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19.09.2017 Erschwinglichkeitsindex: Wieviel wird für das Wohnen bezahlt?

Deutschland wächst und die Menschen zieht es in die Großstädte. Dorthin, wo neben einer hohen Lebensqualität, renommierte Hochschulen und attraktive Arbeitgeber zu finden sind. Das führt zu einer hohen Nachfrage auf dem Immobilienmarkt, der ein zu geringes Angebot gegenübersteht. Die Folge: Mieten und Kaufpreise steigen kontinuierlich. So wird das Wohnen in der Stadt zu einer kostspieligen Angelegenheit, denn es beansprucht einen immer höheren Anteil vom Haushaltsnettoeinkommen. Mit seinem Erschwinglichkeitsindex EIMX zeigt ImmobilienScout24 wieviel Prozent des Einkommens für das Dach über den Kopf eingeplant werden müssen. Dafür hat das Immobilienportal das regionale Verhältnis von Kaufkraft und Wohnkosten in über 400 Städten und Kreisen analysiert.

Bezahlbare Wohnungen sind in Großstädten schwer zu finden. Laut einer Analyse von ImmobilienScout24 sind die Quadratmeterpreise von Bestands- und Neubauwohnungen innerhalb der letzten zehn Jahre durchschnittlich um knapp 70 Prozent und die Mieten im bundesweiten Durchschnitt um 30 Prozent gestiegen. Doch wie hoch ist der Wohnkostenanteil gemessen am Haushaltsnettoeinkommen in deutschen Städten?
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Die „Top 10“ der Städte mit dem höchsten Wohnkostenanteil

Von allen untersuchten Städten hat Freiburg im Breisgau den höchsten Wohnkostenanteil. Glatte 31 Prozent vom Haushaltsnettoeinkommen müssen die Freiburger im Schnitt einkalkulieren. Hier trifft allerdings ein hoher Prozentsatz an Studenten mit geringer Kaufkraft auf verhältnismäßig teure Mieten (10 €/m2), so dass die Stadt im Ranking den Spitzenplatz einnimmt. Mit München (30,5 Prozent Wohnkostenanteil), Regensburg und Würzburg (25 Prozent und 26 Prozent Wohnkostenanteil) finden sich gleich drei weitere süddeutsche Städte unter den „Top 10“. Die Städte Frankfurt am Main, Rosenheim und Stuttgart gehören mit durchschnittlich 24 Prozent Wohnkostenanteil ebenfalls zu hochpreisigen Wohnorten, dicht gefolgt von Heidelberg, Hamburg und Berlin mit jeweils ca. 23 Prozent. ??

„Absolute Spitzenreiter beim Wohnkostenanteil sind Freiburg im Breisgau, München, Regensburg, Frankfurt am Main oder Stuttgart, so Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei ImmobilienScout24. „Was diese Städte verbindet, ist eine starke lokale Wirtschaft mit attraktiven Arbeitgebern und eine hohe Lebensqualität. Das übt eine große Anziehungskraft aus und die hohe Nachfrage auf dem Immobilienmarkt drückt die Preise nach oben. Die Attraktivität des Immobilienstandorts hat also im wahrsten Sinn des Wortes ihren Preis.“
Die durchschnittlichen Mietpreise bewegen sich in diesen Städten zwischen 8 €/m2 und rund 14 €/m2 in München. Ob die Mieten hier künftig nicht mehr so stark steigen, wird sich erst noch zeigen. Bislang hat die Mietpreisbremse, die in allen „Top 10“-Städten gilt, keinen preisdämpfenden Effekt auf dem Mietmarkt.???

„Ein boomender Mietmarkt ist ein positiver Indikator für die Wirtschaftskraft. Für den Endverbraucher bzw. Mieter bedeutet dies allerdings, dass er an einem wirtschaftsstarken, attraktiven Standort oftmals tief in die Tasche greifen muss. Unser Erschwinglichkeitsindex zeigt, dass bis zu 31 Prozent des Einkommens für Wohnkosten aufgebracht werden müssen. Die kritisch diskutierte Mietpreisbremse erweist sich offensichtlich nicht als probates Mittel, um weiteren Preissteigerungen entgegenzuwirken“, kommentiert Jan Hebecker.

Teurer Süden: Stärkste Veränderung von 2013 zu 2016

Der Vergleich zeigt, dass der Wohnkostenanteil am stärksten in süddeutschen Städten zugenommen hat. Städte in Bayern wie München (+5%), Rosenheim (+4,9%) und Würzburg (+4,8%) Augsburg (+4,1) oder Nürnberg (+3,9) gehören zu den Städten mit der höchsten Zunahme des Wohnkostenanteils.

„Vor allem in bayerischen Städten ist der Wohnkostenanteil in den letzten drei Jahren am stärksten gestiegen“, so Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei ImmobilienScout24. „Ganz anders sieht es in Klein- und Mittelstädten in eher strukturschwachen Regionen aus. In Salzgitter, Zwickau oder Wilhelmshaven liegt der Wohnkostenanteil gemessen am Einkommen nur bei rund 12 Prozent. Der Grund ist darin zu sehen, dass in Städten mit geringer wirtschaftlicher Dynamik und bei denen der demographische Wandel bereits eingesetzt hat, die Nachfrage auf den Immobilienmärkten sinkt. Das führt zu einer Preisstagnation oder sogar zu einem Preisrückgang.“








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