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16.09.2016 forsa-Umfrage: 76 % aller Berliner würden gern im Eigentum leben

76 Prozent der Berliner würden gern im eigenen Haus oder in einer Eigentumswohnung leben. Über die Hälfte (55 Prozent) der befragten Mieter hat nach eigenen Angaben schon einmal konkret darüber nachgedacht, eine eigene Wohnung oder ein eigenes Haus zu erwerben. Das besagt eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des Immobilienverbandes Deutschland IVD Region Berlin-Brandenburg. Die Ergebnisse wurden gestern auf dem 15. Berlin-Brandenburger Immobilientag vorgestellt.

"Die Umfrage gibt uns Recht. Denn unser wichtigstes politisches Thema ist, die Eigentumsbildung zu fördern und von der Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen einzufordern. Wenn der Wunsch zum Eigenheim im überwiegenden Teil der Berliner Bevölkerung besteht, die Hauptstadt aber mit 15,6 Prozent die niedrigste Wohneigentumsquote aller Bundesländer und aller Stadt-Staaten hat, dann läuft irgendwas schief", stellt der Vorstandsvorsitzende des IVD Berlin-Brandenburg, Dirk Wohltorf, fest.

Die Eigentumsbildung müsse von der Politik angekurbelt werden. Sie sei mit Blick auf die Rentendiskussionen der Königsweg der kapitalgedeckten Altersvorsorge, schütze vor Mieterhöhung und Verdrängung. "Beispielsweise muss gerade Schwellenhaushalten der Erwerb der selbstgenutzten Immobilie ermöglicht werden. Deshalb muss die staatliche Förderung durch Ergänzung und Aufstockung des vorhandenen Eigenkapitals erfolgen. Dies könnte etwa nach dem Vorbild des sogenannten Mezzanine-Kapitals geschehen, welches in der gewerblichen Immobilienwirtschaft bereits seit vielen Jahren genutzt wird, um fehlendes Eigenkapital zu ersetzen", so Wohltorf.

Der IVD-Vorsitzende weiter: "Der Erwerb der selbstgenutzten Immobilie sollte zudem von der Grunderwerbsteuer befreit werden. Die Grunderwerbsteuer verbraucht das knappe Eigenkapital der Käufer. Zudem sollte die Befreiung davon abhängig gemacht werden, dass die erworbene Immobilie selbst bewohnt wird."

Dirk Wohltorf sieht ganz konkret auch die Berliner Politik in der Pflicht. "Wenn unsere forsa-Umfrage feststellt, dass sich 75 Prozent der SPD-Anhänger und 83 Prozent der CDU-Anhänger ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung wünschen, dann frage ich mich, warum die Große Koalition in Berlin beispielsweise mit dem Umwandlungsverbot in Milieuschutzgebieten oder der nahezu regelmäßigen Erhöhung der Grunderwerbsteuer den Eigentumserwerb laufend erschwert", so Wohltorf. Dringend benötigtes Eigenkapital, welches der Wohnungsmarkt benötigt, werde mit einer derart eigentumsfeindlichen Politik nicht aktiviert.

"Wirklich nötig ist mehr und schnellere Ausweisung von Bauland sowie schnellere Genehmigungsverfahren. Generell sollte das Land Berlin nicht gegen sondern mit privater Wohnungswirtschaft arbeiten und Eigentum fördern und nicht verhindern. Ein Umdenken also bei den Politikern, das ist es, was ich mir für das neu zu wählende Berliner Abgeordnetenhaus wünschen würde", schließt Wohltorf.



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