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18.04.2017 Hotelinvestmentmarkt mit Rekordstart von 1,15 Mrd. Euro

Der deutsche Hotelinvestmentmarkt beginnt das Jahr 2017 mit einem Hoteltransaktionsvolumen von rund 1,15 Milliarden Euro (insgesamt 42 Transaktionen). Damit wurde das Transaktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 55 Prozent übertroffen und somit ein neues Rekordergebnis für einen Jahresauftakt erreicht. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE.

„Die Spitzenrenditen für Core-Produkte in erstklassigen Lagen liegen weiterhin bei 4,5 Prozent, Ausreißer nach unten nehmen jedoch zu“, sagt Olivia Kaussen, Head of Hotels Germany bei CBRE.

Schwerpunkt liegt weiterhin auf Einzeltransaktionen

Obwohl im ersten Quartal die Anzahl an Portfoliotransaktionen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich anstieg, überwiegt die Anzahl an Einzeltransaktionen mit einem Anteil von rund 69 Prozent am Gesamtvolumen deutlich. Eine der größten Einzeltransaktionen aus dem ersten Quartal ist unter anderem der Verkauf des Radisson Blu Hamburg mit 556 Zimmern, das von Azure Hotels an die Wenaasgruppen, ein norwegisches Familienunternehmen, verkauft wurde. In Berlin wechselte das 4-Sterne Abba Hotel im Rahmen eines Sale-and-Leaseback Deals den Eigentümer. AXA Investment Managers erwarb das 214-Zimmer Haus von der spanischen Abba-Hotelgruppe. Zudem wurde das Arcotel John F Berlin (190 Zimmer), das Teil des Gebäudeensembles Quartier am Auswärtigen Amt ist, verkauft. Neben dem Hotel gehören zu dem Gebäudeensemble Büro- und Wohnflächen. Verkauft wurde das Objekt an Warburg-HIH Invest Real Estate. CBRE hat LaSalle Investment Management bei dem Verkauf exklusiv vermittelnd beraten.

„Nach wie vor wechseln auch vermehrt Projektentwicklungen den Eigentümer. Diese Transaktionen unterstreichen den Trend, dass sich Investoren trotz des Projektrisikos Standorte bereits frühzeitig sichern“, sagt Armin Bruckmeier, Head of Corporate Hotels Brokerage Germany & CEE bei CBRE. Der Projektentwicklungsanteil am Transaktionsvolumen im ersten Quartal beläuft sich auf rund 28 Prozent. So wurde im Rahmen eines Forward Deals das Motel One an der Berliner Freiheit in Bonn, das über rund 219 Zimmer verfügen wird, von der Bonn Grund, einem Unternehmen der Hirmer Gruppe, an die Württembergische Lebensversicherung verkauft. Hervorzuheben ist vor allem der Verkauf des B&B Portfolios mit rund fünf Hotelprojekten, das die Patrizia Immobilien AG von der List Retail Development erwarb. Die Hotelprojekte befinden sich in Krefeld, Wuppertal, Dortmund, Stuttgart und Berlin. „Wie diese Transaktion verdeutlicht, können Projekte in der aktuellen Marktlage auch als Portfolios eine deutliche Nachfrage generieren“, erklärt Kaussen.

Zu weiteren Portfoliotransaktionen zählen die zwei von LHI Leasing im Rahmen eines Sale-and-Leaseback Deals erworbenen Motel One Häuser – Motel One Berlin Hakescher Markt und Motel One München Sendlinger Tor. Die Objekte wurden zusammen für rund 88 Millionen Euro von der Hotelkette verkauft. Im ersten Quartal wurde die Hostelkette Generator Hostels von Patron Capital und Invesco Real Estate an Queensgate Investment verkauft. Bei dem Portfolio handelt es sich insgesamt um insgesamt 14 Hostels in Europa, wovon drei in Deutschland – Berlin Prenzlauer Berg, Berlin Mitte und Hamburg – liegen.

Mit einem Anteil von rund 59 Prozent am Transaktionsvolumen im ersten Quartal gelten Hotels der 4-Sterne Kategorie weiterhin als besonders attraktiv, gefolgt von Hotels der 3-Sterne Kategorie, auf die circa 24 Prozent des Transaktionsvolumens entfielen.

Hamburg mit höchstem Transaktionsvolumen im ersten Quartal

Von den sieben Topstandorten verzeichnete Hamburg mit rund 227 Millionen Euro das größte Transaktionsvolumen. Dazu beigetragen hat maßgeblich der Verkauf des Radisson Blu Hamburg. Mit rund 176 Millionen Euro verzeichnete auch Berlin ein vergleichsweise hohes Transaktionsvolumen. Obwohl die Top 7-Städte immer noch einen Großteil des Transaktionsvolumens ausmachen, treten Sekundärstandorte zunehmend in den Fokus. Rund 500 Millionen Euro des Transaktionsvolumens sind in Städte außerhalb der Top 7 geflossen – dies entspricht einem Anstieg von 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Beispiel hierfür ist das von der Deutschen Fondsvermögen erworbene NH-Hotel in Weinheim bei Mannheim für 17,5 Millionen Euro. Darüber hinaus hat Internos Global Investors für seinen „Internos Hotel Immobilien Spezial Fonds“ das 4-Sterne Steigenberger Hotel in Kiel im ersten Quartal von der dänischen Anlegergruppe K/S Schlossgarten für 16,7 Millionen Euro erworben.

Rund 58 Prozent (30 Transaktionen) des Umsatzes wurden durch Nachfragen aus dem Inland generiert. Auch auf der Verkäuferseite stellen deutsche Akteure mit einem Anteil von 50 Prozent am Transaktionsvolumen die größte Gruppe dar. Mit einem Anteil von 33 Prozent am Transaktionsvolumen sind Asset-/Fondsmanager die größte Käufergruppe, während auf Verkäuferseite mit 29 Prozent Projektentwickler/Bauträger den Markt dominieren.

Ausblick: Sekundärstandorte und Projektentwicklungen gewinnen an Bedeutung
„Aufgrund der niedrigen Renditen in den Kernmärkten weichen Investoren zunehmend auf Se-kundärstandorte aus. Investoren werden vermehrt versuchen, sich frühzeitig gute Standorte zu noch relativ günstigen Preisen zu sichern. Auch ist aufgrund der hohen Nachfrage nach Hotelim-mobilien davon auszugehen, dass vermehrt in Projektentwicklungen investiert wird“, fasst Bruckmeier zusammen.







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