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07.02.2019 Standortfaktor Immobilie gewinnt weiter an Bedeutung

Steigende Wohnkosten belasten zunehmend viele Privathaushalte insbesondere in den Wachstumszentren. Mangelnde Verfügbarkeit moderner, bedarfsgerechter Büroflächen vor allem in den Metropolen, aber auch attraktiven B-Städten wie z.B. Leipzig bremsen Unternehmen bei Neuansiedlung und/oder Expansion.

Am Beispiel Düsseldorf zeigt sich, wie Immobilien in ihrer Bedeutung als Standortfaktor weiter markant an Bedeutung gewinnen.

2018 stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Düsseldorf auf über 419.000. Doch längst nicht alle, die in Düsseldorf arbeiten, leben auch hier.
Dies lässt sich an den Pendlerzahlen ablesen. Unter den “Big Seven“ hat Düsseldorf die zweithöchste Pendlerquote mit 41 Prozent aller hier Beschäftigten (Frankfurt: 48 Prozent). Jeden Arbeitstag pendeln 87.000 Bürger ins Umland aus, indessen 261.000 SVP-Beschäftigte nach Düsseldorf ein.

Grund ist nicht zuletzt - ungeachtet aller Anstrengungen von Immobilienwirtschaft und Politik - das zu knappe bedarfsgerechte Wohnungsangebot in der Landeshauptstadt und das unter anderem dadurch in der jüngsten Dekade stark gestiegene Miet- und Kaufpreisniveau.

In der Folge nähern sich Zu- und Abwanderung von Haushalten nach jahrelangem signifikantem Wanderungsgewinn zunehmend an. Damit wird bezahlbares Wohnen immer mehr zum Standortfaktor.

Ähnliches gilt im Büroflächensegment: 2018 wurde im Düsseldorfer Stadtgebiet ein Büroflächenumsatz von rd. 337.000 m² erzielt, rd. 50.000 m² weniger als in 2017. Dahinter steht weniger eine rückläufige Nachfrage, sondern vielmehr ein zunehmend knappes Angebot moderner Büroflächen: Von der Angebotsreserve von rd. 515.000 m² in Düsseldorf bei einem Gesamtbestand von gut 7,6 Mio. m² (ohne Umland) entfällt ein signifikanter Anteil auf nicht mehr nachfragegerechte Bestandsimmobilien. Folge: Bei mehreren Gesuchen im Markt, die aufgrund mangelnden Angebotes an moderner Objektqualität in einigen Stadtteillagen nicht befriedigt werden können, werden deshalb die bestehenden Mietverträge verlängert, respektive der Bedarf in die Zukunft verlagert. Zudem wird die Standort- und Flächensuche teilweise auf Umlandgemeinden im Raum Düsseldorf erweitert.

All dies zeigt die Verflechtung von Stadt und Region und die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit. Spätestens beim Werben um Unternehmen und Arbeitskräfte - Stichwort “war of talents“ - wird indessen der Regional-Gedanke hintangestellt. Denn Unternehmen und Einwohner sind - insbesondere als Steuerzahler - ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor jeder Kommune. Deshalb müssen Städte die eigenen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen bestmöglich gestalten, um damit ihre Infrastruktur zu finanzieren. Hier gehört unverzichtbar das nachfragegerechte Angebot an Wohn- und Gewerbeimmobilien.

(Kommentar von: Dr. Wulff Aengevelt, AENGEVELT IMMOBILIEN GmbH & Co. KG)







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