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08.07.2019 Einzelhandelsinvestmentmarkt legt um 22 Prozent zu

Im ersten Halbjahr 2019 wurden auf dem deutschen Investmentmarkt 4,9 Milliarden Euro in Einzelhandelsimmobilien investiert. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2018 ist dies ein Anstieg um 22 Prozent. Treiber dieser Entwicklung war die Übernahme der verbleibenden Anteile der Kaufhof-Immobilien von Hudson's Bay durch die Signa Holding für rund eine Milliarde Euro. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Wir sehen einen regen Einzelhandelsinvestmentmarkt – speziell bei High Street und Fachmarktobjekten. Auch ohne den Kaufhof-Deal von SIGNA wäre das Transaktionsvolumen auf dem Vorjahresniveau“, sagt Jan Dirk Poppinga, Co-Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland.

Renditen von Fachmarktzentren und Shopping-Centern rücken zusammen

Bereits im ersten Quartal 2019 stiegen die Spitzenrenditen für Shopping-Center leicht an. Dieser Trend hat sich im zweiten Quartal weiter fortgesetzt. Aktuell befinden sich die Spitzenrenditen für Shopping-Center in A-Standorten bei 4,00 Prozent – 20 Basispunkte höher als noch vor einem Jahr. Im gleichen Zeitraum stiegen auch die Spitzenrenditen für Shopping-Center an B-Standorten um 35 Basispunkte auf nun 4,85 Prozent. Während die Spitzenrenditen für 1A-Handelsimmobilien stagnierten (plus zwei Basispunkte), setzte sich die Renditekompression bei Fachmarktzentren auf Jahressicht weiter fort: deren Spitzenrendite notiert bei 4,15 Prozent (minus 35 Basispunkte), blieb im Vergleich zum ersten Quartal 2019 jedoch stabil. „Damit bewegen sich hochwertige Shopping-Center sowie Fachmarktzentren in der Risiko-Rendite-Bewertung der Investoren mit großen Schritten aufeinander zu“, sagt Sebastian Gerhardt, Team Leader Valuation Advisory Services bei CBRE in Deutschland. „Wir erwarten, dass die Fachmarktzentren auch in Zukunft weiter sehr nachgefragt werden, während es bei Shopping-Centern durchaus zu weiteren leichten Rendite-Anstiegen kommen könnte“, ergänzt Gerhardt.

Einfluss der Kaufhof-Transaktion

Die Großtransaktion hat den Markt im zweiten Halbjahr deutlich geprägt. So stieg der Anteil internationaler Investoren im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozentpunkte auf 50 Prozent an – wobei Investoren aus Österreich mit einem Volumen von knapp 1,3 Milliarden Euro am aktivsten waren. Auch der Anstieg des Anteils von innerstädtischen Geschäftshäusern auf 38 Prozent des Gesamtvolumens sowie der Anstieg der Portfolioquote um zehn Prozentpunkte auf 47 Prozent sind maßgeblich auf die Kaufhof-Übernahme zurückzuführen.

Ausblick auf das Gesamtjahr

„Da in den kommenden Monaten zahlreiche Abschlüsse zu abzusehen sind – sowohl mit Blick auf Portfolios als auch bezüglich Einzelassets – dürfte das Transaktionsvolumen im Gesamtjahr mindestens das Niveau des Vorjahres erreichen“, erwartet Jan Schönherr, Co-Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland. Während das zweite Halbjahr gezeigt hat, das Investoren trotz des Online-Handels von High-Street-Konzepten überzeugt sind, besteht hinsichtlich Shopping-Centern jedoch weiterhin eine Verunsicherung am Markt.







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