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28.08.2015 Europäische Gewerbeinvestmentmärkte auf höchstem Niveau seit 2007

Im ersten Halbjahr 2015 konnte mit fast 102,5 Mrd. EUR das höchste Investitionsvolumen in gewerbliche Immobilien in Europa seit 2007 verzeichnet werden, berichtet Savills, eines der führenden, weltweit tätigen Immobiliendienstleistungs-Unternehmen in seinem Investmentmarktbericht „European Investment Briefing“. Die ersten sechs Monate diesen Jahres waren die leistungsstärksten seit 2007. Das Investitionsvolumen stieg um 25 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres an.

„Dies entspricht unseren Prognosen aus dem 1. Quartal 2015. Der europäische Investmentmarkt ist auf dem besten Weg, die Marke von 230 Mrd. EUR zum Jahresende zu übertreffen. Die gewerblichen Immobilieninvestoren bevorzugen auch weiterhin die Core-Märkte. Auf UK, Deutschland und Frankreich entfällt weiterhin 67,8 % des Gesamtvolumens“, erläutert Lydia Brissy, Director Savills European Research. „Allerdings gewinnen Länder, die nicht zu den Top-3 gehören, aufgrund des gestiegenen Investoreninteresses an Non-Core-Ländern zunehmend Marktanteile. Diese Länder bieten attraktive Preise und ein Angebot an großvolumigen Immobilien und Portfolios. Insgesamt zeigen Investoren eine gesteigerte Bereitschaft höhere Risiken einzugehen. Sie suchen Märkte mit Preissteigerungspotenzial und konzentrieren sich daher auf sekundäre oder alternative Anlagen in den wichtigen Städten oder Top-Standorten der sekundären Märkte, wo sie einen Rückgang der Anfangsrenditen erwarten.“

Mit einem Anteil von durchschnittlich 39 % pro Land dominierten Büroimmobilien auch weiterhin die Investitionstätigkeit in den meisten europäischen Ländern. Die einzigen Ausnahmen, in denen Einzelhandelsimmobilien einen höheren Anteil an Immobilieninvestitionstransaktionen hatten, waren Deutschland (42 %), Finnland (43 %), die Niederlande (43 %), Norwegen (62 %) und Portugal (83 %), da in diesen Ländern große Einzelhandelsportfolios im letzten Quartal verkauft wurden.

In seinem Marktbericht erklärt Savills auch, dass in fast allen Ländern Europas und vor allem in den peripheren Märkten, wo insbesondere US-Investoren sehr aktiv waren, Cross-Border-Investments zugenommen haben. Zudem konnte wachsendes Interesse von Investoren aus dem asiatisch-pazifischen Raum und dem Nahen Osten verzeichnet werden. Der Anteil der nicht-inländischen Investitionen reichte von 10 % in Schweden bis zu über 80 % in Märkten wie Italien, Polen und Portugal.

Marcus Lemli, CEO Germany / Head of Investment Savills Europe, kommentierte diese Entwicklung so: „Die internationalen Investoren treiben das Marktvolumen auch weiterhin in die Höhe. Dies gilt insbesondere für Investoren aus den USA, die Einzelhandelsportfolios oder Premium-Büroimmobilien erworben haben.“
Dies hat bei einigen der eher peripheren Länder zu den höchsten Anstiegen des Investitionsvolumens im ersten Halbjahr 2015 geführt - insbesondere in Portugal (720 %), Norwegen (391 %) und Italien (154 %). Im 2. Quartal 2015 war der Anteil an Geld aus den USA, das in grenzüberschreitende Investitionen floss, mit einem Anteil von durchschnittlich 40 % pro Land und bis zu 93 % in Portugal und 66 % in Irland bemerkenswert.

Marcus Lemli ergänzt: „Durch den gesunden Anlageappetit der Investoren hat in Europa eine Verschiebung hin zu größeren Transaktionen stattgefunden. Die bedeutendsten Steigerungen bei den Portfoliotransaktionen wurden in Deutschland und den nordischen Märkten verzeichnet, und folglich gab es einen deutlichen Aufschwung der Aktivitäten in den regionalen Märkten.“

In der ersten Hälfte dieses Jahres stieg das Investitionsvolumen in die regionalen Märkte auf mehr als die Hälfte des Gesamtvolumens der jeweiligen Länder – im letzten Jahr betrug dieser Anteil nur durchschnittlich ein Drittel. Interessanterweise wurden auch in Frankreich und UK überdurchschnittliche Aktivitäten in ihren jeweiligen regionalen Märkten festgestellt.

Marcus Lemli schließt daraus: „Trotz aller wirtschaftlichen Unsicherheiten durch die Griechenlandkrise, hat sich die Aktivität im Markt für gewerbliche Immobilien in ganz Europa als robust erwiesen. Das Potenzial für höhere Investitionsvolumen ist, im Zusammenhang mit niedrigen Zinsen, der Verfügbarkeit von Finanzmitteln und insgesamt besseren wirtschaftlichen Voraussetzungen, sicher gegeben. Daher prognostizieren wir für das laufende Jahr eine Steigerung der gewerblichen Investitionstätigkeit von mindestens 10-20 % und einen weiteren Rückgang der Anfangsrenditen für zwei Drittel unserer Märkte. Trotz des derzeitig allgemeinen Unbehagens über die konjunkturelle Abschwächung in China, habe ich keinen Zweifel daran, dass das Interesse der Investoren im 2. Halbjahr 2015 vor dem Hintergrund der stetigen Erholung in Europa weiterbestehen wird und dies ein attraktiver Standort für Investitionen bleibt.“



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