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09.09.2016 Liquidität kostet Geld – Offshore-Hedgefonds mit Renditevorteilen

Institutionelle Investoren überschätzen die Vorteile, die mit der kurzfristigen Handelbarkeit von UCITS-Hedgefonds verbunden sind: Die höhere Liquidität hat ihren Preis und bei großen Verkaufswellen im Markt ist sie keinesfalls gesichert. Demgegenüber bieten die weniger liquiden Offshore-Hedgefonds die Aussicht auf höhere Nettorenditen. Das sind zentrale Ergebnisse des 5. FERI Hedgefonds Investmenttags, zu dem sich Investoren und internationale Portfolio-Manager am Hauptsitz von FERI in Bad Homburg trafen. „Vor allem für langfristig orientierte Investoren, die geringere Anforderungen an die Liquidität der Fonds stellen, können Offshore-Hedgefonds oftmals die richtige Wahl sein“, sagte Marcus Storr, Head of Hedge Funds bei FERI.

Ergebnisse aus der Finanzmarktforschung der vergangenen Jahre zeigen, dass sich die Renditeunterschiede zwischen UCITS- und Offshore-Hedgefonds durch Liquiditätsunterschiede tatsächlich fast vollständig erklären lassen. So werden die indirekten Kosten durch die UCITS-Regulierung, die es Investoren unter anderem ermöglicht, schnell ein- und wieder auszusteigen, auf etwa 2 Prozent pro Jahr geschätzt. Es stelle sich, so Marcus Storr, grundsätzlich die Frage, ob die wöchentliche oder gar tägliche Handelbarkeit von Hedgefonds bei einem langfristigen Investment überhaupt sinnvoll ist. „Mit Blick auf ein langfristiges Investment spielen bei der Bewertung eines Fonds andere Dinge eine viel wichtigere Rolle: Hat der Fonds seine Kapazitätsgrenze erreicht, stimmt die Strategie noch, sind noch alle wichtigen Personen an Bord oder hat der Fonds führende Manager verloren und nicht adäquat ersetzen können?“

Liquidität könnte im Ernstfall versiegen

Seit der Finanzkrise legen Investoren gesteigerten Wert auf eine hohe Fondsliquidität. Sie hoffen, im entscheidenden Moment schneller handeln zu können als die anderen, weniger liquiden Marktteilnehmer. Diese Hoffnung könnte sich im Ernstfall als trügerisch erweisen, denn im Kleingedruckten kann man bei vielen der vermeintlich hochliquiden UCITS-Fonds nachlesen, dass es „im alleinigen Ermessen“ des Fondsbetreibers liegt, die Verkaufswünsche der Investoren zu erfüllen. In Extremsituationen können die Fondsbetreiber von diesen sogenannten „Gates“ dann Gebrauch machen und Fondsverkäufe ablehnen, wenn diese einen Schwellenwert (etwa 10 Prozent des Fondsvermögens) übersteigen. „Investoren sollten bei der Auswahl eines geeigneten Hedgefonds also vorab genau prüfen, ob der Fonds so konstruiert ist, dass der Betreiber sein
Liquiditätsversprechen auch tatsächlich einhalten kann. Die Portfolioliquidität des Managers sollte unbedingt den Kündigungsfristen des Investors entsprechen“, erläutert Marcus Storr. „Im schlimmsten Fall zahlt der Investor sonst jahrelang für Liquidität und bekommt sie nicht, wenn er sie braucht.“
Verstärkte Nachfrage nach Hedgefonds-Allokationen

Der Anlagedruck für institutionelle Investoren im Niedrigzinsumfeld hat insgesamt dazu geführt, dass die Nachfrage nach diversifizierenden Hedgefonds-Strategien sowohl im UCITS-Mantel als auch Offshore zugenommen hat. „Wir beobachten, dass sich unsere Mandanten vermehrt für Hedgefonds interessieren. Ausgewählte Strategien im Offshore-Bereich kommen bei uns seit mehr als zehn Jahren zum Einsatz“, sagte Dr. Rüttgers, Vorstand der Do Investment AG in München.

Beim 5. FERI Hedgefonds Investmenttag diskutierten institutionelle Investoren und Portfoliomanager bei FERI in Bad Homburg die aktuellen Entwicklungen der Hedgefondsindustrie. Renommierte Hedgefondsmanager wie Crispin Odey aus London und weitere namhafte Manager aus New York, Chicago und Rotterdam gaben einen Einblick in ihre Strategien.




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