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30.10.2019 Fast jeder zehnte Quadratmeter Bürofläche ist als nachhaltig zertifiziert

Auch in der Immobilienwirtschaft spielt die ökologische Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Laut aktuellem CESAR – Certification and Sustainability Radar[1] von JLL ist inzwischen knapp jeder zehnte Quadratmeter Bürofläche in den Big-7-Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart als nachhaltig ausgewiesen. Konkret: 8,6 Millionen m² waren per Ende Juni 2019 zertifiziert. Dies entspricht einem Plus von rund 1,4 Millionen m² in den vergangenen zwölf Monaten. Insgesamt 9,2 Prozent der rund 93 Millionen m² Bürobestand in den Big 7 sind aktuell zertifiziert. Grund für das Wachstum im ersten Halbjahr 2019 ist unter anderem die Fertigstellung des Allianz Campus in Berlin (DGNB Platin), des Bavaria Towers in München (DGNB Gold) und des Westend Sky in Frankfurt (LEED Gold).

Frankfurt ist erneut Spitzenreiter

Frankfurt liegt nach wie vor mit Abstand auf Platz 1 im Ranking des zertifizierten Bürobestands. 2,6 Millionen m² beziehungsweise 22,7 Prozent des gesamten Bürobestands sind in der Mainmetropole zertifiziert. Düsseldorf folgt mit einem zertifiziertem Bürostand von 9,1 Prozent auf Platz 2. Die restlichen Städte liegen im Bereich zwischen 8,3 Prozent (München) und 5,5 (Stuttgart).

„Die Nachfrage nach umweltverträglichen Gebäuden ist unverändert hoch. Dafür gibt es mehrere Gründe. Einerseits sind die Gebäude grundsätzlich besser für die Umwelt. Denn im Rahmen der Zertifizierung müssen noch strengere ökologische Kriterien eingehalten werden als beim klassischen Bau. Ein zertifiziertes Gebäude verursacht im Lebenszyklus darum meist weniger CO2-Emissionen als ein vergleichbares Gebäude nach EnEv-Standard“, sagt Martin Hofmann, Head of Project & Development Services JLL Germany. Aufgrund der Bauart und der verwendeten Baumaterialien könnten die Flächen zudem in der Regel oft auch kostengünstiger betrieben werden. Hofmann: „Auch die imageträchtigen Argumente, wie beispielsweise ein positives Arbeitsumfeld für Mitarbeiter oder die allgemeine Glaubwürdigkeit für Unternehmen, die mit ihrer Nachhaltigkeit werben wollen, sind Kriterien für die Anmietung von Flächen in einem zertifizierten Gebäude.“

15 Prozent der neuangemieteten Büroflächen sind zertifiziert

Die Beliebtheit zertifizierter Gebäude zeigt sich deutlich beim Büroflächenumsatz: So lag der gesamte Umsatz in den Big 7 im ersten Halbjahr 2019 bei 1,97 Millionen m². Rund 292.000 m² davon wurden in zertifizierten Gebäuden angemietet. Das ist ein Anteil von knapp 15 Prozent.

Betrachtet man die einzelnen Städte separat, hat Düsseldorf mit 25 Prozent den höchsten Anteil von Anmietungen in zertifizierten Gebäuden am Büroflächenumsatz (252.200 m²). Köln folgt mit einem Anteil von 23 Prozent auf Platz 2, München mit 20 Prozent auf Platz 3.

Die Analyse des Büroflächenumsatzes nach Branchen verdeutlicht, dass Nachhaltigkeit vor allem im Dienstleistungssektor eine Rolle spielt. Mit einem Umsatz von 85.500 m² verbucht der Sektor Verlagswesen/Medien einen Anteil von satten 50 Prozent des gesamten Branchenumsatzes in zertifizieren Gebäuden (166.200 m²). Mit jeweils 20 Prozent folgen die unternehmensbezogenen Dienstleister (Branchenumsatz: 340.400 m², davon zertifiziert: 69.500 m²) und Banken/Finanzdienstleister (Branchenumsatz: 144.500 m², davon 28.400 m²).

„Das Thema Nachhaltigkeit wird künftig weiter an Bedeutung gewinnen“, so Hofmann. Nicht nur, dass zusätzliche Zertifizierungsmöglichkeiten geschaffen werden. Hofmann: „Weitere zertifizierende Institute oder auch neue Labels für innerbetriebliche und infrastrukturelle Nutzung werden das Angebot ergänzen.“ Auch bei bereits existierenden Zertifizierungsverfahren gebe es Verbesserungen. „Um zu verhindern, dass Neubauten kurz nach Fertigstellung mit deutlich geringeren Anforderungen als Bestandsgebäude zertifiziert werden, hat beispielsweise die DGNB für die Bestandszertifizierung ein Mindestgebäudealter in Höhe von drei Jahren eingeführt“, so Hofmann.






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