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23.03.2015 Thüringer Wohnungswirtschaft senkt CO2-Emissionen

Erfurt. Thüringens organisierte Wohnungswirtschaft hat zwischen 1994 und 2012 die CO2-Emissionen ihres Wohnbestandes um 65 Prozent gesenkt – mit Maßnahmen der Energiewirtschaft sogar um 78,3 Prozent. Konkret bedeutet das: Jede Thüringer Wohnung verursachte 2012 im Schnitt 71,5 Prozent weniger Kohlendioxid als noch 1994. Das wird im aktuellen CO2-Bericht des Verbandes der Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. (vtw.) deutlich.

„Unsere Mitgliedsunternehmen haben in den vergangenen Jahren einen erheblichen Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzziele der Bundesrepublik Deutschland geleistet, der mit hohen finanziellen Aufwendungen verbunden war. 91,7 Prozent der Wohnungen sind energieeffizient saniert bzw. teilsaniert. Jetzt sind die Möglichkeiten, am Einzelobjekt effektiv Energie zu sparen, weitestgehend ausgereizt.“, betont Constanze Victor, Verbandsdirektorin des vtw. Sie fordert darum einen strategischen Perspektivwechsel – vom Einzelgebäude hin zu komplexen Lösungen für Quartiere und Regionen. „Wenn Bund und Land weitere energetische Sanierungen fordern, müssen diese durch Baukostenzuschüsse gefördert werden. Nur so können Wohnungen für den Mieter künftig bezahlbar und für den Vermieter wirtschaftlich bleiben“, so der vtw.

Der CO2-Bericht ist das Ergebnis der freiwilligen Verpflichtung des vtw. gegenüber der Thüringer Landesregierung. Das Ziel: Treibhausemissionen zu reduzieren und die Initiative „Energetischer Stadtumbau 2025“ zu unterstützen. Mit einem eigens aufgelegten CO2-Monitoring wurden jetzt die in der Jahresstatistik erfassten Daten durch die Fachhochschule Erfurt ausgewertet. Danach werden 75 Prozent des Thüringer Wohnungsbestandes durch Energie sparende Fernwärme beheizt. Bezogen auf die Wohnungsfläche liegen die Energieverbrauchskennwerte klar unter denen des bundesdeutschen Durchschnittes wie folgende Tabelle zeigt:

Wie wichtig energiesparende Raumheizung und Trinkwassererwärmung sind, wenn es um den CO2-Ausstoß von Wohnungen geht, zeigt die Statistik. Mit 85 Prozent haben Heizung und Warmwasser den größten Teil am Endenergieverbrauch der privaten Haushalte. Nur rund 15 Prozent werden für Beleuchtung, Kochen und Elektrogeräte verwandt.

Gründe für die Reduzierung der CO2-Emissionen um 65 bzw. 78,3 Prozent sind u.a. die nachträgliche Dämmung der Außenbauteile, der Austausch von Fenstern, der Einbau von Regelventilen an den Heizkörpern, die Einzelraumregelung, die Nachtabsenkung, die Vorlauftemperaturabsenkung, die nachträglicher Dämmung von Rohrleitungen und der verbrauchsabhängigen Heiz- und Warmwasserkostenabrechnung. Auch der Ersatz der Braunkohle durch Erdgas sowohl bei der Fernwärme als auch bei der Umstellung von Einzelfeuerstätten auf Sammelheizungen führte zu geringeren Emissionsfaktoren. Als Folge aller Maßnahmen zusammen verursacht eine Thüringer Wohnung 2012 nur noch 1,59 Tonnen Kohlenstoffdioxid im Gegensatz zu den 5,57 Tonnen im Jahr 1994.

Doch die Thüringer Wohnungswirtschaft geht noch weiter. „Wir engagieren uns für die Klimawende. Unsere Wohnungsunternehmen bringen sich deshalb aktuell in Netzwerke ein, deren Ziel in bestimmten Schrumpfungsregionen beispielsweise eine gemeinsame dezentrale Energieversorgung und eine abgestimmt Infrastruktur ist. Gleichzeitig benötigen wir aber weiter eine effiziente und klimafreundliche KWK-basierte Fernwärmeversorgung“, erklärt Verbandsdirektorin Constanze Victor die künftigen Maßnahmen.



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