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20.10.2016 Wohnmarkt: Preise steigen auf breiter Front – Investments rückläufig

Die Kaufpreise und Angebotsmieten für Wohnraum sind im Jahr 2016 deutschlandweit deutlich gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt der sechste Wohnmarktbericht des inhabergeführten Immobilienberatungsunternehmens NAI apollo group. Die Analyse der elf untersuchten Städte Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Leipzig und Dresden hat ergeben, dass das durchschnittliche Wachstum der Angebotsmieten im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr bei 2,6 Prozent lag (H1 2016). Auch die Kaufpreise der angebotenen Eigentumswohnungen entwickelten sich in allen Städten mit durchschnittlich 6,5 Prozent erneut deutlich positiv. Die stärkste Steigerungsrate im Jahresvergleich verzeichnet die NAI mit einem Anstieg des durchschnittlich aufgerufenen Angebotspreises von 9,8 Prozent auf 4.030 €/m² in Stuttgart. Auf Platz zwei folgt Leipzig mit einer Steigerung um 8,9 Prozent auf 2.090 €/m²; Platz drei geht an München mit 8,4 Prozent. „Die bayerische Landeshauptstadt ist es auch, die mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 6.700 €/m² unverändert die Spitzenposition besetzt. Mit 4.640 €/m² belegt Frankfurt am Main den zweiten Rang “, erläutert Dr. Konrad Kanzler, Leiter Marktforschung bei der NAI apollo group

Mieten steigen, aber mit innerörtlichen Unterschieden

Das Plus der durchschnittlichen Angebotsmieten reicht von 0,4 Prozent in Hamburg bis zu einem Zuwachs von 6,5 Prozent in Leipzig. Auffällig ist, dass die Mietwachstumsquoten hinter den Kaufpreisentwicklungen zurückbleiben. Gerade in den hochpreisigen deutschen Metropolen Hamburg, München und Frankfurt am Main liegt die Steigerung in diesem Jahr unter einem Prozent, die damit sowohl im langjährigen Vergleich als auch im diesjährigen Städtevergleich unterdurchschnittlich ist. Im Gegensatz zur Preisentwicklung im Segment der Eigentumswohnungen zeigt sich zudem, dass auf Teilraumebene der jeweiligen Städte die Mietsteigerungsquoten außerhalb der Top-Lagen häufig stärker als in den Zentren ausgefallen sind. Die Rangliste der höchsten Angebotsmieten wird im ersten Halbjahr 2016 weiterhin von München mit im Schnitt 16,30 €/m²/Monat angeführt. Es folgen Frankfurt am Main (13,10 €/m²/Monat) und Stuttgart (12,10 €/m²/Monat), womit sich die Stadt im Vergleich zum Vorjahr leicht von Hamburg (11,30 €/m²/Monat) absetzen konnte. Die Schlusslichter bilden Leipzig, nun gemeinsam mit Dortmund, mit einer durchschnittlichen Angebotsmiete von 6,55 €/m²/Monat.

Neue Entwicklungen wirken auf Wohnungsmarkt ein

Die Zahlen belegen: Die Kaufpreise für Wohnraum steigen unvermindert in die Höhe, die Mieten folgen, allerdings auf geringerem Niveau – und im Vergleich zu den Vorjahren – mit überwiegend niedrigeren Steigerungsquoten. Ein Blick auf den Investmentmarkt für Wohnportfolios zeigt, dass das gehandelte Volumen abgenommen hat. Dies gründe sich aber nicht auf einer nachlassenden Nachfrage, sondern gehe auf ein mangelndes Angebot zurück. Nicht zuletzt die zurückgegangenen Großankäufe und Unternehmensübernahmen hätten sich gravierend auf das Marktgeschehen niedergeschlagen. Daneben gebe es neue Entwicklungen, die verstärkt seit dem letzten Jahr auf den deutschen Markt für Wohnimmobilien einwirken oder denen für die Zukunft marktbeeinflussende Wirkungen nachgesagt werden. „Das sind vor allem die Auswirkungen der Mietpreisbremse, die Herausforderungen des Flüchtlingszustroms, die Folgen des Brexits und auch die Gefahr einer Blasenbildung. Diese Aspekte werden derzeit kontrovers diskutiert“, schließt Stefan Mergen, geschäftsführender Gesellschafter der NAI apollo valuation & research GmbH, ab.



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