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14.12.2018 Studie Wohnen 65plus: „Graue Wohnungsnot“ rollt auf Deutschland zu

Ab 2035 wird Deutschland „richtig alt“ und im Alter zunehmend ärmer. Und trotzdem muss sich die neue Rentner-Generation das Wohnen auch noch leisten können. Genau das wird so allerdings nicht klappen, sagt das Pestel-Institut (Hannover).

Die Wissenschaftler stellen fest: Rund 24 Millionen Menschen werden zwischen 2035 und 2040 zur Altersgruppe „65plus“ gehören – rund 6 Millionen mehr als heute. Genau deshalb schlägt das Pestel-Institut jetzt Alarm. Es hat in einer aktuellen Studie die Rente von morgen und dabei insbesondere das künftige Wohnen im Alter untersucht. – Der Titel der Studie: „Wohnen der Altersgruppe 65plus“.

Dabei kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass der Anteil an Senioren, die für ihren Lebensunterhalt auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, in den kommenden zwanzig Jahren von derzeit 3 auf dann 25 bis 35 Prozent steigen wird. Es trifft also jeden Vierten, vielleicht sogar jeden Dritten. Für die Senioren von morgen – und das sind insbesondere die geburtenstarken Jahrgänge – wird es finanziell eng. Das betrifft vor allem auch das Wohnen.

„Steigende Wohnkosten prallen dann auf sinkende Haushaltskassen. Eine Entwicklung, die einem Großteil der Seniorenhaushalte in Deutschland künftig zu schaffen machen wird. Die Folge wäre eigentlich massenhaft Umzüge in kleinere – also günstigere – Wohnungen. Aber genau davon gibt es zu wenige: Deutschland steuert sehenden Auges auf die ‚Graue Wohnungsnot‘ zu. Seniorenwohnungen sind Mangelware Nummer eins“, sagt der Leiter des Pestel-Instituts, Matthias Günther. Deutschland stehe ein „massives Alters-Wohnproblem“ bevor.

Das Pestel-Institut fordert in seiner Studie deshalb die Schaffung von knapp 3 Millionen altersgerechten Wohnungen bis 2030. Hierfür seien Investitionen zwischen 40 und 50 Milliarden Euro notwendig. Der Staat müsse eine eigene „Senioren-Wohnoffensive“ starten und dazu eine auf Dauer angelegte Sonderförderung machen.

Konkrete Zahlen, Fakten und Daten zum „Senioren-Wohnen“ von morgen wird das Pestel-Institut bei der Vorstellung der Studie „Wohnen der Altersgruppe 65plus“ präsentieren. Und zwar bei einer Presse-Konferenz auf der Fachmesse BAU 2019 in München. Dabei wird es u.a. auch um diese Inhalte gehen:

- Demografische Entwicklung – mit dem erwarteten Ü65- und Ü85-Anteil der Bevölkerung (auch regional – Altersquotienten für alle 16 Bundesländer bis 2035).

- Einkommenssituation und Wohnkosten – für Seniorenhaushalte (Unterschiede: Wohneigentümer – Mieter). Dazu der Aspekt: Frauenerwerbsquote.

- Analyse der Wohnsituation der Altersgruppe 65plus – Seniorenhaushalte in Deutschland (und regional): bewohnte Wohnfläche, Wohnen im Eigentum, Mieter-Quote …

- Versorgung der Bevölkerung mit seniorengerechten Wohnungen – erwarteter Bedarf an altersgerechten Wohnungen

- Entwicklung der Pflegebedürftigen in der Altersgruppe „65plus“ – Zahl der Pflegebedürftigen in 2050 sowie Ausgaben der Pflegeversicherung.

- Effektive Lösungen fürs „Wohnen 65plus“ …

Die Studie „Wohnen 65plus“ hat das Pestel-Institut im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) erstellt. Dieser wird dazu eine Untersuchung über die Wohnungstypen präsentieren, die künftig dringend benötigt werden: kleinere, bezahlbare, barrierearme Wohnungen. Hierfür ist, so der BDB, ein Segmentwechsel beim Neubau, vor allem aber auch eine Modernisierungswelle erforderlich.








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