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16.03.2018 Immobilienmarkt Europa: Deutsche Städte sind Performance-Treiber

Jedes Jahr veröffentlicht BNP Paribas Real Estate zur MIPIM, einer der größten internationalen Gewerbeimmobilienmessen, den „European Office Market”. In diesem werden die wichtigsten Entwicklungen auf den europäischen Büro- und Investmentmärkten mit Fokus auf 40 Städten[1] dargestellt.

Flächenumsatz auf dem europäischen Büromarkt verzeichnet Zehnjahreshoch

2017 war ein sehr erfolgreiches Jahr für den Büromarkt, der das mit Abstand beste Ergebnis der letzten zehn Jahre erzielte. Die Märkte verzeichneten in den meisten Städten ein Wachstum, insbesondere in den drei größten Ländern, in denen Großabschlüsse den Markt zusätzlich beflügelten. Dank der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland war das Marktgeschehen vor allem in den vier wichtigsten Städten des Landes rege und verzeichnete gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum um 23 % auf über 3,3 Mio. m². Der Flächenumsatz in Central-London verzeichnete im Vorjahresvergleich ein Plus um 11 %, wobei Großdeals 55 % über dem Durchschnittswert liegen. Der Flächenumsatz in Central-Paris lag deutlich über dem Vorjahreswert (+9 %) – Großabschlüsse trugen 2017 am meisten zum Umsatz bei. Die meisten europäischen Märkte folgten diesem positiven Trend, insbesondere Dublin (+45 %), Warschau (+30 %), Madrid (+29 %), Mailand (+20 %) und Amsterdam (+16 %).

In Europa ist die durchschnittliche Leerstandsrate 2017 erneut zurückgegangen und erreichte in mehreren Märkten neue Tiefstände. In den vier größten deutschen Städten sank das Leerstandsvolumen um 16 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. Auch in Central-Paris geht der Leerstand zurück; aktuell beträgt die Leerstandsrate 6,5 % (-30 BP im Jahresvergleich). Den bedeutendsten Rückgang verzeichnete Bukarest (-410 BP), gefolgt von Amsterdam (-230 BP), Warschau (-200 BP), Lissabon und Madrid (-160 BP). Im Gegensatz dazu stieg die Leerstandsrate in Central-London auf 6,2 % (+50 BP gegenüber dem Vorjahr). Die Spitzenmieten sind in den letzten 12 Monaten in den meisten Städten gestiegen: In Central-Paris auf 850 €/m²/Jahr, in Berlin auf 396 €/m²/Jahr (+16 %), in Brüssel auf 310 €/m²/Jahr (+13 %) und in Mailand auf 550 €/m²/Jahr (+12 %). In Central-London waren sie hingegen leicht rückläufig.

Investitionsvolumen auf Rekordhoch

Das Transaktionsvolumen für Gewerbeimmobilien in Europa erreichte im Jahr 2017 253 Mrd. € und lag damit 10 % über dem Ergebnis von 2016. „Das ist ein neues Rekordergebnis, das sogar den Höchstwert von 245 Mrd. € von 2015 übertrifft. Der Markt profitierte 2017 von mehreren Faktoren, etwa der Konjunkturverbesserung, niedrigeren Leerstandsraten oder der Kapitalverfügbarkeit. Der Aufschwung der europäischen Wirtschaft und die Entwicklung der Büromärkte steigerten die Attraktivität von Immobilien als Anlage”, sagt Larry Young, Head of International Investment Group bei BNP Paribas Real Estate. Mit 43 % sind Büroobjekte weiterhin die Lieblinge der Investoren. 2017 wurde geprägt vom Verkauf von Trophy-Objekten. Hierzu zählen unter anderem Cœur Défense in Paris, Walkie-talkie und Cheesegrater in London sowie das Sony Center in Berlin.

Deutsche Städte waren die Performance-Treiber 2017: Zusammen führen die vier wichtigsten Städte Berlin, Frankfurt, Hamburg und München das Ranking an. Knapp die Hälfte des Investitionsvolumens entfiel auf Großabschlüsse (>100 Mio. €), was einem neuen Rekord entspricht. Mit einem Investitionsvolumen von 16,8 Mrd. € (+45 %) eroberte Central-London seinen Spitzenrang unter den analysierten Städten Europas zurück. Die Sorge der Investoren über die Auswirkungen des Brexit scheint sich verflüchtigt zu haben, da ausländische Investoren den Markt weiterhin dominierten. Central-Paris entwickelte sich stabil (-1 %) und ist zurück auf dem zweiten Rang.

Ende 2017 lag die Spitzenrendite in den 40 beobachteten Märkten bei durchschnittlich 4,66 %, was einem Rückgang um 30 BP gegenüber dem Vorjahr entspricht. In Berlin fiel die Spitzenrendite für Büroobjekte unter die Marke von 3,0 % auf 2,9 % – der niedrigste Wert in Europa. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind erwartete weitere Mietpreissteigerungen. Auf den weiteren Plätzen folgen München (3,0 %), Paris (3,05 %) und Madrid (3,25 %). Als Folge der Brexit-Abstimmung stiegen die Renditen für Büros in London leicht an, haben sich jedoch mit zunehmender Marktaktivität stabilisiert.

„Die meisten Indikatoren deuten auf eine positive Entwicklung des europäischen Büromarkts im Jahr 2018 hin, dies sollte sowohl für die Leerstandsraten als auch die Mieten und den Flächenumsatz gelten. Während sich die Büro-Spitzenrenditen höchstwahrscheinlich stabilisieren werden, kann bei den Durchschnittsrenditen ein weiterer Rückgang nicht ausgeschlossen werden. Insgesamt rechnen wir daher in den meisten europäischen Städten wieder mit stabilen Total Returns für Büroobjekte. Für Investoren besteht die größte Herausforderung darin, Objekte zu finden, die ihren Investitionskriterien entsprechen. Wir gehen davon aus, dass 2018 neue Strategien zur Performancesteigerung entwickelt werden und neue Standorte, Objekte im Value-add-Segment und Projektentwicklungen verstärkt in den Fokus rücken”, sagt Richard Malle, Global Head of Research bei BNP Paribas Real Estate.









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