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30.10.2015 UBS Bubble Index sieht viele Städte als überbewertet

Seit 1998 haben sich die Immobilienpreise in vielen Städten der Welt teuerungsbereinigt mehr als verdoppelt. Im Durchschnitt ist das Preisniveau höher als vor der Finanzkrise im Jahr 2007/08. Das UBS Chief Investment Office Wealth Management kommt in der neu eingeführten Studie UBS Global Real Estate Bubble Index zum Schluss, dass die Wohnimmobilienmärkte in den meisten untersuchten Städten überbewertet sind. Das Risiko einer Immobilienblase ist in London und Hongkong am meisten ausgeprägt.

In Sydney, Vancouver, San Francisco und Amsterdam deuten Abweichungen von der langfristigen Norm auf deutlich überbewertete Wohnimmobilienmärkte hin. Auch in Genf, Zürich, Paris und Frankfurt sind die Bewertungen überzogen. Dasselbe gilt, wenn auch zu einem geringeren Grad, für Tokio und Singapur. Die US-Städte New York und Boston weisen im historischen Vergleich eine faire Bewertung auf, während Chicago unterbewertet ist.

Claudio Saputelli, Leiter Global Real Estate bei UBS CIO WM, sagt: "Eine Mischung aus optimistischen Erwartungen, günstigen ökonomischen Fundamentaldaten und Kapitalzuflüssen aus dem Ausland ließ die Bewertungen in einigen Städten in den vergangenen Jahren kräftig ansteigen. Die lockere Geldpolitik hat eine Normalisierung der Wohnimmobilienmärkte verhindert und das Risiko lokaler Blasen erhöht."

Der Begriff Blase bezeichnet eine deutliche und anhaltende Fehlbewertung eines Vermögenswerts. Eine Blase kann vor ihrem Platzen nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. Doch die historischen Daten zeigen wiederkehrende Muster von Exzessen am Immobilienmarkt. "Es ist von grundlegender Bedeutung, die Anzeichen für eine Blase frühzeitig zu erkennen. Deshalb haben wir den UBS Global Real Estate Bubble Index lanciert", so Saputelli.

Wie sich eine Blase identifizieren lässt

Der UBS Global Real Estate Bubble Index misst das Risiko einer Immobilienblase anhand wiederkehrender Muster in ausgewählten globalen Finanzzentren. Folgende, risikobasierte Klassifizierungen kommen zum Einsatz: Baisse ("depressed"), unterbewertet ("undervalued"), fair bewertet ("fair-valued"), überbewertet ("overvalued") und Blasenrisiko ("bubble-risk").

Die Analyse wird durch einen Vergleich des aktuellen Verhältnisses zwischen Kaufpreis und Einkommen bzw. Kaufpreis und Mietzins-Niveau ergänzt. Eine gemäß Preis-Einkommens-Verhältnis geringe Erschwinglichkeit lässt darauf schließen, dass sich die Aussichten auf einen langfristigen Preisanstieg verringert haben. Dagegen deutet ein hohes Verhältnis von Kaufpreis zu Mietzins auf eine gefährliche Abhängigkeit von niedrigen Zinsen hin.

Matthias Holzhey, Ökonom bei UBS CIO WM, sagt: "In Hongkong, London, Paris, Singapur, New York und Tokio haben sich die Wohnimmobilienpreise am stärksten von den lokalen Einkommen entkoppelt. In diesen Städten übersteigt der Kauf einer 60 m²-Wohnung das Budget der meisten Menschen – sogar jener, die im hochqualifizierten Dienstleistungssektor arbeiten."



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