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16.10.2019 Wien: Investoren setzen immer stärker auf Bestandsobjekte

Die traditionelle Fokussierung institutioneller Immobilieninvestoren auf den Neubau wird zunehmend zur Herausforderung. Speziell im Bereich Büroimmobilien setzen nun auch Käufergruppen, die früher fast ausschließlich in neu errichtete Topobjekte investierten, auf Bestandsimmobilien. Voraussetzungen sind dabei neben einer entsprechenden Lage vor allem ein hoher Vermietungsgrad sowie guter technischer Erhaltungszustand. Bestandsobjekte bieten den Vorteil, dass man aus dem Auslastungsgrad in der Vergangenheit relativ gut auf die Akzeptanz und Marktgängigkeit der Immobilien schließen kann.

„Viele Investoren haben bereits vor einiger Zeit begonnen, ihren Investmentfokus zu überdenken und aktuell schlägt sich das massiv in den Veranlagungsentscheidungen nieder“, erklärt Franz Pöltl, Geschäftsführender Gesellschafter der EHL Investment Consulting, der für den Investmentbereich verantwortlichen Tochtergesellschaft der EHL-Gruppe. „Von einem Transaktionsvolumen im Bürobereich von über 1,1 Mrd. Euro mit Stand Ende September 2019 entfielen mehr als 55 Prozent auf Bestandsobjekte und weniger als die Hälfte auf neue Immobilien (Fertigstellung in 2018 oder 2019). Derzeit beobachten wir, dass sich dieser Trend weiter verstärkt und bis Jahresende rechnen wir mit dem Abschluss mehrerer weiterer Transaktionen in diesem Segment.“

Pöltl nennt zwei Hauptgründe für das geänderte Investorenverhalten: Die Renditen für gute Bestandsobjekte liegen z.B. im Segment Büro um rund 50 bis 100 Basispunkte höher als bei neu errichteten Objekten in vergleichbaren Lagen und bieten damit trotz des deutlich gestiegenen Preisniveaus noch sehr solide Ertragsperspektiven. „Bestandsobjekte erfordern zweifellos eine genauere und auch etwas aufwendigere Prüfung als Neubauten, aber bei guter Mieterstruktur in einer entsprechenden Lage hält sich das Risiko in vertretbaren Grenzen, insbesondere wenn das Gebäude technisch gut in Schuss gehalten wurde.“

Ebenso wichtig ist aber, dass vor allem in Wien schlicht zu wenige Neubaubüros auf den Markt kommen, um das Investoreninteresse zu befriedigen. „Wenn sich sehr viele Investoren um wenige Objekte bemühen, müssen potenzielle Käufer zwangsläufig Ausschau nach Alternativen halten.“

Die Liste der größten Deals des Jahres 2019 wird von Transaktionen mit Bestandsobjekten angeführt: so wurde beispielsweise das T-Center an die koreanische Hana Group verkauft, EHL konnte in den letzten Monaten die Bürohäuser Geiselbergstraße 15-19, Gudrunstraße 179 sowie Kölblgasse 8-10 erfolgreich bei Investoren platzieren und auch bei der bislang größten Hoteltransaktion wurde mit dem Hilton Wien Mitte ein Bestandsobjekt verkauft.








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