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14.03.2017 Neues Kapital über $ 435 Mrd. am Markt für gewerbliche Immobilien

Im Jahr 2017 steht neues verfügbares Kapital in Höhe von $ 435 Mrd. für Investitionen am globalen Immobilienmarkt zur Verfügung. Das ist im Vergleich zum Spitzenwert vom Vorjahr zwar ein leichter Rückgang, nach den Recherchen von Cushman & Wakefield aber der zweithöchste Wert seit 2009.

Die Studie „Great Wall of Money“ bildet das Volumen des neu beschafften Kapitals ab, das auf globaler Ebene in den Immobilienmarkt investiert wird („Wall of Money“). Die gesamte Wall of Money ist im Vergleich zu 2016 um 2 % geschrumpft. Das ist der erste Rückgang seit 2011. Dennoch ist das derzeitige Volumen das zweitgrößte seit Beginn der Aufzeichnungen. Das spiegelt den außergewöhnlichen Zuwachs bei dem Kapital wider, das im aktuellen Konjunkturzyklus in die Branche fließt.
Die Investitionen im EMEA-Raum sanken um 9 % (auf $ 130 Mrd.), wohingegen die Investitionen in Nord- und Südamerika einen Anstieg um 2 % (auf $ 173 Mrd.) und die in Asien einen marginalen Zuwachs auf $ 132 Mrd. verzeichneten.

Elisabeth Troni, Head of EMEA Research & Insight, Cushman & Wakefield, kommentiert: „Nun, da die „Great Wall of Money“ beinahe in Rekordhöhe am Immobilienmarkt investiert, müssen die Anleger nach wie vor fokussiert, aber auch flexibel sein. Wir erwarten, dass es 2017 einen anhaltenden Wettbewerb um attraktive Anlagechancen für Kapitalanlagen geben wird. Einerseits sind Core-Immobilien als Strategie nach wie vor sehr attraktiv, andererseits übersteigt die Nachfrage an vielen der wichtigsten Märkte tendenziell das Angebot, was Anleger vor die Herausforderung sinkender Renditen stellt. Aufgrund des Mangels an Core-Objekten verfolgen Investoren daher auch ,Built-to-Core’-Strategien und investieren in Projektentwicklungen oder Revitalisierungsprojekte, die sich dann zu Core-Objekten in Top-Märkten entwickeln. Wir erwarten auch, dass neben neuen Anlagestrategien auf der ganzen Welt neue Kapitalquellen erschlossen werden und dass Länder wie China, Malaysia, Taiwan und Südafrika hierbei eine Spitzenposition einnehmen werden.“

Zielmärkte

Anleger konzentrieren sich zunehmend auf die Strategie, in einem einzelnen Land zu investieren, anstatt ihr Kapital länderübergreifend anzulegen. Mittlerweile sind 61 % des verfügbaren Kapitals in Anlagen in einem einzelnen Land gebunden. In den letzten drei Jahren betrug der Durchschnitt 55 %. Schätzungen von Cushman & Wakefield zufolge bleiben die USA auch 2017 der bedeutendste Markt für Kapitalanlagen. Obwohl sich die Investitionstätigkeit in 2016 verlangsamte, blieb die „Great Wall of Money“ auf einem hohen Niveau, trotz der Zurückhaltung vieler Anleger.

Es wird erwartet, dass China weiterhin das zweitgrößte Kapitalvolumen bindet und dass der Großteil des investierten Kapitals aus chinesischen Fonds kommen wird. Einige ausländische Fonds, unter anderem einige Fonds mit Sitz in den USA, versuchen, in China Fuß zu fassen, da die rasante wirtschaftliche Entwicklung zu einer größeren Investitionsbasis führt.

Großbritannien steht bei Anlegern an dritter Stelle, auch wenn Cushman & Wakefield davon ausgeht, dass verhältnismäßig weniger Kapital in den britischen Markt fließen wird, da die Anleger vor dem Hintergrund der Brexit-Verhandlungen und der daraus resultierenden unsicheren politischen und wirtschaftlichen Lage erst einmal abwarten. Nichtsdestotrotz erwarten einige Anleger bereits mit Spannung, dass neue Produkte auf den Markt kommen, falls die Preise sinken.

Auch Deutschland weckt weiterhin rege Nachfrage seitens der Anleger. Das liegt an der hohen Wirtschaftsleistung und dem Ruf, ein relativ sicherer Hafen zu sein. Womöglich werden auch manche Kapitalströme aus dem Vereinigten Königreich nach Deutschland umgelenkt. Die Herausforderung besteht, insbesondere für Core-Fonds, im Zugang zu Beständen mit angemessenen Preisen.

Yvo Postleb, Cushman & Wakefield Deutschlandchef, sagt: „Deutschland ist der stärkste europäische Markt für Gewerbeimmobilien, wir haben aktuell Großbritannien als aktivsten Markt überholt. Das ist beeindruckend und wir sehen auch für dieses Jahr ein dynamisches Marktumfeld.“

USA übertrumpfen EMEA bei verfügbarem Eigenkapital

Erstmalig ist in Nord- und Südamerika (mit $ 79 Mrd.) mehr Eigenkapital verfügbar als in der EMEA-Region (mit $ 72 Mrd.). Die Wall of Money hat sich in den USA kontinuierlich aufgebaut, denn die institutionellen Anleger investierten so große Anteile in Immobilien wie nie zuvor, und viele ausländische Investoren legen ihr Geld in qualitativ hochwertigen US-Objekten an. Der Rückgang bei verfügbarem Eigenkapital im EMEA-Raum ist größtenteils auf den starken Dollar zurückzuführen. Knapp 80 % der Fonds am europäischen Markt berichten in Euro oder Pfund.

Daher ist der Währungskontext der verzeichneten Volumen ein Schlüsselaspekt. Durch die wachsende Nachfrage seitens der Anleger verzeichnete der asiatisch-pazifische Raum beim verfügbaren Eigenkapital ein solides Wachstum um 7 % und zwar auf $ 65 Mrd.

Nigel Almond, Head of EMEA Capital Markets Research, sagt: „Einer der deutlichsten Trends bei gewerblichen Immobilien ist die Zunahme des Kapitals am asiatisch-pazifischen Markt. Erstmalig bindet Asien mehr Kapital als der EMEA-Raum. Somit binden nur noch Nord- und Südamerika zusammen mehr Kapital. Hierin zeigen sich die Reife und vermehrten Chancen in der ganzen Region einerseits und die Aussicht auf attraktive Renditen andererseits.“





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