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06.04.2018 Retail-Investmentmarkt lässt sich zu Jahresbeginn viel Luft nach oben

Der Retail-Investmentmarkt ist verhalten ins Jahr 2018 gestartet. Das erreichte Transaktionsvolumen von 1,69 Mrd. Euro ist das niedrigste Quartalsergebnis seit zwei Jahren, das Minus zum Vorjahr fällt mit 25 Prozent recht kräftig aus. Auch der langfristige Vergleich unterstreicht diesen Eindruck: Der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre wurde mit 26 Prozent nahezu identisch unterboten.

Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany: „Der Produktmangel im Einzelhandelssegment bremst den Markt aus. So steuerte er nur 14 Prozent zum gesamten Transaktionsvolumen im Gewerbeinvestmentmarkt bei – so wenig wie noch nie in einem Quartal seit Beginn der Erhebung im Jahr 2006.“ Unterboten wurde der Anteil des Einzelhandels allerdings noch von Logistik mit 12 Prozent Marktanteil, während Büro wieder klar dominiert.

Zwar waren Fachmärkte und Fachmarktzentren auch im ersten Quartal 2018 besonders stark gefragte Objektklassen – zusammen kamen sie auf einen Anteil am Gesamtvolumen von 39 Prozent. Doch ging die absolute Investmentsumme auf Jahressicht von 1,25 Mrd. Euro auf 655 Mio. Euro deutlich spürbar zurück. Ähnlich trügerisch ist das Bild bei Shopping Centern, die zwar ihren Anteil bei 17 Prozent und damit nahezu stabil halten konnten, zugleich aber einen Rückgang von 397 Mio. Euro auf 292 Mio. Euro verkraften mussten.

Derweil setzten die Geschäftshäuser ihr Comeback fort, steigerten ihr Transaktionsvolumen von 507 Mio. Euro auf 532 Mio. Euro und erreichten damit einen Anteil von 31 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 23 Prozent. Supermärkte mit 7 Prozent und Warenhäuser mit 5 Prozent folgen am Ende des Feldes.
Die größte Transaktion entfiel diesmal auf ein Bauhaus-Areal in München-Laim, das die Commerz Real für 150 Mio. Euro kaufte.

Im Städtevergleich wurde das größte Volumen zu Jahresbeginn auf dem Hamburger Markt beobachtet. Mit einem Plus beim Volumen um 607 Prozent auf 238 Mio. Euro setzte sich die Hansestadt vor München (150 Mio. Euro/plus 13 Prozent) an die Spitze. Dahinter folgt Stuttgart, das nach einer Nullrunde im vergangenen Jahr diesmal 85 Mio. Euro erzielte. Erst mit deutlichem Abstand folgen Berlin (57 Mio. Euro) und Frankfurt (50 Mio. Euro). Die rheinischen Großstädte Köln und Düsseldorf gehen nahezu leer aus.

Private Investoren nutzen hohe Preise und verkaufen

Auf der Verkäuferseite nutzten vor allem Asset/Fonds Manager und private Investoren das hohe Preisniveau, um sich von Objekten zu trennen. Mit rund 859 Mio. Euro lagen die Asset/Fonds Manager bei einem Anteil von 51 Prozent nach 46 Prozent im Vorjahr. Private Investoren verkauften Objekte für 217 Mio. Euro und stellten damit 13 Prozent der Verkäufer nach nur fünf Prozent im Vorjahr. Der Anteil der Entwickler ging indes von 17 Prozent auf elf Prozent zurück.
Auch bei den Käufern dominieren Asset/Fonds Manager mit 645 Mio. Euro und 38 Prozent den Markt. Auffällig aktiv waren hier zudem Versicherungen, die ihren Anteil von zwei Prozent auf nun 17 Prozent steigerten, indem sie für rund 286 Mio. Euro einkauften.

Der Anteil ausländischer Käufer lag im ersten Quartal des Jahres bei nur 35 Prozent und fällt auf Verkäuferseite mit 55 Prozent erneut deutlich höher aus. Per Saldo haben Ausländer ihre Bestände um 350 Mio. Euro reduziert.
Mit Blick auf das Gesamtjahr rechnet Sandra Ludwig aber noch mit deutlich mehr Dynamik: „Die Dealpipeline ist gut gefüllt. Wir erwarten daher ein mit dem Vorjahr vergleichbares Transaktionsvolumen in der Assetklasse Retail. Coreprodukte stehen dabei erneut im klaren Fokus der institutionellen Investoren.“ Im Gesamtjahr 2017 hatte der Markt rund 11,5 Mrd. Euro Transaktionsvolumen erzielt und damit auf dem Mittelwert der vorangegangenen fünf Jahre gelegen.









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