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16.07.2019 Mietpreise in europäischen Metropolen gleichen sich an

Nach dem kontinuierlichen, teils starken, Preisanstieg der letzten Jahre scheint bei Mieten in den europäischen Studentenmetropolen ein Plateau erreicht – das zeigt eine Untersuchung der Buchungsplattform HousingAnywhere für das zweite Quartal 2019. Dabei bildet der HousingAnywhere International Rent Index die Mietpreisentwicklung für Privatzimmer (in Wohngemeinschaften), Studio-Apartments sowie Einzimmerwohnungen in Berlin, Brüssel, Barcelona, Madrid, Mailand, Rotterdam und Wien ab – aus mehr als 88.000 Inseraten auf der Plattform über einen Zeitraum von Q1 2018 bis Q2 2019.

„Bereits im vergangenen Quartal haben wir Andeutungen gesehen, dass die Mieten einen Höchststand erreichen. Dieser Trend hat sich jetzt bestätigt“, sagt Djordy Seelmann, CEO von HousingAnywhere. „Mieter sind einfach nicht bereit beziehungsweise in der Lage, höhere Mieten zu zahlen, obwohl die Wohnraumknappheit so beunruhigend bleibt wie vor einem Jahr. “

Zwar verzeichneten alle untersuchten Märkte erneute Mietpreisanstiege im zweiten Quartal 2019, doch fielen diese deutlich geringer aus als in den Vorquartalen. Am stärksten stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahr in Barcelona. Betrachtet man jedoch nur dieses vergangene Quartal, gehört die katalanische Hauptstadt zu den Metropolen mit dem geringsten Gesamtanstieg der Mietpreise. „Zwar nähern wir uns hinsichtlich der Mietpreise der Obergrenze an – aber diese Verlangsamung ist nicht auf ein steigendes Angebot an Einzimmerwohnungen, Studio-Apartments oder Privatzimmern zurückzuführen“, so Seelmann. „Nach wie vor besteht dringender Bedarf, die Zahl der Unterkünfte zu erhöhen: Nur so können wir die Probleme auf dem Wohnungsmarkt für Studierende und Berufseinsteiger in ganz Europa in Angriff nehmen.“

Hier steigen die Preise am stärksten:

1. Barcelona: In allen Städten, die nach Mietpreisen indiziert sind, verzeichnet Barcelona den größten Gesamtanstieg gegenüber dem Vorjahr. Dabei sind die Mieten für Einzimmerwohnungen um 10,07 Prozent, für Studio-Apartments um 7,17 Prozent und für Privatzimmer um 0,76 Prozent gestiegen. Die Mietpreise gleichen sich jedoch an, da eine Obergrenze erreicht zu sein scheint: Betrachtet man nur das vergangene Quartal, gehört Barcelona zu den Städten mit dem geringsten Gesamtanstieg.

2. Rotterdam: Die niederländische Hauptstadt zeigt, im Vergleich zum Vorjahr, durchweg steigende Preise: mit einem Plus von 3,27 Prozent bei Einzimmerwohnungen, 7,31 Prozent bei Studio-Apartments und 6,50 Prozent bei Privatzimmern. Mit einer Durchschnittsmiete von 1.287,50 Euro pro Monat ist Rotterdam die teuerste Stadt im HousingAnywhere International Rent Index.

3. Brüssel: Nach wie vor einer der günstigsten Wohnmärkte, verzeichnet Brüssel jedoch im Vergleich zu 2018 einen Anstieg der Mietpreise für Einzimmerwohnungen um 2,93 Prozent, für Studio-Apartments um 8,99 Prozent und für Privatzimmer um 5,59 Prozent. Die breite Verfügbarkeit von Unterkünften und die flexible Einstellung der Stadtverwaltung gegenüber der Projektentwicklung sowie Gebäudeumwandlung sorgen für einen gesunden Mietmarkt, sowohl für Mieter als auch für Vermieter.
Ein Mietendeckel ist keine langfristige Lösung

„In angespannten Märkten sehen wir, wie die Politik versucht, dem Preisanstieg Herr zu werden, indem sie den Mietendeckel installiert“, so Djordy Seelmann, CEO von HousingAnywhere. „Gleichzeitig ist die Wohnungsgesellschaft Deutsche Wohnen freiwillig bereit, für fünf Jahre auf Mieterhöhungen zu verzichten. Das zeigt, dass auch Immobilienunternehmen die prekäre Situation verstanden haben und dem gesellschaftlichen Druck nachgeben. Sicherlich ist die Einführung einer Deckelung ein erster Schritt, den Markt zu beruhigen; langfristig müssen allerdings neue Wohnräume geschaffen werden, um eine Balance auf dem Wohnungsmarkt wiederherzustellen. Für uns macht die Situation in Berlin deutlich, dass es mehr Dialog zwischen den einzelnen Akteuren braucht – also zwischen Mietern, Vermietern und Politik. Nur so können langfristige und nachhaltige Lösungen für den Wohnungsmarkt gefunden werden.“







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