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20.03.2015 Sinkende Zahl der Baugenehmigungen auch in NRW

Einen nur schwachen Anstieg der Baugenehmigungen hat das Statistische Bundesamt (Destatis) am 17. März 2015 vermeldet: Im Jahr 2014 wurde in Deutschland der Bau von 284.900 Wohnungen genehmigt. Das waren 5,4 Prozent oder 14.500 Wohnungen mehr als im Vorjahr. Nicht nur die Wohnungswirtschaft im Bund betrachtet diese sich abkühlende Dynamik kritisch, auch der VdW Rheinland Westfalen sieht diese wieder rückläufige Entwicklung mit zunehmender Sorge. Im Jahr 2014 wurden in Nordrhein-Westfalen sogar nur noch 45.318 Wohnungen zum Bau freigegeben – und damit um 8,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Alexander Rychter, Verbandsdirektor der Wohnungswirtschaft im Westen, sagt zu den jüngst veröffentlichten Zahlen aus Bund und Land: „Der Markt ist unverändert überreguliert und dies entmutigt potenzielle Bauherren. So haben wir in 2014 die Einführung der Kappungsgrenzenverordnung erlebt, die auch flächendeckend in Kommunen eingesetzt wird, wo es nicht nötig gewesen wäre und wo gar keine angespannten Wohnungsmärkte existieren – etwa in Rheine, Wesel oder Bottrop. Dazu kommt ab dem 1. Januar 2015 mit inzwischen 6,5 Prozent ein bundesweit neuer Spitzensteuersatz bei der Grunderwerbsteuer sowie ab dem 1. Januar 2016 eine neue Stufe der Energieeinsparverordnung mit nochmals 25 Prozent verschärften Anforderungen. All das zwingt die Baukosten weiter in die Höhe, macht das Bauen und damit auch am Ende Mieten immer teurer. Auch die in 2015 nochmals verbesserte Wohnraumförderung unseres Landes kann solche Belastungen für das Investitionsklima nur schwerlich kompensieren.“

Die ehemals gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsunternehmen sind ihrer Verantwortung, preiswerten Wohnraum zu schaffen und zu bewirtschaften, auch in 2014 weiter nachgekommen: Die Bau-Fertigstellungszahlen der VdW-Mitgliedsunternehmen sind in diesem Jahr gegenüber 2013 um 36,4 Prozent gestiegen.

Damit sich der Aufwärtstrend der letzten beiden Jahre bei den Baugenehmigungen auch langfristig weiter fortsetzt, statt weiter abzuflauen, appelliert der VdW Rheinland Westfalen, an das Land, nicht durch neues Ordnungsrecht die Baukosten noch weiter zu erhöhen. „Wir erhoffen uns in diesem Sinne eine ausreichende Berücksichtigung dieser Überlegungen insbesondere jetzt, da im Land die Novelle der Landesbauordnung vorbereitet wird“, sagt Alexander Rychter.


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