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21.08.2015 Weniger europäische Immobilienfonds – Mehr Risikofreude

Insgesamt wurden in Europa im ersten Halbjahr 2015 30 Fonds mit einem Ziel-Eigenkapitalvolumen von € 15,3 Mrd. aufgelegt (H1 2014: 52 Fonds mit einem Ziel-Eigenkapitalvolumen von € 22,9 Mrd.). Stark beeinflusst ist der volumenseitige Rückgang durch die Auflage von Megafonds (> € 1 Mrd.). Wurden in der Vergleichsperiode des Vorjahres noch 6 Megafonds mit einem Volumen von über € 6 Mrd. aufgelegt, so waren es im ersten Halbjahr 2015 nur 2 Megafonds mit einem Ziel-Eigenkapitalvolumen von € 2,2 Mrd.. Ein weiterer Grund für den Rückgang in der Fondsanzahl ist die zunehmende Investition in Separated Accounts anstatt Fondsvehikeln durch institutionelle Investoren. Aufgrund der deutlich geringeren Anzahl der aufgelegten Fonds stieg zudem das durchschnittliche Fondsvolumen von € 441 Mio. in H1 2014 auf € 510 Mio. in H1 2015.

In Bezug auf die Risikoallokation des ersten Halbjahres 2015 zeigt sich ein klarer Trend hin zu mehr Risiko. So machen opportunistische und Value-Add Fonds im ersten Halbjahr einen Anteil von 64,4 % und Core Fonds einen Anteil von 35,6% des Angebotes aus. Im Vergleich hierzu waren die Fondsmanager im ersten Halbjahr 2014 noch vorsichtiger. Die Quote der Core Fonds lag damals noch bei 50,4 %.

Der Renditedruck auf den deutschen Immobilienmärkten führt dazu, dass Private-Equity-Immobilienfondsmanager vermehrt nach Alternativen im europäischen Ausland suchen. So sind im ersten Halbjahr 2015 in Deutschland nur noch Fonds mit einem Zieleigenkapital von € 3,8 Milliarden aufgelegt worden. In den ersten sechs Monaten 2014 waren es noch 7,1 Milliarden Euro. Der Durchschnittswert seit Anfang 2011 liegt bei rund fünf Milliarden Euro.

Der Swisslake Aktivitäts-Index für Deutschland ist in der ersten Jahreshälfte 2015 auf ein leicht unterdurchschnittliches Niveau gefallen. In Süd- sowie in Mittel- und Osteuropa haben sich die von Swisslake gemessenen Aktivitäten von Private-Equity-Immobilienfonds dagegen im ersten Halbjahr 2015 jeweils verdoppelt, auch die Aktivität in Skandinavien hat sich deutlich erhöht.

Unter den Asset-Klassen verlieren die in den letzten zwei Jahren dominanten Finanzierungsfonds weiter an Schwung. Das aktuelle Bild zeigt, dass der Zenit der Finanzierungsfonds überschritten ist. Die seit der Finanzkrise den Markt dominierenden Finanzierungsfonds stehen immer mehr im Wettbewerb zu den wiedererstarkten europäischen Banken. Waren Ihre Strategien direkt nach der Finanzkrise noch vornehmlich auf Value-Add und opportunistische Strategien wie Mezzanine, Preferred Equity und NPL’s ausgerichtet, so hat sich der Trend zunehmend hin zu Corestrategien und damit Senior Loans entwickelt.
Den größten Sprung im Index machten Hotels, Logistikimmobilien und Nischensegmente (Studentenwohnheime). Sie werden aktuell von vielen Fondsmanagern wieder vermehrt ins Repertoire genommen, da sie traditionell höhere Einstandsrenditen bieten, als die klassischen Sektoren Büro, Wohnen und Einzelhandel.

(by: SWISSLAKE CAPITAL AG)



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