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04.05.2017 Einkaufszentren in Europa konzentrieren sich auf Modernisierungen

Die Studie „European Shopping Centre Development Report“ von Cushman & Wakefield zeigt, dass Einkaufszentren europaweit die Steigerung der Kundenfrequenz und den Ausbau von Gastronomie und Freizeit fokussieren. Neubau steht nur vereinzelt auf der Tagesordnung.

Laut Cushman & Wakefield belief sich der Gesamtflächenbestand in Einkaufszentren in Europa Anfang dieses Jahres auf 159,4 Mio. Quadratmeter. Der Anteil in Westeuropa liegt bei 108,6 Mio. Quadratmeter und in Mittel- und Osteuropa bei 50,8 Mio. Quadratmeter.

Die Gesamtfläche ist im Jahr 2016 moderat um 4,5 Mio. Quadratmeter angestiegen. Trotz der Einstellung einiger Projektvorhaben war Russland der aktivste Markt in Europa. Mit einem Flächenzuwachs von 863.000 Quadratmetern im zweiten Halbjahr wurden mehr Flächen dem Bestand hinzugefügt als in Polen, Frankreich und der Türkei zusammen (748.000 Quadratmeter).

Der Neubauflächenzuwachs liegt in den kommenden zwei Jahren bei schätzungsweise 6,8 Mio. Quadratmeter. Seit der Finanzkrise hinkt Westeuropa Mittel- und Osteuropa in Bezug auf den Neubauflächenzuwachs hinterher. Dieser Trend wird sich auch 2017 fortsetzen. Cushman & Wakefield geht jedoch davon aus, dass Westeuropa im Jahr 2018 seine Spitzenposition wieder einnehmen wird.

Justin Taylor, Head of EMEA Retail bei Cushman & Wakefield sagt: „Hauptaugenmerk der Entwicklungstätigkeit liegt zunehmend auf neuen Konzepten mit einem starken Fokus auf Gastronomie sowie Freizeit und Unterhaltung, um die Kundenfrequenz, die Aufenthaltsdauer und die Konsumausgaben zu steigern.“

Westeuropa

Frankreich, der aktivste Markt in Westeuropa hinsichtlich der Entwicklung von Einkaufzentren 2016, hat die am besten gefüllte Pipeline in Westeuropa. Über 931.000 Quadratmeter werden 2017/2018 auf den Markt kommen. Davon entfallen ca. 56 Prozent auf die wichtigsten Städte Paris, Marseille, Lille und Lyon. In Großbritannien befinden sich ca. 438.000 Quadratmeter neue Flächen im Bau, die 2017/18 fertiggestellt werden. Dies ist die zweitgrößte Entwicklungspipeline.

Die Investitionsvolumina bei westeuropäischen Einkaufszentren sind stark rückläufig. Das Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr 2016 lag bei lediglich 9,3 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 40 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Die Investitionstätigkeit verbesserte sich im zweiten Halbjahr 2016 mit einem Transaktionsvolumen von 11,1 Mrd. Euro. Dies ist jedoch immer noch ein Rückgang von 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden im Jahr 2016 im Investmentmarkt für Einkaufszentren in Westeuropa 20,4 Mrd. Euro investiert.

Trotz Rückgang: Deutschland ist das Top-Investitionsziel in Europa

Der Angebotsmangel hatte einen spürbaren Einfluss auf die Investitionsaktivität in Deutschland. Hier lag das Transaktionsvolumen im Jahr 2016 bei 4,1 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 28 Prozent verglichen mit 2015 entspricht. Im zweiten Halbjahr betrug das Gesamtinvestitionsvolumen 3,0 Mrd. Euro. Deutschland ist damit das Top-Investitionsziel in Europa. Da die Nachfrage nach Core-Produkten weiter steigt, ist davon auszugehen, dass sich der Druck auf die Spitzenrenditen im Jahr 2017 fortsetzen wird.

In Deutschland weisen die Märkte München, Köln und Hamburg sehr geringe wirtschaftliche Risiken auf und die Einkaufszentrumsdichte liegt in diesen Städten deutlich unter dem westeuropäischen Durchschnitt von 357 Quadratmetern pro 1.000 Einwohner, was auf ein Entwicklungspotenzial an diesen Standorten hindeutet.

Im Jahr 2017 werden in Deutschland 36.000 Quadratmeter neuer Shoppingcenter-Fläche erwartet, für 2018 67.700 Quadratmeter. Das sind beispielsweise in Stuttgart das „Dorotheen-Quartier“ (10.000 Quadratmeter), in Bielefeld das „Loom Bielefeld“ (26.000 Quadratmeter), in Berlin die „East-Side Mall“ (25.000 Quadratmeter) und das „Schultheiss-Quartier“ (30.000 Quadratmeter).

Großbritannien ist der zweitgrößte Investmentmarkt für Einkaufszentren in Westeuropa. Allerdings ging das Volumen 2016 deutlich zurück. Bei einem Transaktionsvolumen von lediglich 3,5 Mrd. Euro bedeutet das einen Rückgang von 42 Prozent im Jahresvergleich.

Mittel- und Osteuropa

Die Türkei hat mit 1,55 Mio. Quadratmetern die stärkste Entwicklungspipeline in Europa für 2017/18. Russland trägt mit 1,46 Mio. Quadratmetern zu der zweithöchsten Entwicklungspipeline in Mittel- und Osteuropa bei. Auf Rang drei liegt Polen mit 546.000 Quadratmetern.

Im Jahresvergleich gingen die Investitionen in Einkaufszentren in Mittel- und Osteuropa um über 30 Prozent auf 3,8 Mrd. Euro im Jahr 2016 zurück. Das Investitionsvolumen war gleichmäßig auf die beiden Halbjahre verteilt. Im zweiten Halbjahr 2016 nahm Polen die Spitzenposition in der Region ein und trug 46 Prozent zum gesamten Investitionsvolumen bei. Im Gegensatz dazu erzielte Russland nur magere 134 Mio. Quadratmeter, verteilt auf sechs Transaktionen im zweiten Halbjahr. In der Türkei hingegen fanden in diesem Zeitraum keine Transaktionen von Einkaufszentren statt.






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