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14.03.2017 IBB: Keine Immobilienblase für Berlin in Sicht

In Berlin wird die hohe Einwohner- und Beschäftigungsdynamik auch in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Wohnungen befeuern. Vor diesem Hintergrund erwartet die Investitionsbank Berlin (IBB) keinen Rückgang der Immobilienpreise. „Wir rechnen derzeit nicht mit einem nachhaltigen Anstieg des Zinsniveaus, der zunehmend Druck auf die Preise ausüben könnte, selbst dann nicht, wenn die US-Zinsen leicht anziehen werden“, sagt Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender des Vorstands der IBB. „Ein Zinsniveau, bei dem in Berlin nicht mehr investiert wird, dürfte sich so schnell nicht einstellen.“ Die IBB reagiert damit unter anderem auf einen Report des Immobilienmarktforschungsinstituts Empirica. Darin wird von einer deutlichen Überbewertung des Berliner Immobilienmarktes berichtet. „Blasen entstehen durch viel heiße Luft. Im Berliner Wohnungsmarkt ist aber keine heiße Luft, sondern viel Potenzial“, führt Allerkamp aus.

Sollte sich die Preisentwicklung auf dem Berliner Immobilienmarkt aber in einem sehr raschen Tempo fortsetzen, schließen die Volkswirte der IBB in einer aktuellen Publikation mit dem Titel „Droht Berlin eine Immobilienblase?“ nicht aus, dass Preise in einigen Segmenten über das aus fundamentaler Sicht gerechtfertigte Niveau hinausschießen und es in regionalen Teilmärkten zu Preisblasen kommen könnte. Werden die Berliner Immobilienpreise jedoch im internationalen Kontext analysiert, so zeigt dieser Vergleich relativ klar, dass Wohnungen in der deutschen Hauptstadt nicht zu teuer sind. Die Berliner Immobilienwirtschaft wird ihre starke Wachstumsphase voraussichtlich weiter fortsetzen.

Im Zeitraum 2005 bis 2015 ist die Berliner Bevölkerung um 6,9% gewachsen. Damit hat Berlin im Bundesländervergleich den stärksten Zuwachs an Einwohnern zu verzeichnen. Zum Vergleich: Hamburg liegt mit einer Zunahme von 5,3% auf Platz 2, gefolgt von Bayern (+3,3%), Baden-Württemberg (+2,4%) und Hessen (+1,5%). Um die Versorgung der Einwohner mit Wohnraum sicherzustellen, werden in Berlin pro Jahr rund 20.000 neue Wohnungen benötigt. In 2015 gab es aber nur 10.722 Baufertigstellungen (deutlich weniger als 1% des Wohnungsbestandes). Für das Jahr 2016 rechnen die IBB-Volkswirte mit knapp 14.500 fertiggestellten Wohnungen, was einem Zuwachs von einem Drittel entspricht. Die Lücke lässt sich auf kurze Sicht nicht schließen. Grund: Zwischen einer Baugenehmigung einer neuen Wohnung und ihrer Fertigstellung liegen in der Regel drei bis vier Jahre. Hinzu kommt, dass es nach wie vor Engpässe beim Genehmigungsverfahren gibt.

Umfangreiche Bauvorhaben werden in Berlin oft von langwierigen und strittigen öffentlichen Debatten begleitet, die so manches Bauprojekt enorm verzögern und somit auch verteuern. Zudem wird die Bauaktivität durch den Fachkräftemangel in einigen Handwerksberufen, immer komplexere Bauvorschriften, fehlende Grundstücksflächen und steigende Baukosten gebremst. Hinzu kommen verschärfte Umweltauflagen. Zahlreiche Bauvorhaben starten somit später als geplant und verzögern in der Folge auch die Baufertigstellungen. Vor diesem Hintergrund dürfte das politische Ziel – 20.000 neue Wohnungen in Berlin pro Jahr – erst ab 2018 langsam erreicht werden.






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