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25.11.2015 Vernetzung von Gebäuden wird wichtiger

Die technologische Weiterentwicklung wird künftige Beschäftigungsverhältnisse und Arbeitsplätze tiefgreifend beeinflussen. Zu diesem Ergebnis kommt das Immobilienberatungsunternehmen CBRE im Report "Real Estate and the Community - Mapping Outcomes for the Future". Der Bericht, der die Beziehung zwischen Immobilien und ihrer näheren Umgebung untersucht, fokussiert sich dabei insbesondere auf die globalen Trends, infolge derer sich die Projektentwicklung und das Management von Gebäuden verändern wird. "Lage, Lage, Lage - das war lange Zeit das Mantra der Immobilienbranche", sagt Martina Williams, Head of Client Solutions Germany and Continental Europe bei CBRE. "Heutzutage heißt es außerdem Vernetzung, Vernetzung, Vernetzung, denn künftig kommt es neben den klassischen Standortfaktoren insbesondere auf die technologische und urbane Anbindung eines Objekts an."

Der Bericht stellt drei zentrale Entwicklungen heraus:

- Innovation und Technologie - Bis zu 60 Prozent der Arbeitsplätze, die in zehn Jahren vorherrschen, gibt es so heute noch nicht. Für Gebäude heißt das, dass diese bereits bei ihrer Entwicklung über eine eingebaute Möglichkeit verfügen müssen, flexibel auf innovative und technologische Veränderungen im Bereich der Vernetzung zu reagieren. Andernfalls werden diese Objekte im Markt nicht bestehen.
- Vernetzung und Anbindung - Mobilität wird im städtischen Raum heutzutage immer wichtiger. Gleichzeitig liegt das europäische Durchschnittsalter der Fahranfänger derzeit bei 28 Jahren. Infolgedessen müssen die Arbeitsplätze der Zukunft in ihrer näheren Umgebung zunehmend an öffentliche Verkehrsmittel angebunden werden.
- Städtebauliche Verdichtung - Im Jahr 2050 liegt die weltweite Bevölkerungszahl laut den Vereinten Nationen schätzungsweise bei 9,6 Milliarden Menschen. Die international steigende Urbanisierung hat zur Folge, dass die Anzahl der Megastädte außergewöhnlich zunehmen wird. Dies wiederum bedeutet, dass der Standort einer Immobilie mit dieser urbanen Struktur verbunden sein muss.

Innovation und Technologie

"Durch Automatisierung, Digitalisierung und künstliche Intelligenz verschiebt sich die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten und unsere hiermit verbundenen Aufgaben wahrnehmen", so Hannah Hahn, Global WorkPlace Innovation Manager bei CBRE. "Laut Zukunftsforschern sind von dieser Entwicklung insbesondere Tätigkeiten betroffen, die beispielsweise von Beamten, Bibliothekaren, Uhrmachern und Bankangestellten ausgeführt werden." Eine steigende Zahl von Arbeitnehmern erwartet, künftig vermehrt in informellen Umgebungen zu arbeiten, die zudem flexibler und "humaner" auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Arbeitgeber werden wiederum dazu angehalten, Arbeitsplätze bereitzustellen, die sich am Lebens- und Arbeitsstil der Mitarbeiter orientieren. Um diesen Herausforderungen und Ansprüchen gerecht zu werden, müssen Immobilien sehr flexible Flächen beinhalten, die in der Lage sind, fünf bis zehn verschiedene Anpassungen in einem typischen 25-jährigen Investmentzyklus zu ermöglichen.

Vernetzung und Anbindung

Die Veränderung der jeweiligen Umgebung von Gebäuden setzt sich weiter fort. "In der Vergangenheit lag der Fokus in erster Linie auf der privaten und individuellen Mobilität", so Hahn. "Das Ergebnis zeigte sich in der Entstehung von Vorstädten sowie außerhalb der Stadtzentren liegenden Fachmarktzentren und Bürogebäuden." Investitionen flossen hierbei zum größten Teil in die entsprechende Straßeninfrastruktur. Heutzutage wird bei Investitionen besonders darauf geachtet, dass Gebäude in dicht besiedelten, städtischen Ballungsräumen über eine entsprechende Anschlussstelle an den öffentlichen Personennahverkehr verfügen. Die individuelle Mobilität wird so durch das Konzept der Vernetzung ersetzt und Investitionen in die öffentliche Verkehrsinfrastruktur sorgen dafür, dass die Anbindung sichergestellt wird. "Künftig werden Standorte mit einer sehr guten Vernetzung und Anbindung für Arbeitnehmer immer bedeutender, sodass auch im Zuge dessen die Nachfrage nach solchen Standorten seitens der Unternehmen steigen wird", so Williams. "Entsprechend werden Lagen, die nicht über diese Qualität der Vernetzung und Anbindung verfügen, eine wesentlich geringere Arbeitnehmerdichte aufweisen."

Städtebauliche Verdichtung

Der Einfluss der Urbanisierung auf die Lebens- und Arbeitswelt wird sich weiter fortsetzen. Auch zukünftig werden die Städte den Handels- und Geschäftsverkehr antreiben, da dort die Konzentration von Menschen mit entsprechenden Kompetenzen und innovativen Ideen am stärksten ist. Für Immobilien folgt daraus, dass diese den verfügbaren Platz beispielsweise durch Großraumbüros oder frei verfügbare Arbeitsplätze (auch als Hoteling oder Hot Desking bekannt) optimal und effizient nutzen müssen. Hieraus entsteht zudem eine steigende Zahl an gemischt genutzten Gebäuden, da diese durch ihre Effizienz eine breitere Masse ansprechen. "Um im Wettbewerb zu bestehen und erfolgreich zu sein, müssen sich Gebäude und Arbeitsplätze an die sich global verändernden demographischen Verhältnisse anpassen", sagt Williams. "Der Erfolg wird schließlich davon abhängen, wie gut diese Veränderungen in entsprechende Planungen mit einbezogen werden, die das intelligente und digitalisierte Gebäude auch im Hinblick auf seine Funktionalität als Teil innerhalb einer Quartiersentwicklung berücksichtigt - zumal monofunktionale Immobilien in den dichtbesiedelten Großstädten wenig zukunftsweisend sind."



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