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23.04.2015 Markt für Hotel-Investments verzeichnet bestes Jahr aller Zeiten

Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 15,2 Milliarden Euro verzeichnete der europäische Hotel-Investmentmarkt 2014 ein außerordentlich gutes Jahr. Die Transaktionen an den fünf wichtigsten Tourismuszielen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien, die drei Viertel des gesamten Investitionsvolumens auf sich vereinigten, legten gegenüber dem bereits erfolgreichen Vorjahr noch einmal um 68 Prozent zu. Die Umsätze übertrafen 2014 sogar die Ergebnisse des Rekordjahres 2007. „Der Markt für Hotel-Investments wurde 2014 von ausländischen Anlegern getrieben, die hauptsächlich aus Nordamerika, Nahost und Asien kamen. Darüber hinaus war eine deutliche Zunahme von Direktinvestitionen aus China zu beobachten – ein Trend, der sich zunehmend verstärkt“, so Bruno Juin, Managing Director von BNP Paribas Real Estate Hotels.

Den europäischen Markt für Hotel-Investments dominiert mit einem Anteil von 44 Prozent an den Gesamtinvestitionen in den fünf führenden Destinationen weiterhin Großbritannien. Der Verkauf großer Trophy Assets sowie Portfolio-Transaktionen sorgten dafür, dass sich das Investitionsvolumen gegenüber 2013 noch einmal fast verdoppelte und 2014 ein neues Rekordhoch von 5,4 Milliarden Euro erreichte. Nordamerikanische Investoren waren auf dem britischen Markt extrem aktiv mit Portfolio-Transaktionen wie beispielsweise mit dem Kauf der 144 Travelodge-Hotels durch Goldman Sachs. Etwas weniger intensiv, doch immer noch sehr lebhaft gestalteten sich die Aktivitäten von Investoren aus Nahost und Asien, deren Interesse sich nach wie vor auf Luxushotels in der britischen Hauptstadt konzentriert.

In Deutschland haben Hotelverkäufe deutlich zugelegt und überschritten erstmals die 3-Milliarden-Euro-Schwelle. Sie legten gegenüber 2013 um 82 Prozent zu und erreichten mit 3,1 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Wie in Großbritannien wurde auch hier das extrem gute Ergebnis nicht nur von mehreren großen Portfolio-Transaktionen getrieben, sondern auch von einer beträchtlichen Anzahl an Einzelobjekten, darunter das Le Méridien in München und das Hilton in Frankfurt am Main. Wie der deutsche Hotelmarkt ins 1. Quartal 2015 gestartet ist, lesen Sie unter diesem Link.

Auch in Frankreich war die Performance der Hotel-Investments 2014 sehr dynamisch. Hier überschritt das Investitionsvolumen im Hotelsegment mit 2,2 Milliarden Euro die 2-Milliarden-Euro-Schwelle, was einer Steigerung um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Markt wurde auch im betrachteten Zeitraum wieder hauptsächlich von ausländischen Investoren getrieben, die einen Marktanteil von 86 Prozent erreichten und deren vorrangiges Interesse Hotels der gehobenen Preiskategorien gilt. Zu den Trophy Assets, die 2014 den Besitzer wechselten, gehören das Le Méridien Paris Etoile, das Marriott Champs Elysees und das Intercontinental Paris Le Grand, die jeweils an US-amerikanische und chinesische Anleger sowie Investoren aus Katar verkauft wurden.

Spanien ist wieder auf Erfolgskurs. Das Land konnte das für 2013 verzeichnete Investitionsvolumen beinahe verdoppeln und erreichte mit 1,1 Milliarden Euro einen Anteil von 17 Prozent am Gesamtvolumen der fünf wichtigsten europäischen Hotelmärkte. Auch 2014 stand der spanische Hotelmarkt wieder im Fokus ausländischer Investoren. Besonders Käufer aus Asien zeigten ein signifikant höheres Interesse: Ihre Investitionen beliefen sich 2014 auf zwei Drittel des von ihnen investierten Gesamtvolumens der vergangenen fünf Jahre.

