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19.09.2018 Serviced Apartments: Nische wird Boom – 7,7 Mio. Übernachtungen

Der Markt für Serviced Apartments (auch Boardinghäuser genannt) ist ein stark wachsender Teilmarkt des Beherbergungsmarktes, sodass Georg Consulting schon seit Jahren seine Aufmerksamkeit diesen Apartments schenkt und deren Entwicklung zu erfassen sucht. Hierzu befragen wir mithilfe eines standardisierten Fragebogens Anbieter in Deutschland. Erstmalig erfolgte die Befragung im Jahr 2009. Die neue Studie von Georg Consulting zum Serviced Apartment-Markt Deutschland 2018 zeigt, der Markt für Wohnen auf Zeit mit Service boomt.

Wer aber sind diejenigen, die Interesse an Serviced Apartments haben, d. h. an einem „Wohnen wie zuhause“ mit zusätzlichem professionellem Service? Hier sind zunächst einmal die „Business Travellers“ zu nennen, d. h. diejenigen, die häufig für eine bestimmte Zeit ihren Arbeitsstandort wechseln müssen; ferner die sog. „Elite Business Travellers“, die, wie die „Business Travellers“, berufsbedingt häufig fern ihres Stammarbeitsplatzes sind, aber sich von letzteren dadurch unterscheiden, dass sie international agieren und (daher) häufig für längere Zeit ihren Arbeitsstandort wechseln. Dabei handelt es sich bei beiden Personengruppen entweder um Selbstständige oder, häufiger noch, um abhängig Beschäftigte. Neben den Geschäftsleuten steigen auch Touristen, insbesondere die reisefreudigen Millennials, d. h. die heute 20- bis 40-Jährigen, in Serviced Apartments ab. Die erwähnten Gruppen verweilen jedoch in aller Regel unterschiedlich lange im Serviced Apartment, wie die Abbildung auf der nachfolgenden Seite zeigt.

Überwiegend Einzimmer-Apartments im Angebot

Die Größe eines Hauses oder einer Wohnung kann sowohl anhand der Fläche (kontinentaleuropäisches Prinzip) als auch anhand der Zimmeranzahl (angelsächsisches Prinzip) bestimmt werden. Das gilt selbstverständlich auch für Serviced Apartments. Derzeit sind vier Fünftel (80,5 %) der Serviced Apartments Einzimmer-Apartments. Der Wert ist gegenüber der letzten Betriebsbefragung fast unverändert (80,4 %). Gut 12 Prozent der Apartments entfallen auf Zweizimmer-Apartments und knapp 7 Prozent auf Dreizimmer- Apartments oder auf Apartments mit mehr als drei Zimmern. Gegenüber den letzten beiden Betriebsbefragungen ist eine Veränderung zugunsten von Dreizimmer-Apartments bzw. von Apartments mit mehr als drei Zimmern zu beobachten (6,9 % versus 2,9 % und 3,0 %).

Wird die Größe anhand der Fläche bestimmt, so zeigt sich u. a., dass gut die Hälfe (53,2 %) der Serviced Apartments eine Fläche von weniger als 30 qm und fast neun Zehntel (87 %) eine Fläche von weniger als 40 qm aufweisen.

Long Stay-Aufenthalt wächst

Seit Jahren ist ein Rückgang von kurzen Aufenthalten (< 1 Woche) und ein Übergang zu längeren und langen Aufenthalten zu beobachten. Lag der Anteil der Gäste mit short stay, d. h. mit einem kurzen Aufenthalt, im Befragungszeitraum 2012/2013 noch bei rund 54 Prozent, so sank dieser Wert im Befragungszeitraum 2014/2015 auf rund 42 Prozent und im Befragungszeitraum 2016/2017 sogar auf 33 Prozent. Im aktuellen Berichtsjahr beträgt er lediglich 28 Prozent.

Demgegenüber verzeichnet aktuell der long stay, d. h. der Aufenthalt länger als ein Monat, einen Anteil von gut 50 Prozent und liegt damit über den entsprechenden Werten in der Vergangenheit, die in den beiden Vorjahren jeweils 47 Prozent betrugen und davor (infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise) sogar noch deutlich niedriger waren.

Die Größe der Serviced-Apartment-Märkte schwankt deutlich zwischen den 16 bevölkerungsreichsten Städten Deutschlands. München verbuchte 2017 unseren Hochrechnungen zufolge 2,3 Millionen Übernachtungen und ist damit der größte Serviced-Apartment-Markt in Deutschland. Es folgen Berlin mit rund 1,4 Millionen und Frankfurt am Main mit etwa 996.000 Übernachtungen in Serviced Apartments. Relativ betrachtet rangiert München erstmals ebenfalls an erster Stelle und hat Hannover vom Spitzenplatz verdrängt. 14,9 Prozent der gesamten Übernachtungen 2017 fallen in München auf Serviced Apartments. In Niedersachsens Landeshauptstadt beträgt der entsprechende Anteil 13,4 Prozent. Es folgt erneut Frankfurt am Main mit einem Anteil von 10,4 Prozent an dritter Stelle.







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