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01.09.2015 Globale Wohnimmobilienpreise steigen nur noch minimal

Der „Global House Price Index“ ist per Ende Juni 2015 im Jahresvergleich nur noch um 0,1 Prozent gestiegen. Anhaltende Schwierigkeiten der europäischen Wirtschaft, schwankende globale Aktienmärkte und Diskussionen darüber, wann in den USA die Zinsen steigen werden, wirken sich lähmend auf die weltweiten Wohnimmobilienmärkte aus.

Aktuell überlagert die schwächelnde Wirtschaft in China die Sorge um Griechenland als wichtigstes weltwirtschaftliches Thema. Zudem verliert die Konjunktur in den Emerging Markets an Schwung. Die makroökonomische Lage hat sich bereits auf die weltweiten Wohnimmobilienmärkte niedergeschlagen.

Der Global House Price Index, den die internationale Immobilienberatung Knight Frank alle drei Monate für Wohnliegenschaften mittlerer Qualität an mehr als 50 Standorten in aller Welt erhebt, verzeichnete per Ende Juni 2015 im Jahresvergleich ein bescheidenes Plus von 0,1 Prozent. Das ist die niedrigste Wachstumsrate seit vier Jahren. Doch während Wohnimmobilien in diesem Segment aktuell lediglich an 27 Prozent der untersuchten Standorte einen Wertverlust erlitten, waren es 2011 noch 44 Prozent.

Trotz strengerer Abkühlungsmaßnahmen seitens der Regierung stehen Hongkong (+20,7 Prozent) und China (-5,7 Prozent) im Ranking weit auseinander. Die steigende Liquidität und der kontinuierliche Kapitalfluss vermögender Festland-Chinesen in den Wohnsektor in Hongkong haben dazu geführt, dass im ersten Halbjahr 2015 mehr als 8.700 neue Wohnungen in der Sonderverwaltungszone gekauft wurden.

Die jüngsten Schwankungen an den chinesischen Aktienmärkten hat die Fragilität der Erholung in der Eurozone aufgezeigt. Gleichzeitig hat sie die Wahrscheinlichkeit der Zinserhöhung in den USA nach hinten verschoben. Das sind zwar gute Nachrichten für die Hausbesitzer in den USA, aber schlechte Nachrichten für die Bilanzen der Unternehmen.

Die Wohnimmobilienmärkte in China und den USA – die beiden Länder erwirtschaften rund 33 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes – haben sich konträr entwickelt. Seit Anfang 2014 haben die Preise für mittlere Wohnimmobilien in China im Schnitt um 6,2 Prozent nachgegeben. Im gleichen Zeitraum sind sie in den USA um 7,6 Prozent gestiegen.

In Dubai haben Wohneinheiten mittlerer Qualität im letzten Quartal 2,8 Prozent und im letzten Jahr 12,8 Prozent an Wert verloren. „Die Nachfrage ist zurückgegangen“, erläutert Kate Everett-Allen aus dem internationalen Research für Wohnimmobilien bei Knight Frank. „Zudem wirken sich der starke US-Dollar und die anhaltenden Abkühlungsmaßnahmen auf diesen Markt aus.“

Im Wettbewerb der Regionen ist Europa aufgestiegen, nachdem es 15 Quartale in Folge den letzten Platz belegte. Die Preise sind hier im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt um 2,8 Prozent gestiegen. Die Türkei, Estland, Luxemburg und Irland weisen sogar zweistellige Wachstumsraten auf. Deutsche Wohnimmobilien mittlerer Qualität haben 5,4 Prozent an Wert gewonnen.



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