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07.06.2019 Student Housing: Deutschland ist Top-Destination für Investoren

Neuen Untersuchungen der unabhängigen Immobilienberatungsgesellschaft Knight Frank zufolge ist Deutschland mit 2,0 Milliarden US-Dollar der beste Standort in Kontinentaleuropa für ausländische Investitionen in zweckorientiert gebaute Studentenwohnheime (Englisch: purpose built student accomodation, Abkürzung PBSA) in den vergangenen drei Jahren. Nach Deutschland folgen die Niederlande (1,4 Mrd. US-Dollar), Frankreich (1,0 Mrd. US-Dollar), Österreich (0,7 Mrd. US-Dollar) und Spanien (0,3 Mrd. US-Dollar).

Ausländische Investitionen in europäische Studentenwohnheime beliefen sich seit 2016 auf insgesamt 2,3 Mrd. US-Dollar. Dies stellt einen signifikanten Anstieg gegenüber den vergangenen Anlagevolumina dar, auch wenn in den USA und in Großbritannien die historischen Werte von 8,4 Mrd. bzw. 6,3 Mrd. US-Dollar bisher noch nicht erreicht wurden. Angesichts der robusten Renditen in den europäischen Märkten sowie der Vielzahl von Anlegern, die derzeit Kapital einsetzen möchten, geht Knight Frank davon aus, dass sich dieser Trend mit zunehmender Reifung des Sektors fortsetzen wird.

Der europäische Markt für Studentenwohnungen hat in den letzten zehn Jahren ein signifikantes Wachstum verzeichnet. Die im letzten Jahr in Kontinentaleuropa abgeschlossenen Transaktionen erreichten ein Volumen von 1,9 Mrd. US-Dollar und erzielten damit insbesondere gegenüber dem Niveau von vor drei Jahren einen Zuwachs. Nach dem Datenanbieter BONARD, der sich u. a. auf die Themen Bildung und Studentenwohnungen spezialisiert hat, gibt es derzeit in der Region rund 15 Millionen Vollzeitstudierende, die sich auf 3.300 Einrichtungen verteilen. Gemäß den von Eurostat herausgegebenen Daten ist die Zahl der Vollzeitstudierenden in den letzten drei Jahren um 7,7 % gestiegen.

Die Studierendenzahlen in Berlin, Madrid und Paris wiesen in den drei Jahren bis 2018 etwa eine durchschnittliche jährliche Zunahme von 2,5 % auf. In diesem Zeitraum konnte das Angebot neuer Bettenplätze in zweckorientiert gebauten Studentenwohnheimen mit der erhöhten Nachfrage jedoch nicht standhalten. Allein um die 20-prozentige Versorgungsquote aufrechtzuerhalten, müssten diese drei Städte bis zum Jahr 2021 eine Lücke von mehr als 100.000 Betten schließen. In der Folge kommt es zu einem weiteren Anstieg des Interesses von Investoren in diese Anlage.

„Urbanisierungstrends und internationale Mobilität sind nur zwei Faktoren, die die Lebensweise junger Menschen verändern. Dies hat Auswirkungen auf die studentischen Wohnungsmärkte, insbesondere in Europa. Hinzu kommen noch eine Reihe makroökonomischer Faktoren, die in den nächsten Jahren ein für den Sektor förderliches Umfeld schaffen werden“, kommentierte Stuart Osborn, Head of European Student Housing bei Knight Frank.

„Gemeinsam mit der Knappheit neuer Produkte wird die ohnehin unausgewogene Verteilung von Angebot und Nachfrage in den Schlüsselmärkten das Investoreninteresse in Bezug auf Studentenwohnungen weiter erhöhen. Dies liegt darin begründet, dass sowohl Anleger- als auch Mietmärkte für Studentenwohnungen ein echtes Wachstumspotenzial aufweisen“, so Stuart Osborn weiter.

Samuel Vetrak, CEO beim Studenten Data Spezialisten BONARD, sagte: „In Kontinentaleuropa wird das bestehende Angebot von Betreibern der öffentlichen Hand dominiert. Dies ist derzeit jedoch im Wandel begriffen. Die Nachfrage nach zweckorientiert gebauten Studentenwohnheimen übersteigt deutlich das Angebot. Die Versorgungsquote liegt in den größeren europäischen Städten bei 20 %, wobei jedoch größere Abweichungen zwischen den einzelnen Städten bestehen. Trotz einer in vielen europäischen Städten bestehenden relativ starken Pipeline an zweckorientiert gebauten Studentenwohnheimen dürfte die Durchschnittsquote nicht allzu schnell ansteigen.“

Frank E. Reich, Leiter New Business Consulting beim Knight Frank Partner ZIEGERT, erläuterte: „Aus Sicht von Ziegert sind zweckorientiert gebaute Studentenwohnheime eine attraktive und zeitgemäße Anlageform mit überdurchschnittlichen Renditeerwartungen. Das Besondere ist, dass diese Produkte nicht nur für institutionelle Anleger, sondern auch für Kleinanleger mit einem Budget bis 250.000 Euro eine interessante Option darstellen.“

Frank E. Reich weiter: „Trotz der oder gerade wegen dieser ‚Studentenwohnheim-Euphorie‘ sollte man nicht die spätere Drittverwertung einer solchen Immobilie außer Acht lassen. Es ist wichtig, schon während der Bauphase über eine spätere Nutzung nachzudenken, die Wohnung beispielsweise barrierearm zu gestalten und Gemeinschaftsflächen einzuplanen. Auch eine zentrale, gut angebundene Lage steigert die späteren Nutzungsmöglichkeiten der Immobilie.“








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