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06.08.2015 Weniger Verträge für Top-Wohnobjekte in London durch Stempelsteuer

Käufer haben aufgrund der erweiterten Stempelsteuer weniger Verträge für Spitzenwohnobjekte in Central London unterzeichnet. Knight Frank rechnet erst im Herbst mit einem Aufschwung. Im Zeitraum nach den Unterhauswahlen und vor den Sommerferien haben potenzielle Käufer von Top-Wohnimmobilien die neuen Marktgegebenheiten zunächst verdaut und Kaufentscheidungen nach hinten verschoben.

Eine Reihe von Steueränderungen hat unter anderem dazu geführt, dass die Preise für Spitzenwohnobjekte in Central London in den letzten zwölf Monaten nur geringfügig gestiegen sind. „Sowohl Käufer als auch Verkäufer sind abwartend“, kommentiert Tom Bill aus dem Research für Wohnimmobilien von Knight Frank. „Sie haben keine Bedenken, den Zeitpunkt der irgendwann wieder steigenden Preise zu verpassen.“

So bremsten jüngste Änderungen in Bezug auf die Gesetze zum Non-Dom-Status Investitionsentscheidungen. Inhaber des Nom-Dom-Status, also Ausländer, die in Großbritannien wohnen, aber dort nicht dauerhaft sesshaft sind, müssen ihr im Ausland erzieltes Einkommen unter gewissen Bedingungen nicht in Großbritannien versteuern. Am stärksten wirkte sich aber die Erhöhung der Stempelsteuer für Objekte in einem Wert von mehr als 1,1 Millionen Pfund im Dezember aus.

Trotz der starken Konjunktur befindet sich der Wohnimmobilienmarkt im Luxussegment aufgrund der Steueränderungen, die sich besonders stark in London auswirken, in einer Konsolidierungsphase. Die Zahlen zum Transaktionsvolumen von Wohnimmobilien in England und Wales im ersten Quartal 2015 belegen, in welchem Ausmaß Londoner Häuser und Wohnungen der Luxusklasse zu den steigenden Einnahmen aus der Stempelsteuer beitragen.

Obwohl nur 13 Prozent der Transaktionen in den ersten drei Monaten dieses Jahres auf London entfiel, summierte sich die durch diese Verkäufe erzielte Stempelsteuer auf 46,9 Prozent der Gesamteinnahmen. Ein Jahr zuvor lag dieser Betrag noch bei 43,4 Prozent. Objekte in einem Wert von mehr als eine Million Pfund in London machten einen Prozent der Umsätze in England und Wales aus. Die Steuereinnahmen hierfür stiegen indes von 19,8 Prozent im Vorjahr auf nun 25,8 Prozent. Insgesamt ist die Stempelsteuer in England und Wales wie von der Regierung vorhergesagt im ersten Quartal 2015 gesunken. Sie rechnet damit, dass in den nächsten Jahren die Inflation der Hauspreise möglichen Mindereinnahmen entgegenwirkt.

Nach zwölf Monaten sukzessive geringerer Preissteigerungen beträgt das Jahresplus für Top-Wohnobjekte in Central London per Ende Juli dieses Jahres 2 Prozent. Ende Juli 2014 hatten sich die Immobilien im Jahresrückblick noch um 7,9 Prozent verteuert. Das gesamte Transaktionsvolumen in England und Wales ist im ersten Quartal 2015 um 11 Prozent zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Geschäfte für Immobilien in einem Wert von mehr als zwei Millionen Pfund in London um 25 Prozent gesunken.



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