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13.01.2016 Frankfurter Büromarkt: AENGEVELT sieht anziehenden Flächenumsatz

Am Frankfurter Büromarkt inkl. Eschborn und Offenbach-Kaiserlei wurde 2015 nach Analysen von AENGEVELT-RESEARCH ein Büroflächenumsatz von rd. 389.000 m² erzielt. Gegenüber dem Vorjahr (ca. 365.000 m²) bedeutet dies einen Zuwachs um 24.000 m² bzw. 6,5%. Im Vergleich zur jüngsten Dekade (2005-2014: Ø 463.000 m² p. a.) ist indessen ein Minus von 16% zu konstatieren.

Das verhaltene Ergebnis erklärt Michael Fenderl, Leiter AENGEVELT-RESEARCH, mit der im langjährigen Vergleich geringen Anzahl an Großabschlüssen: „Nachdem 2013 rd. 178.000 m² Bürofläche im Rahmen von 18 Vermietungsdeals in der Größenordnung ab 5.000 m² vermittelt wurden, waren es 2014 und 2015 jeweils nur 75.000 m² bis 80.000 m² (4 bzw. 9 Mietverträge). Das aktuelle Vermietungsgeschehen ist v.a. im großvolumigen Flächensegment weiterhin von einer großen Zurückhaltung geprägt.“

Gleichwohl zeigt sich der Frankfurter Büroflächenmarkt nach seiner Beobachtung ungeachtet der geringen Zahl an großvolumigen Anmietungen weiterhin robust. Dies bestätigt aus Sicht von Fenderl zudem der binnen Jahresfrist markant um rd. 140.000 m² auf aktuell 1,32 Mio. m² gesunkene Büroflächenleerstand, auch wenn ein Teil hiervon durch Umnutzung in Wohnflächen vom Markt genommen wurde.

Prognose 2016

• Für das Gesamtjahr 2016 rechnet AENGEVELT-RESEARCH mit einer weiteren Belebung des Vermietungsmarktes und einem Büroflächenumsatz von rd. 430.000 m², der damit ca. 11% über dem Vorjahresniveau (2015: 389.000 m²), indessen immer noch ca. 5% unter dem Umsatzdurchschnitt der letzten Dekade (Ø 2006-2015: 453.000 m² p. a.) läge.
• Gleichzeitig geht AENGEVELT-RESEARCH von einem weiteren Abbau des Leerstandsockels auf rd. 1,25 Mio. m² aus, während ein Anstieg der gewichteten Spitzenmiete auf rd. EUR 39,50 prognostiziert wird.

Verteilung der Büroflächenumsätze nach Lagen

• Hinsichtlich der räumlichen Standortpräferenzen analysiert AENGEVELT-RESEARCH den Umsatzschwerpunkt 2015 unverändert im Central Business District (CBD). Hier wurde mit rd. 59% (ca. 230.100 m²) markttypisch der größte Anteil am gesamten Büroflächenumsatz kontrahiert (2014: 64% bzw. 233.300 m²).
• Der Marktanteil der Bürozentren Niederrad, Eschborn und Offenbach-Kaiserlei hat sich leicht von 12% (rd. 44.800 m²) im Vorjahr auf 13% (rd. 49.900 m²) im Jahr 2015 erhöht. Hier schlagen vor allem die Anmietungen der "Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit" (GIZ) mit rd. 6.800 m², des Weiterbildungsunternehmens "Management Circle" (ca. 5.700 m²) und des Beratungsunternehmens "Zühlke" (ca. 3.800 m²) in Eschborn sowie des Automobilclubs "AvD" (ca. 4.200 m²), des spanischen Pharma- und Chemieunternehmens "Grifols" (ca. 3.500 m²) und der "Deutschen Bahn" (rd. 3.200 m²) in Niederrad zu Buche.
• Die Umsatzanteile der anderen Bürobezirke: Ost (9%), Flughafen (6%), West (6%), Nord (5%) und Süd/Sachsenhausen (2%).

Verteilung der Büroflächenumsätze nach Branchen

• 2015 präsentierten sich die unternehmensbezogenen und sonstigen Dienstleister mit rd. 144.800 m² bzw. einem Anteil von rd. 37% am Gesamtbüroflächenumsatz als stärkste Nachfragegruppe am Frankfurter Büromarkt (2014: 88.900 m² bzw. 24%).
• Der Marktanteil der in Frankfurt markttypisch sehr präsenten Finanzdienstleistungsbranche sank gegenüber dem Vorjahr von 45% (162.700 m²) um die Hälfte auf aktuell 22% (84.100 m²).
• Der Flächenumsatz von Unternehmen der Kommunikations-/IT-Branche stieg markant von rd. 28.600 m² binnen Jahresfrist auf nunmehr 44.600 m² im Jahr 2015. Die Marktquote erhöhte sich von 8% auf 11%.
• Auch die Nachfrage aus den Bereichen Industrie, Handel und Transport erhöhte sich 2015 gegenüber dem Vorjahr, wobei hier eine geringere Dynamik zu verzeichnen war. Die Marktquote nahm von 18% auf aktuell 19% zu (2015: 72.500 m², 2014: 65.100 m²).
• Unternehmen der öffentlichen Hand sowie Organisationen ohne Erwerbszweck erzielten 2015 mit rd. 43.600 m² eine Verdopplung des letztjährigen Volumens (2014: 19.700 m²). Die Marktquote stieg dementsprechend von 5% auf 11%.

Geringeres Fertigstellungsniveau

• Nachdem 2014 die Investitionstätigkeit zum Neu-, Um- oder Ausbau von Büroflächen in Frankfurt mit rd. 293.000 m² noch einen überdurchschnittlichen Wert erreichte, wurde 2015 mit rd. 110.000 m² ein markant geringeres Fertigstellungsniveau analysiert.
• Für 2016 rechnet AENGEVELT-RESEARCH mit einem Volumen von rd. 150.000 m² neuer und sanierter Bürofläche, das somit ca. 14% unter dem langjährigen Durchschnitt (Ø 2006-2015: 175.000 m² p.a.) bleiben wird.

Weiter sinkende Angebotsreserve

• Die kurzfristig verfügbare Angebotsreserve (bezugsfähig innerhalb von drei Monaten) hat sich gegenüber dem Vorjahr um rd. 140.000 m² auf aktuell ca. 1,32 Mio. m² reduziert (Ende 2014: rd. 1,46 Mio. m²).
• Die Leerstandsquote sank dabei auf 10,9% (Ende 2014: 11,9%).
• Damit rangiert Frankfurt hinsichtlich des absoluten Angebotssockels indessen unverändert an erster Position in Deutschland vor Berlin (1,05 Mio. m² bzw. 5,5%) und München (1,04 Mio. m² bzw. 5,4%).

Anziehende Mietpreise

Bei den Mieten zeigte sich die Frankfurter Marktentwicklung im Verlauf des aktuellen Jahres positiv:
• Die gewichtete Spitzenmiete stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um EUR 1,-/m² auf nunmehr EUR 39,-/m².
• Auch die mittlere Miete in City-Lagen konnte um EUR 1,80/m² zulegen und erreichte zum Jahresende 2015 ca. EUR 24,30/m².





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