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22.03.2019 Optimistische Immobilienbranche trotz politischer Unsicherheiten

Politische Unsicherheit, internationale Handelskonflikte und sinkende Wachstumsraten lassen Immobilieninvestoren vorsichtiger werden. Das zeigt die aktuelle Ausgabe der Studie „Emerging Trends in Real Estate – The global outlook for 2019“ von PwC in Kooperation mit dem Urban Land Institute. Gründe für diese Vorsicht europäischer Investoren ist neben dem Brexit und der Rezession in Italien vor allem die abkühlende Konjunktur in Deutschland und Frankreich. Gleichzeitig stellen gesellschaftliche Trends die Immobilienbranche vor neue Herausforderungen.

„Wir haben es mit immer schneller werdenden Veränderungen zu tun, durch die der Immobiliensektor schon heute neu gedacht werden muss“, sagt Peter Fischer, Territory Leader Real Estate bei PwC Österreich. „Die Anforderungen heute sind ähnlich wie jene aus der Vergangenheit: Es gibt etwa Geld, das angelegt werden will, während die Zahl der Zielobjekte aber begrenzt bleibt. Am Ende werden jene Investoren die größten Erfolge erzielen, die den strukturellen Wandel an vorderster Front selber gestalten – statt zu versuchen, die notwendigen Veränderungen hinauszuschieben. Als Schlussfolgerung sollte man strategisch den Weg zur Arbeit am Asset vorbereiten, um Bestand und Portfolio zu stabilisieren. Die damit verbundene logische Stabilisierung des Cash Flows wird der Schlüssel zum Erfolg sein.”

Branchenkenner blicken optimistisch in die Zukunft

Trotz der steigenden Nervosität betonen viele der Befragten, dass sie positive Signale für 2019 wahrnehmen. So glaubt die Mehrheit der Experten, dass der Beschluss der US-Notenbank, die ursprünglich geplanten Zinserhöhungen erst einmal auszusetzen, den drohenden konjunkturellen Abschwung abfedern wird. Auch die relativ niedrige Schuldenquote im Immobiliensektor stimmt die Branchenkenner optimistisch. Das gilt ebenso für das wachsende Angebot an neuen Objekten, was einen Preisverfall unwahrscheinlich macht. Hinzu kommt: Speziell der europäische Immobilienmarkt verzeichnet weiterhin deutliche Kapitalzuflüsse.

Investoren müssen auf strukturellen Wandel reagieren

Während die Preise für Einzelhandels-Immobilien unter dem E-Commerce-Boom leiden, sind Logistik-Immobilien so gefragt wie nie zuvor. Alternative Immobilien, etwa Studenten- und Seniorenwohnungen, sind bei Investoren und Fondsmanagern bevorzugte Immobilientypen geworden. Dieser Trend stellt einen grundlegenden strukturellen Wandel für die Branche dar. Diese wiederum versucht, den sich rasch ändernden Anforderungen von Bewohnern und Verbrauchern gerecht zu werden.

Sharing-Trends verändern die Immobilienbranche

Eines der zentralen Ergebnisse der Studie ist, dass die konjunkturellen Einflüsse von grundlegenden Trends überlagert werden. Entwicklungen in der Immobilienbranche werden durch den digitalen Fortschritt, den demographischen Wandel und die Veränderungen sozialer Normen sogar massiv beschleunigt. Ein Beispiel dafür ist die zunehmende Überalterung vieler Immobilienbestände. Außerdem ändern sich die Anforderungen, die gewerbliche und private Mieter an Gebäude stellen: Klassische Bürogebäude werden zum Beispiel vermehrt durch „Coworking-Spaces” abgelöst. Und der Sharing-Trend führt dazu, dass die Zahl der Airbnb-Angebote in Metropolen mittlerweile in die Zehntausende geht.

Aufstrebende Märkte in Asien und Anstieg bei Investitionen in den USA

In Asien sind die Fundamentaldaten für Immobilien weiterhin solide. Aufstrebende Märkte wie Vietnam und Indien ziehen zunehmend Aufmerksamkeit auf sich: Hier werden alternative Immobilien wie Mietlager, Datenzentren, Studenten- und Seniorenwohnungen immer attraktiver für Investoren – auch aufgrund geringer Leerstandsquoten und eines guten zukünftigen Angebots.

In den USA ist ein Anstieg bei Immobilieninvestitionen zu beobachten, auch wenn die Gefahr einer möglichen konjunkturellen Abschwächung im Jahr 2020 droht. Im Falle einer Rezession, glauben die Befragten, dass einem kurzen Einbruch rasche Erholung folgt. Trotzdem äußerten die Experten Bedenken, dass die anhaltenden Handelsspannungen zwischen den USA und China dazu führen könnten, dass Unternehmen ihre Expansionspläne reduzieren und das BIP-Wachstum abnimmt.









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