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24.11.2015 Online-Händler nutzen Vorteile des Offline-Handels

Menschen sind digital, aber nur teilweise. So ist die Abgrenzung zwischen Online- und Offline-Handel mittlerweile obsolet. Entscheidend ist für Einzelhandelsunternehmen nicht, wo der Umsatz getätigt wird, sondern dass Umsatz getätigt wird.

Online-Handel ist einfach, günstig und bequem. Dennoch ist aktuell ein Trend beobachtbar, dass Online-Händler offline gehen, d.h. bevorzugt in attraktiven Innenstädten Shops eröffnen. Bislang kannte man nur den umgekehrten Weg. So eröffnete My Müsli bereits 2009 ihre erste von nun knapp 20 Filialen, Zalando einen Outlet-Store und Shoepassion Shops in sechs Metropolen. Möbelhändler wie fashion4home oder Sitzfeldt sind ebenfalls zusätzlich offline aktiv. Weitere Beispiele: Das als reiner Online-Anbieter gestaltete Modelabel Almliebe finden wir jetzt auch mit einem Shop in der Ickstattstraße in München und selbst die Online-Partnervermittlung E-Darling hat bereits ein stationäres Beratungszentrum in Berlin.

Dieser Trend geht in eine neue Ära: Im November eröffnete der weltweit größte Online-Händler Amazon einen Store in Seattle. Die Ikone des Online-Handels begünstigte einst den Niedergang des klassischen Buchhandels. Nun werden zusätzlich auch die Vorteile des stationären Handels genutzt, denn vielen Kunden fehlt neben der persönlichen Beratung und Aufenthaltsqualität das Erlebnis über alle Sinne. Die haptische, olfaktorische oder gustatorische Erfahrung ergänzt also Rezensionen und Algorhithmen!? Zumindest auf bestimmte Segmente trifft das zu. Den Lebensmitteleinzelhandel beschäftigt z.B. aktuell die Ankündigung von Amazon Fresh, der 2016 in Deutschland starten soll. Spätestens jetzt wird jeder Einzelhändler seine Online-Strategie überdenken.

Eine ganze Anzahl von Online-Retailern, deren Fokus bislang auf der Optimierung ihres Warenwirtschaftssystems und der Logistik lag, stehen andersherum vor der Herausforderung, den richtigen Standort und das passende Shop-Design für die geplante stationäre Ergänzung ihres Online-Geschäfts zu wählen. Als Testballon nutzen beide Welten verstärkt Pop Up-Stores, um Erfahrungen zu sammeln und Risiken zu managen. COMFORT konnte bereits eine Reihe von entsprechenden Pop Up-Stores erfolgreich vermitteln, wie z.B. den ersten deutschen Pop Up-Store der italienischen Marke Brandy Melville in Düsseldorf, die Drybar von Marlies Möller im Einkaufszentrum Sevens auf der Kö oder #digitalrepublic in der Leipziger City.

Wie finden Online-Händler die richtigen Offline-Locations? Für die Standortwahl innerhalb der 70 bedeutendsten Städte entwickelte das Research & Consultingteam der COMFORT-Gruppe ein City Ranking. Ausgehend von insgesamt 35 aufbereiteten Parametern erfolgt ein methodisch fundiertes Benchmarking der wirtschaftlichen Basis, Anziehungskraft und Performance des Einzelhandels bzw. der Einzelhandelsimmobilien in Innenstädten.

Das Gesamt-Ranking ergibt sich aus drei mittels eines Scoring-Modells ermittelten Teilindizes zu den Bereichen Demographie und (Sozio-)Ökonomie, Einzelhandel sowie Standort und Immobilien (s. Grafik „TOP 20“). Eine Reihe von mittelgroßen Städten verfügt über eine ausgesprochen leistungsstarke Einzelhandelsszene und reflektiert auf ein weiträumiges, teilweise ein Vielfaches der eigenen Einwohnerzahl aufweisendes Einzugsgebiet“, zeigt COMFORT-Chefresearcher Olaf Petersen auf. So erleichtert das COMFORT-City Ranking die Suche des adäquaten Standorts.



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