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27.07.2018 Logistikflächen auf Rekordkurs

Rund 3,38 Mio. m²: nie zuvor wurde auf dem deutschen Markt für Lager- und Logistikflächen* (Eigennutzer und Vermietungen) in den ersten sechs Monaten ein höheres Umsatzvolumen registriert. Der entsprechende Vorjahreswert wurde um 5 % übertroffen. Dazu haben mit einem Plus von 10 % gegenüber dem Vorjahreshalbjahr vor allem die Regionen außerhalb der Big 5 Ballungsräume beigetragen, das Umsatzvolumen in den Big 5 Ballungsräumen zeigte sich leicht rückläufig.

Das Vermietungsvolumen bilanzierte bei 61 % des Umsatzes und blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil. Die Umsätze durch Eigennutzer legten dagegen im Jahresvergleich um 20 % zu.

„Die insgesamt starke Umsatzentwicklung ist dem anhaltend stabilen Marktumfeld geschuldet. Vor diesem Hintergrund bleiben wir bei unserer Prognose: das Flächenvolumen könnte zum Jahresende sogar in die Nähe von 7 Mio. m² kommen. Ob das bisherige Rekordvolumen aus dem Jahr 2016 mit 6,7 Mio. m² getoppt werden kann, bleibt abzuwarten“, so Frank Weber, Head of Industrial Agency JLL Germany.

Big 5 Ballungsräume unter Vorjahr - Frankfurt mit höchstem Umsatz

Bei 941.000 m² lag das Umsatzvolumen der ersten sechs Monate in den Big 5-Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München), damit 6 % unter dem Vorjahr, die 5- bzw. 10-jährigen Mittelwerte sind damit leicht über- bzw. unterschritten (plus/minus 3 %).

Mit 8 bzw. 9 % höheren Umsatzvolumina gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 lagen die Regionen Frankfurt (327.000 m²) und Hamburg (245.000 m²) vorn. Vor allem Frankfurt profitierte von Großanmietungen jenseits der 20.000 m²-Marke, drei der vier größten Abschlüsse in den Big 5 wurden hier gemeldet: Anmietungen der toom Baumarkt GmbH mit rund 30.000 m² in Rodgau bzw. REWE mit rund 28.000 m² in Kelsterbach, gefolgt - ebenfalls in Kelsterbach - vom Baubeginn einer ca. 25.000 m² großen Halle durch das Logistikunternehmen Group7 als Eigennutzer.
Stabil blieb das Umsatzvolumen im Jahresvergleich in der Region Düsseldorf, rückläufig in München (minus 6 %), und Berlin (minus 35 %).

Insgesamt entfielen rund 36 % des Umsatzes auf Unternehmen aus der Branche Transport, Verkehr, Lagerhaltung. Handelsunternehmen folgten mit 31 %, der Anteil der Industrieunternehmen lag bei 19 %.

Zwei von drei Quadratmetern in den Big 5 notierten durch Abschlüsse ab 5.000 m² in der Umsatzstatistik, gleichzeitig wurden mit rund 340.000 m² 54 % des Umsatzes in dieser Größenkategorie in Neubauten bzw. Projektentwicklungen getätigt. „Die Nachfrage nach großen zusammenhängenden Grundstücksflächen hält unvermindert an. Die Projektentwickler gehen zunehmend dazu über, spekulative Neubauten zu errichten – eine relativ schnelle Vermietung kann angesichts der Nachfrage erwartet werden“, so Frank Weber. Und weiter: „Aufgrund der politisch oder planerisch motivierten Zurückhaltung bei der Ausweisung neuer Flächen für Logistiknutzungen steht allerdings zunehmend kein adäquates Angebot zur Verfügung.“

Im ersten Halbjahr 2018 wurden nur rund 330.000 m² Lagerflächen fertig gestellt, davon waren 89.000 m² zum Zeitpunkt der Fertigstellung noch frei verfügbar. Mitte 2018 befinden sich in den Big 5 rund 690.000 m² im Bau - ein Viertel steht noch frei zur Verfügung.

Leichter Anstieg der Spitzenmieten in Hamburg und München

Die Spitzenmieten für Lagerflächen in der Größenordnung ab 5.000 m² sind in den ersten sechs Monaten in München um 5 Cent auf 6,80 Euro/m²/Monat und in Hamburg um 10 Cent auf 5,70 Euro/m²/Monat gestiegen. Stabil zeigen sich die Regionen Frankfurt (6,00 Euro/m²/Monat), Düsseldorf (5,40 Euro/m²/Monat) und Berlin (5,00 Euro/m²/Monat).

Eigennutzerumsätze legten außerhalb der Big 5 deutlich zu

Mit 2,44 Mio. m² wurde außerhalb der Big 5 Ballungsräume** nach 2016 (2,46 Mio. m²) das zweitbeste Halbjahresergebnis erzielt. Der Vorjahreswert (H1 2017: 2,22 Mio. m²) wurde um 10 % übertroffen, der entsprechende 10-jährige Durchschnittswert um 35 %. Während die Umsätze durch Vermietungen im Jahresvergleich stabil blieben, legten die Umsätze durch Eigennutzer deutlich zu (23 %). Rund 80 % aller Flächenumsätze wurden in Neubauten bzw. Projektentwicklungen registriert, darunter auch sechs der sieben größten Abschlüsse. Im zweiten Quartal zählen 65.000 m² eines Online-Händlers für Möbel in Halle an der Saale zu den größten Anmietungen, zu den Top-Eigennutzerumsätzen die Adolf Würth GmbH & Co KG, die in Waldenburg an der A6 ein rund 52.000 m² großes Logistikzentrum errichtet und die Rewe Dortmund SE & Co. KG, die mit dem Bau eines rund 45.000 m² großen Frischelagers in Dortmund begonnen hat.

Insgesamt dominierten außerhalb der Big 5 mit rund 834.000 m² Nutzer aus dem Bereich Transport, Verkehr, Lagerhaltung (34 %) die Umsatzstatistik. Handelsunternehmen folgten mit rund 770.000 m² (darunter rund 446.000 m² aus dem E-Commerce-Bereich). „Dass der E-Commerce-Bereich weiterhin ein starker Antrieb für die Flächennachfrage ist und bleibt, steht außer Frage“, so Frank Weber. Auf Platz drei vereinen Industrieunternehmen 678.000 m² auf sich.

Als umsatzstärkste Region außerhalb der Big 5 erweist sich das Ruhrgebiet mit rund 252.000 m², dicht gefolgt von der Region Erfurt. Sie profitiert von der XXXLutz-Ansiedlung aus dem ersten Quartal. Platz drei geht mit einigem Abstand an die Region Leipzig/Halle (rund 138.000 m²). Über die Hälfte (54 %) der Flächenumsätze wurden außerhalb der etablierten Logistikregionen getätigt.








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