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09.03.2017 Berlin: Airbnb gewinnt an Bedeutung – 68 % mehr Übernachtungen

Die Zahl der Airbnb-Übernachtungen in Berlin ist im Jahresvergleich (2015/2016) um 68 Prozent gestiegen. Bei herkömmlichen Hotels betrug das Wachstum dagegen lediglich ein Prozent. Das ergibt eine gemeinsame Studie von Colliers International und der Hotelschool The Hague. Der Marktanteil von Airbnb in der Stadt ist damit von 5,3 Prozent im Jahr 2015 auf 8,5 Prozent im Jahr 2016 gestiegen. Die Zahl verfügbarer Objekte ist um 20 Prozent gewachsen.

Dirk Bakker, Head of EMEA Hotels bei Colliers International: „Wie in vielen anderen Städten sorgt die wachsende Beliebtheit von Airbnb und anderen Plattformen auch in Berlin für politische Spannungen. Aufgrund des Wohnungsmangels ist es in der Stadt inzwischen verboten, ganze Häuser oder Wohnungen über die Plattform anzubieten. Doch trotz der im Mai 2016 in Kraft getretenen neuen Regelung hat die Nachfrage kaum nachgelassen.“

Die meisten Airbnb-Gäste in Berlin übernachteten in den drei Stadtbezirken Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow und Mitte. Zusammen stellten diese drei Stadtteile 60 Prozent aller Übernachtungen im Jahr 2016. Dieses Ergebnis steht im Gegensatz dazu, dass Airbnb die Gäste über das gesamte Stadtgebiet „verteile“.

Andreas Erben, Head of Hotels bei Colliers International in Deutschland: „Airbnb wird sich langfristig im Tourismusmarkt etablieren. Es liegt daher auf der Hand, dass Airbnb eine so genannte Online Travel Agency (OTA), also ein Online-Reisebüro wird, wie andere namhafte Buchungsplattformen auch. Die von Airbnb angebotenen Wohnungen bzw. Zimmer befinden sich meist in einem semi-professionellen Bereich. Es wird sich zeigen, ob man damit wirklich langfristig Geld verdienen kann.“

Laut der Untersuchung hat Airbnb in Berlin 2016 insgesamt 1.735.000 Übernachtungen verzeichnet. Der durchschnittliche erzielte Zimmerrate (Average Daily Rate, ADR) ist damit im Jahresvergleich um fünf Prozent auf rund 66 Euro pro Nacht gesunken. Im Durchschnitt liegt diese bei Berliner Hotels bei 106 Euro.

Bei bestimmten Einheiten lassen sich zudem eine Nachfrageverlagerung und steigende Zimmerraten feststellen. Als Reaktion auf das Verbot haben die Anbieter ihre Preise für ganze Wohnungen angehoben, um mögliche Geldstrafen auszugleichen. Seit Mai 2016 wurde ein deutlicher Anstieg der ADR festgestellt. Das deutet darauf hin, dass die Anbieter ihr Risiko nun einpreisen.

Jeroen Oskam, Head of Research an der Hotelschool The Hague, ergänzt: „Die Nachfrageverlagerung bei bestimmten Zimmertypen ist ein wichtiger Hinweis auf die Wünsche der Kunden. Zwar ist es für Touristen schwieriger geworden, über Airbnb ganze Wohnungen anzumieten, die Seite wird aber trotzdem weiterhin für Privatzimmer genutzt. Das zeigt, dass die Gäste ganz unterschiedliche Motivationen haben, bei Airbnb zu übernachten. Es wird interessant und wichtig sein, diesen Trend weiterzuverfolgen.“








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