt werden, sehen Analysten Wohnimmobilien-Aktien mit 9,4 Punkten kritischer. Damit ist die Differenz zwischen beiden Segmenten im Vergleich zur letzten Erhebung deutlich von 9,1 Punkten auf 50,0 Punkte gestiegen.

Aktien der Immobilien-AGs zeigen langfristig deutlich bessere Performance als der DAX-30, verlieren jedoch an Dynamik

Die Umfrageergebnisse passen in das Bild, das sich für Immobiliengesellschaften am Kapitalmarkt zeigt. Immobilien-Aktien zeigen eine stabile, positive Entwicklung. In den vergangenen drei Jahren sind die Aktien der zehn größten deutschen börsennotierten Immobilienbestandshalter um durchschnittlich 45 Prozent gestiegen – mehr als doppelt so stark wie der DAX-30. In den letzten sechs Monaten gewannen diese Aktien hingegen nur rund ein Prozent hinzu. Dabei entwickelten sich die Gewerbeimmobilien-Aktien mit einem Plus von 10 Prozent besser als die Aktien der Wohnimmobiliengesellschaften (-4 Prozent). Die dynamische Entwicklung der Immobilienaktien hat sich im Jahresverlauf deutlich abgeschwächt.

Verhaltener Ausblick bei deutschen Wohnimmobilien-Aktien

Die Stimmung der befragten Analysten hat sich bei Wohnimmobilien-Aktien gegenüber der letzten Umfrage eingetrübt. Der Stimmungsindikator bleibt jedoch mit 9,4 Punkten positiv (H1-2019: 15,9 Punkte). Zugleich ist der Abstand zur Assetklasse Gewerbe auf 50,0 Punkte gestiegen. Dabei werden die Herausforderungen für das Wohnimmobilien-Segment größer eingeschätzt als für das Gewerbeimmobilien-Segment. Dies betrifft insbesondere die sprunghafte Wohnungspolitik, die von den Umfrageteilnehmern als größte Herausforderung für die Unternehmen genannt wird. Im mittelfristigen Szenario erreicht der Stimmungsindikator für Wohnimmobilien-Aktien mit 12,5 Punkten einen deutlich niedrigeren Wert als bei der letzten Umfrage (H1-2019: 27,3 Punkte). Dabei erwarten 38 Prozent der befragten Analysten eine leichte Steigerung der Aktienkurse in den nächsten zwölf Monaten (H1-2019: 55 Prozent).

Analysten erwarten steigende Kurse bei deutschen Gewerbeimmobilien-Aktien
Das Kurspotenzial von Gewerbeimmobilien-Aktien wird von Analysten nach wie vor deutlich positiver eingeschätzt als das von Wohnimmobilien-Aktien. Der Wert ist gegenüber der letzten Befragung auf 62,5 Punkte deutlich gestiegen (H1-2019: 25,0 Punkte). Das Kurspotenzial erscheint insbesondere bezogen auf den Abschlag zum Substanzwert (NAV) bei Gewerbeimmobilien-Aktien von 20 Prozent hoch zu sein. Im mittelfristigen Szenario für zwölf Monate erwarten 63 Prozent der befragten Analysten leicht steigende Kurse (H1-2019: 64 Prozent), während 25 Prozent von einem Kursplus von mehr als 15 Prozent ausgehen (H1-2019: 0 Prozent).

Trotz positiver Erwartungen steht die Immobilienbranche vor großen Herausforderungen in 2020

Im Rahmen der Umfrage wurden Analysten und IR-Verantwortliche nach ihren Einschätzungen zu den Geschäftsmodellen und Marktsegmenten befragt. Es zeigen sich große Übereinstimmungen zwischen den Antworten beider Gruppen: Unternehmen aus den Bereichen Value Add, Projektentwicklung, Privatisierung und Bestandshaltung haben demnach das größte Potenzial. Dabei werden Geschäftsmodelle immer wichtiger, die eine möglichst hohe Wertschöpfung bieten. Die höchsten Renditen erwarten IR-Verantwortliche in den Bereichen Büro, Logistik und Wohnen.

Die Befragten sehen insbesondere drei Entwicklungen als aktuelle Herausforderungen. Zum einen stellt die sprunghafte Wohnungspolitik Marktteilnehmer gerade im Wohn-Segment vor zunehmende Herausforderungen. Zum anderen setzen die steigenden Grundstückspreise und Baukosten viele Unternehmen hinsichtlich ihrer Renditen unter Druck. Angesichts der steigenden Entstehungskosten bleibt die Bedeutung des Bereichs Digitalisierung und Automatisierung ebenfalls hoch.

Jens Hecht, Vorstand der Kirchhoff Consult AG: „Die Wachstumsstorys deutscher börsennotierter Immobiliengesellschaften bleiben auch für das Jahr 2020 attraktiv. Gleichwohl gibt es immer mehr Immobilien-Aktien, deren Kursdynamik deutlich nachlässt. Unternehmen müssen klar kommunizieren, mit welchen Strategien und Maßnahmen eine weitere Wertschaffung gelingen kann.“





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