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25.08.2017 Halbjahresbilanz im Bauhauptgewerbe – Ergebnis auf Rekordhoch

Die Halbjahresbilanz im Bauhauptgewerbe fällt ausgesprochen positiv aus: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, meldeten die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten für die ersten sechs Monate ein Umsatzplus von nominal 10,2 %. Damit erreichte der Umsatz einen neuen Rekord: Der Halbjahres-Wert ist der höchste seit fast 20 Jahren. Auch für Juni meldete die Branche ein deutliches Umsatzplus (+ 8,2 %) und das, obwohl den Unternehmen zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung standen als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Auch für das zweite Halbjahr ist die Branche optimistisch: 93 % der Unternehmen erwarten in den kommenden sechs Monaten eine günstigere oder zumindest gleichbleibende - und somit gute - Geschäftslage. Dies verwundert nicht - der Auftragseingang legte im ersten Halbjahr schließlich um nominal 5,5 % zu. Dass das Orderplus im Juni mit 1,0 % eher verhalten ausfiel, ist nicht auf eine sich abschwächende Baukonjunktur zurückzuführen, sondern nur eine Reaktion auf das mittlerweile erreichte hohe Niveau der Auftragseingänge: Im Juni 2016 wurde ein Plus von 22 % ausgewiesen. Die nach wie vor gute Entwicklung spiegelt sich auch in dem vom Statistischen Bundesamt berechneten preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigten Auftragseingang wider: Er lag im Juni um 3,9 % über dem Vormonat.

Infografik Baukonjunktur

Für den Wohnungsbau meldeten die Baubetriebe für das erste Halbjahr ein Umsatzplus von 11,3 % und ein Orderplus von 4,9 % (Juni: + 11,0 % bzw. + 3,6 %). Die Bausparte profitierte nicht nur von den nach wie vor niedrigen Zinsen, sondern auch von der weiterhin guten Arbeitsmarktlage sowie den Wanderungsbewegungen insbesondere in die Großstädte. Auf den ersten Blick verwundert somit die aktuelle Entwicklung der Baugenehmigungen: Im ersten Halbjahr wurde der (Neu- und Um- ) Bau von 170.000 Wohnungen genehmigt, 7,3 % weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dieser Rückgang ist aber nicht auf ein Abflachen der Nachfrage, sondern auf einen Basiseffekt zurückzuführen: In den ersten sechs Monaten 2016 sind die Genehmigungen - aufgrund des Vorzieheffektes durch die Verschärfung der Energieeinsparverordnung - um 30 % gestiegen. Hinzu kommt, dass die Baugenehmigungen, insbesondere in Städten mit hoher Zuwanderung wie Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München, nach wie vor hoch sind: Diese lagen in der Summe der genannten Städte um 20,6 %, die Neubaugenehmigungen von Mehrfamilienhäusern (inkl. Wohnheime) sogar um 27,2 % über dem Vorjahresniveau. Von einem Ende des Wohnungsbaubooms kann somit nicht die Rede sein.

Auch der Öffentliche Bau schloss das erste Halbjahr positiv ab: Der Umsatz stieg um 10,7 %, der Auftragseingang um 7,2 % (Juni: + 7,0 % bzw. + 9,0 %). Der Hauptverband führt dies überwiegend auf den „Investitionshochlauf“ bei den Verkehrswegeinvestitionen des Bundes zurück. Entsprechend stark legte der Straßenbau zu: Die Unternehmen meldeten einen Anstieg des Umsatzes und des Auftragseingangs von 13,1 % bzw. 8,8 % (Juni: + 10,8 %, + 3,5 %). Dies deckt sich auch mit den Angaben des Bundesfinanzministeriums: Laut aktuellem Monatsbericht lagen die Ausgaben des Bundes für den Straßenbau in diesem Zeitraum um 9,7 % über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Aber auch der „Kommunalinvestitionsförderungsfonds“ scheint bei den Unternehmen anzukommen: Der Umsatz im Öffentlichen Hochbau stieg um 7,6 %, der Auftragseingang um 11,5 % (Juni: - 2,1 %, + 31,7 %).

Positive Signale kamen auch aus dem Wirtschaftsbau: Der Umsatz legte im ersten Halbjahr um 9,1 % und der Auftragseingang um 4,3 % zu (Juni: + 7,6 %, - 7,3 %). Besonders stark gestiegen ist der Umsatz im Wirtschaftshochbau (+ 11,2 %, Juni: + 10,6 %), auch die Nachfrage legte im ersten Halbjahr zu (+ 5,3 %, Juni: - 9,8 %). Der Wirtschaftstiefbau entwickelte sich hingegen unterdurchschnittlich: Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 5,8 %, der Auftragseingang sogar nur um 2,6 % (Juni: + 3,1 % bzw. - 2,9 %). Angesichts der zusätzlichen Mittel für die Deutsche Bahn AG hätte der Hauptverband mit einer besseren Entwicklung gerechnet. Laut Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums sind im ersten Halbjahr auch erst 34 % der Mittel für 2017 abgeflossen, im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es fast 40 %.







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