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19.03.2019 Britische Kapitalertragssteuer: Immobilieninvestoren zuversichtlich

Ausländische Immobilieninvestoren zeigen angesichts der bevorstehenden Änderungen bei der britischen Kapitalertragsteuer, die nächsten Monat in Kraft treten wird, und angesichts der Unsicherheiten rund um den Brexit Nervenstärke bei Anlagestrategien in UK. Das neue Steuergesetz wird die Vorschriften für in UK ansässige und nicht-ansässige Anleger angleichen und zur Folge haben, dass die Mehrheit der nicht in UK-Ansässigen beim Immobilienkauf der Kapitalertragsteuer* unterliegen. Gemäß einer Studie von DLA Piper geben mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Befragten an, dass diese Änderung keine Auswirkungen auf ihre Anlagestrategie haben wird. Jedoch erwarten mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent), dass es bei der Strukturierung zukünftiger Investitionen einen Wandel geben wird.

Als Zeichen einer weiteren Marktberuhigung gaben 43 Prozent von 100 leitenden Angestellten im Immobiliensektor in der Umfrage an, gern bis zur Klärung der Vorschriften warten zu wollen, bevor sie über die Eigentümerstruktur ihrer Investitionen nachdenken. Abgesehen davon wollen über ein Drittel (38 Prozent) der ausländischen Investoren ihre vorhandenen Immobilienbestände umstrukturieren und 32 Prozent sagen voraus, dass sie gegebenenfalls erwägen, neue Investitionen auf dem Festland zu tätigen oder aber den Einsatz von Immobilieninvestmentgesellschaften (REITs) prüfen werden (30 Prozent).

Der Umfrage zufolge werden die Änderungen bei der Kapitalertragsteuer auch Auswirkungen auf Immobilienbewertungen haben. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) erwarten eine Senkung aufgrund der neuen Steuergesetzgebung. Am stärksten war diese Meinung unter den befragten Bauunternehmern vertreten. Getrennt hiervon sagen zwei Drittel (66 Prozent) derjenigen Bauunternehmer, die Investitionsobjekte bauen, einen Wertverlust voraus.

In einem anderen aktuellen Bericht von DLA Piper wurde London von Befragten der „Global Real Estate Annual State of the Market Survey“ als Platz Eins unter den internationalen Städten hinsichtlich der Attraktivität für Investitionen bewertet. Die britische Hauptstadt liegt damit weit führend vor Berlin, Hongkong und Frankfurt.

Auch wenn es scheint, als habe der Brexit die Attraktivität Londons für Investitionen nicht eintrüben können, wurde der mögliche Ausgang des Brexit von den Befragten des Berichts der Kanzlei zu den bevorstehenden Änderungen bei der Kapitalertragsteuer jedoch als größter Einflussfaktor für die Immobilieninvestitionsstrategien in UK bewertet. Für knapp über ein Viertel (27 Prozent) sind die Steueränderungen von entscheidender Bedeutung, während der Brexit die führende Position für fast die Hälfte (47 Prozent) der Befragten einnimmt.

Es mag überraschend klingen, aber als die Studie zwischen September und November 2018 durchgeführt wurde, wusste einer von vier (25 Prozent) Befragten nichts von den bevorstehenden Änderungen bei der Kapitalertragsteuer. Bei den Vermittlern ist die Zahl sogar noch höher – über ein Drittel (36 Prozent) sind in Unkenntnis über die bevorstehenden Steueränderungen.

Dr. Björn Enders, Partner der deutschen Steuerrechtspraxis von DLA Piper, sagte: „Trotz der Steueränderungen bleibt UK weiterhin ein attraktiver Markt für ausländische Immobilieninvestoren. Jedoch sollten Anleger in Anbetracht der finanziellen Auswirkungen sowie der Unsicherheiten infolge des Brexits ihre Strategien kritisch beleuchten und vor allem die Strukturen ihrer Portfolios überprüfen.”








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