In Italien ist der Markt für Gewerbeimmobilien zwar insgesamt ruhiger, trotzdem verzeichnete dort das Hotelsegment zwischen 2013 und 2014 dank bedeutender Abschlüsse wie dem Verkauf des St. Regis Grand Hotel in Rom und des Resort Forte Village auf Sardinien einen Zuwachs des Investitionsvolumens um 11 Prozent. Darüber hinaus ist offenbar für einige bedeutende Immobilien im historischen Zentrum von Rom der Umbau in Hotels geplant, was auf ein zunehmendes Anlegerinteresse an dieser Produktart hindeutet.

Zwar bevorzugen Investoren immer noch qualitativ hochwertige Immobilien, doch sehen sie sich inzwischen auch zunehmend nach Objekten um, die höhere Renditen versprechen. Daher dürfte das Investitionsvolumen im Hotelsegment in diesem Jahr weiter zulegen, wenn auch mit etwas geringerem Tempo. „Wir sind überzeugt, dass der europäische Markt für Hotel-Investments auf einem guten Fundament steht. Die Performance des Hotelsegments ist seit 2010 stabil, und dieser Trend setzte sich auch 2014 fort. Parallel dazu verzeichneten die internationalen Touristenankünfte in den fünf wichtigsten europäischen Destinationen 2014 einen neuen Rekord“, so Céline Cotasson-Fauvet, Head of European Analysis von BNP Paribas Real Estate International Research.

Performance des Hotelsegments verbessert sich stetig in den meisten europäischen Märkten

Wie die neuesten vom Marktforschungsunternehmen MKG Hospitality veröffentlichten Daten zeigen, war 2014 mit einer durchschnittlichen Steigerung des RevPAR (revenue per available room) um 3,8 Prozent erneut ein Jahr des Wachstums. Allerdings weisen nicht alle Märkte dieselbe dynamische Entwicklung auf.

Deutschland hat sich eine Spitzenposition als Ziel für Freizeit- und Geschäftsreisen erarbeitet und liegt derzeit in der Liste der weltweit am meisten besuchten Länder auf Platz 7. Internationale Touristenankünfte, die seit 2007 einen Zuwachs von 35 Prozent verzeichneten, legten 2014 gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent zu. Beim RevPAR erreichte der deutsche Hotelmarkt 2014 einen neuen Spitzenwert und übertraf das Niveau von 2007 um satte 21 Prozent. Getrieben wurde diese Entwicklung von einer ausgewogenen Steigerung bei der Belegungsrate und dem durchschnittlichen Zimmerpreis.

In Großbritannien legte der RevPAR dank deutlicher Steigerungen bei Belegungsrate und durchschnittlichem Zimmerpreis, die 2014 neue Spitzenwerte von 79,2 Prozent beziehungsweise 109,90 Euro erreichten, um 7 Prozent zu. Weitere Zuwächse beim RevPAR dürften von den Zimmerpreisen getrieben werden, da die Belegungsraten an eine Obergrenze stoßen.

Frankreich bleibt mit knapp 85 Millionen internationalen Touristenankünften auch 2014 das meistbesuchte Land weltweit. Der französische Hotelmarkt verzeichnete allerdings im vergangenen Jahr nur ein langsames Wachstum. Die Zimmerpreise mussten zu Jahresbeginn eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3 Punkte verkraften, daher ging der Zuwachs beim RevPAR gegen Null. Da die Belegungsraten die Werte der Vergangenheit nicht erreichten, wurde die Entwicklung des RevPAR vor allem vom durchschnittlichen Zimmerpreis gestützt.

Die Hotelmärkte in Spanien und Italien, wo der RevPAR um 12 beziehungsweise 15 Prozent unter dem Wert von 2007 liegt, gewinnen erst allmählich wieder an Fahrt. Allerdings zeigten sich 2014 weitere Anzeichen einer Erholung. Die Belegungsraten überschritten historische Höchststände. Lediglich der durchschnittliche Zimmerpreis liegt in beiden Ländern nach wie vor unter Vorkrisenniveau. In Spanien dürfte sich das operative Umfeld im Zuge der erwarteten Steigerung des BIP verbessern, während in Italien die Weltausstellung in Mailand 2015 die Hotelauslastung positiv beeinflussen wird.


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