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25.10.2016 Bislang moderater Flächenumsatz auf dem Münchener Logistikmarkt

Der Flächenumsatz mit Logistik- und Lagerflächen im Münchener Marktgebiet verlief in den ersten drei Quartalen auf einem eher moderaten Niveau. Mit insgesamt 155.000 m² wurde das vergleichbare Vorjahresergebnis um gut 11 % verfehlt. Auch der Durchschnittswert der letzten fünf Jahre wurde damit um 11 % unterschritten. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Verantwortlich hierfür ist aber weniger eine rückläufige Nachfrage, als vielmehr ein nicht ausreichendes Angebot. Insbesondere im Stadtgebiet fehlen Flächen, die vor allem von Onlinehändlern vermehrt nachgefragt werden. Dazu kommt, dass bislang noch kein Großabschluss über 20.000 m² erfasst wurde, wodurch das Gesamtergebnis ebenfalls gebremst wird“, erklärt Christopher Raabe, Head of Industrial Letting der BNP Paribas Real Estate GmbH. Zu den größten Verträgen gehörte ein Eigennutzerdeal der Freudenberg Gruppe in Maisach über 16.600 m², ein Abschluss der mytheresa.com GmbH über rund 16.000 m² sowie ein Vertrag von Euro Pool mit 10.000 m² in Kirchheim bei München. Sowohl der Eigennutzeranteil (gut 17 %) als auch der Neubauanteil (35 %) liegen auf einem im bundesweiten Vergleich relativ niedrigen Niveau.

Bei den am Marktgeschehen beteiligten Branchen zeigt sich ein recht ausgeglichenes Bild auf den drei vorderen Positionen. An die Spitze gesetzt haben sich Logistikdienstleister, die auf rund 35 % Umsatzanteil kommen. Auf Platz zwei folgen Handelsunternehmen, die knapp 31 % beitragen. Bei einem größeren Flächenangebot im Stadtgebiet wäre ihr Ergebnis vermutlich aber spürbar höher ausgefallen. Vervollständigt wird das Führungstrio von Produktionsunternehmen, die für gut 28 % des Umsatzes verantwortlich zeichnen und damit erneut ihre für den Münchener Logistikmarkt große Bedeutung unter Beweis stellen. Diese relativ homogene Verteilung unterstreicht die insgesamt stabile und ausgewogene Nachfragebasis. Auf alle übrigen Branchengruppen, zu denen unter anderem auch das Baugewerbe zählt, entfallen bislang lediglich knapp 6 % des Resultats.

Anders als im großflächigen Bereich über 20.000 m², wo bislang kein Umsatz registriert wurde, war im kleinteiligen Segment erneut ein lebhaftes Marktgeschehen zu beobachten. Sowohl Verträge unter 3.000 m² als auch Abschlüsse zwischen 3.000 und 5.000 m² stehen für jeweils rund ein Viertel des Gesamtumsatzes. In Führung liegt allerdings die Größenklasse von 12.000 bis 20.000 m², die knapp 30 % zum Resultat beisteuert. Die verbleibenden rund 21 % entfallen auf die beiden mittleren Klassen zwischen 5.000 und 12.000 m². Insgesamt fällt die Umsatzverteilung damit etwas homogener aus als im Vorjahreszeitraum.

Das seit Längerem zu geringe Angebot – auch hinsichtlich verfügbarer Grundstücke – hat noch einmal etwas nachgegeben. Betroffen hiervon ist vor allem das Stadtgebiet, wo kaum neue, moderne Flächen entstehen. Projektentwicklungen, die teilweise auch spekulativ errichtete Flächen anbieten, werden fast ausschließlich im Umland realisiert. Für eine Reihe von Nachfragern, insbesondere aus dem Handelsbereich, stellen diese Standorte aber keine Alternative dar, da sie dichter an die Endkunden heranrücken wollen, um die Lieferzeiten weiter zu verkürzen. Die Mietpreise haben sich im letzten Quartal nicht verändert. Die Spitzenmiete liegt, nachdem sie vor einem Jahr leicht angezogen hatte, unverändert bei 6,75 €/m². Gleiches gilt für die Durchschnittsmieten, die weiterhin mit etwa 5,80 €/m² anzusetzen sind.

Perspektiven

„Für den Rest des Jahres zeichnet sich aus heutiger Sicht ein leicht anziehender Flächenumsatz ab, wozu einerseits die positiven konjunkturellen Rahmenbedingungen, andererseits ein vermutlich etwas steigender Eigennutzeranteil beitragen dürften. Im langfristigen Vergleich ist demzufolge für das Gesamtjahr ein durchschnittlicher Flächenumsatz absehbar, der klar über 200.000 m² liegen sollte. Hinsichtlich der Angebotssituation ist, insbesondere im Stadtgebiet, keine spürbare Ausweitung erkennbar. Vor diesem Hintergrund schließen wir nicht aus, dass die Durchschnittsmieten in den nächsten Quartalen leicht zulegen könnten“, sagt Christopher Raabe.





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