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30.06.2015 Studentischer Wohnungsmarkt: Potenzial im mittleren Preissegment

Noch besteht im Hochpreissegment des studentischen Wohnungsmarktes weiteres Wachstumspotenzial, der Wettbewerb dürfte vor dem Hintergrund rasch steigender Versorgungsquoten und zusätzlicher Anbieter jedoch zunehmen. Da zudem nur etwa 5 % aller Studierenden in Deutschland mehr als 450 Euro monatlich für ihre Miete aufwenden, stellt sich langfristig die Frage, wie sich weiteres Wachstum realisieren lässt. Savills hat hierfür in dem heute veröffentlichten vierten Teil seiner Analysereihe zum studentischen Wohnungsmarkt mit dem mittleren Preissegment und nicht-studentischen Zielgruppen zwei potenzielle Wachstumsfelder identifiziert.

Allein durch die Erschließung des mittleren Preissegments ergäbe sich gewaltiges Wachstumspotenzial. So geben in den 30 größten deutschen Hochschulstädten etwa 150.000 Studenten mehr als 450 Euro Miete pro Monat aus und sind damit für Anbieter im Hochpreissegment als Zielgruppe interessant. Mehr als doppelt so viele Studenten – etwa 330.000 – haben Mietausgaben zwischen 350 und 450 Euro. „Ein Anbieter, der neben dem oberen Preissegment auch die Nachfragegruppe mit einem etwas geringeren Budget bedienen kann, wird sein potenzielles Nachfragevolumen unter Umständen vervielfachen“, kommentiert Matthias Pink, Director und Head of Research Germany bei Savills, die Zahlen. Vor diesem Hintergrund ist zu erwarten, dass mittelfristig einige der bereits aktiven oder neu hinzu kommenden Anbieter versuchen werden, sich im mittleren Preissegment zu positionieren.

Da neben den Studierenden auch andere Haushalte, insbesondere die steigende Zahl der Ein-Personen-Haushalte, mit dem Problem konfrontiert sind, dass es in Deutschland zu wenige kleine Wohnungen gibt, dürfte sich auch hier ein nennenswertes zusätzliches Nachfragepotenzial verbergen. Zu den Nachfragegruppen zählen vor allem temporär Beschäftigte, beispielsweise Projektmitarbeiter, Gastdozenten oder Expatriates, sowie generell Wochenendpendler. Vor diesem Hintergrund erscheint es vielversprechend, das Konzept des Studentenwohnens auf solche Nutzergruppen auszudehnen und an deren jeweilige Bedürfnisse anzupassen. Eine solche Entwicklung lässt sich bereits beobachten und setzt sie sich weiter fort, dann könnte der Studentenwohnungsmarkt in einigen Jahren eines von mehreren Teilsegmenten eines Marktes für Mikrowohnungen sein.


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