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24.07.2018 Stimmung im Immobiliensektor in Kontinentaleuropa bleibt positiv

LaSalle Investment Management, der weltweit führende Investmentmanager im Immobilienbereich, ist für den Immobilienmarkt in Kontinentaleuropa weiterhin optimistisch – obwohl sich im ersten Halbjahr 2018 einige negative Einflussfaktoren bemerkbar gemacht haben. Das ist umso bemerkenswerter, da sich die Aussichten vor Jahresbeginn bereits auf einem Allzeithoch befanden. Doch die positiven Effekte überwiegen, der Immobiliensektor ist gesund. Zu dieser Einschätzung kommt der strategische Halbjahres-Investment-Bericht („Investment Strategy Annual, ISA) 2018 von LaSalle.

Mahdi Mokrane, Head of Research & Strategy für Europa bei LaSalle, kommentiert: „Die grundsätzlichen Wirtschaftsdaten für Kontinentaleuropa sind robust. Selbst wenn die Wachstumsdynamik in der Eurozone nachgelassen hat, bleiben wir für den Immobilienmarkt positiv. Einer der Schlüsselmärkte für Kontinentaleuropa ist Deutschland. Hier sehen wir belastbare Gründe für Optimismus: Die Exporte bleiben stabil, und auch das Verbrauchervertrauen steigt. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich in der übrigen Eurozone.“

Beim Blick auf Deutschland hat LaSalle neben positiven wirtschaftlichen Fundamentaldaten noch weitere interessante Aspekte identifiziert. Wurde in der Vergangenheit noch errechnet, dass die deutsche Bevölkerung nach etwa 2025 allmählich abnehmen würde, wurde diese Einschätzung mittlerweile korrigiert, sagt Mokrane: „Einerseits lassen Flüchtlinge die Bevölkerungszahl anwachsen – andererseits ist Deutschland aber auch für Zuwanderer aus anderen Europäischen Ländern attraktiv. Diese bringen nicht nur Wissen und Arbeitskraft mit, die auf dem weiter boomenden Arbeitsmarkt dringend gebraucht wird. Sie sorgen auch für eine steigende Nachfrage nach Wohnraum und Konsumgütern. Schließlich scheint sich die Geburtenrate zu stabilisieren und sinkt nicht weiter. Alles zusammen führt dazu, dass der Höchststand der Bevölkerung nun bis zu eine Dekade später erwartet wird. Das hat natürlich Auswirkungen auf langfristige strategische Anlageentscheidungen.“

Als moderate Wachstumsbremse hat sich der starke Euro erwiesen, gerade für eine exportorientierte Wirtschaft wie die deutsche. Die grundsätzlich optimistischen Einschätzungen können aber selbst die Irritationen aus dem ersten Halbjahr nicht eintrüben.

Eine für das zweite Halbjahr zu nennende Unbekannte ist die Entwicklung der Brexit-Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien. Keiner der Beteiligten kann sich einen „harten“ Brexit, gleichwohl gilt es, auch für dieses Szenario Vorkehrungen zu treffen. Derzeit profitiert der Londoner Immobilienmarkt von der Brexit-indizierten Währungsentwicklung: Für Investoren scheinen die Office-Renditen in London derzeit vergleichsweise attraktiv, im Vergleich zu historischen Marken, aber auch im Vergleich zu anderen Metropolen in Europa. Überhaupt lohnt nach Einschätzung von LaSalle der Blick über die Grenzen. Frankreich beispielsweise kann für deutsche Investoren auch langfristig ein attraktives Anlageziel sein. Etwas anders die Situation in den USA: Dort läuft aktuell der Wachstumsmotor auf hohen Touren, bei der mittelfristigen Perspektive aber sollte sich eine abwartende Herangehensweise auszahlen.

LaSalle rechnet für die Eurozone 2018 weiter mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 2,2%. In diesem wirtschaftlichen Klima gedeihen auch die Fundamentaldaten der Immobilienbranche. Insbesondere im Bereich Büro (Office) und Industrie sind geringere Leerstandsraten und Mietsteigerungen zu erwarten. Zu den Sektoren im Einzelnen:

• Im Bereich Office stiegen die Büromieten in Top-Lagen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,2%. Deutsche Standorte wie München und Hamburg, aber auch Frankfurt sowie, auf niedrigerem Level, Köln und Düsseldorf dürften weiterhin anziehen. Vor allem Berlin und Stuttgart als Städte mit dem höchsten Mietzuwachs zu nennen. Für die nächsten 18 bis 24 Monate dürfte die Tendenz weiter aufwärts gehen, besonders in München und Berlin, bevor eine Gegenbewegung einsetzt.
• Im Bereich Retail und Shopping-Center gab es nur wenig Veränderungen. Die Mieten in Top-Lagen stiegen im Vorjahresvergleich um 1,3%. In Deutschland rechnet LaSalle eher verhalten, der Druck der Versender (e-Commerce) auf den stationären Handel wächst weiter.
• Bei den Logistikimmobilien befand sich besonders Deutschland in den vergangenen Jahren im europäischen Vergleich in einer Sonderrolle – hier waren in einigen Segmenten Mietsteigerungen zu registrieren. Für die Zukunft sind die stärkeren Zuwächse eher in Frankreich, Italien und Spanien zu erwarten.

Insgesamt rechnet LaSalle für Kontinentaleuropa in den nächsten 18 bis 24 Monaten mit weiter steigenden Mieten. Die höchsten Zuwächse dürften in den wichtigsten deutschen Städten zu verzeichnen sein, über alle Branchen hinweg. Investoren können mit soliden Erträgen kalkulieren, die Anlageperformance steigt in den nächsten zwei bis drei Jahren. Ab 2020 könnten sich Nutzer- und Kapitalmarkt unterschiedlich entwickeln, mit moderatem Mietwachstum und leicht steigenden Renditen.

Jacques Gordon, Global Head of Research and Strategy bei LaSalle, sagt: „Die Immobilienmärkte sind strukturellen, sektoralen und konjunkturellen Veränderungen unterworfen, haben sich aber 2018 bislang als durchaus anpassungsfähig gezeigt. Unsere Aktualisierung zur Jahresmitte zeigt, dass sich Core-Immobilien im Vergleich zu anderen Anlageklassen weiterhin auf einem angemessenen Niveau entwickeln, und dass die Portfoliorenditen von Immobilien profitieren, wenn man ein gewisses Risiko in Kauf nimmt. Das Muster von korrelierenden globalen Wachstum könnte wegen drohender Handelskriege, geopolitischen Spannungen und einer unterschiedlichen Exposition gegenüber steigenden Preisen ein Ende finden. Unser Update zeigt, dass sich in den letzten sechs Monaten die Wahrscheinlichkeit erhöht hat, dass sich Länder unterschiedlich entwickeln, da in diesem Zeitraum sowohl positive als auch negative Trends zu verzeichnen sind."









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