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19.03.2015 Optimismus für Aktien deutscher Wohnimmobilienanbieter

Die ODDO SEYDLER BANK AG bleibt trotz zuletzt deutlich gestiegener Kurse optimistisch für die Entwicklung deutscher Wohnimmobiliengesellschaften. In einer heute vorgestellten Studie kommen die Autoren zum dem Schluss, dass die Bewertungen der Gesellschaften zwar deutlich über dem historischen Durchschnitt lägen, dies aber auf Grund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus, des stabilen Wirtschaftswachstums, der anhaltenden Wohnungsnachfrage in den Ballungsgebieten und der immer noch niedrigen Bautätigkeit gerechtfertigt sei. Daher bleibe auch das Interesse von Investoren nach Anlagemöglichkeiten in Immobilien hoch.

Gemessen am FTSE EPRA/NAREIT-Index liegen die Bewertungen der deutschen börsennotierten Immobiliengesellschaften etwa 20 Prozent über ihrem Nettovermögenswert (NAV). In den Jahren 2006 und 2007 lagen die Bewertungen bis zu 70 Prozent über dem NAV, bevor es im Anschluss zu einer scharfen Kurskorrektur kam. Derzeit liegen einige Gesellschaften sogar deutlich höher über ihrem NAV wie etwa Deutsche Wohnen (mehr als 60 Prozent) oder Deutsche Annington oder LEG (jeweils zwischen 35 und 40 Prozent). Dennoch sei die Situation nicht mit der Lage von damals zu vergleichen, schreiben die Autoren Manuel Martin und Felix Parmantier: „Im Gegenzug zu den letzten Blasenbildungen bei Immobilienaktien in den Jahren 2006/2007 und 1993 bewegen wir uns in einem extrem niedrigen Zinsumfeld, zudem setzen die Immobilienkäufer einen wesentlich höheren Anteil von Eigenkapital ein.“

Wichtigster Treiber für die Aktien von Wohnimmobiliengesellschaften bleibt das Zinsumfeld. Auf Grund des Quantitative Easings der Europäischen Zentralbank wird nach Schätzungen von ODDO SEYDLER das günstige Umfeld „länger anhalten als ursprünglich gedacht, wahrscheinlich sogar noch mehrere Jahre“. In Dänemark seien mittlerweile sogar schon negative Hypothekenzinsen am Markt. Auf der Suche nach einer Überrendite verbunden mit einem gewissen Maß an Sicherheit seien daher die Aktien von Wohnimmobiliengesellschaften für Investoren weiterhin interessant. Insbesondere ausländische Anleger würden weiter stark investieren. Ein weiterer Werttreiber seien immer noch vorhandene Optimierungsmöglichkeiten in den vorhandenen Portfolien. Von der vom Gesetzgeber beschlossenen sogenannten „Mietpreisbremse“ erwarten sich die Autoren der Studie keine nachhaltigen negativen Einflüsse auf die Preisbildung.

Die Unternehmen und Investoren würden sich in Zukunft mehr auf B- und C-Lagen konzentrieren, da die A-Lagen mittlerweile rar und sehr teuer geworden seien. Auch würden sie sich wieder mehr auf risikoreichere Investitionen einlassen, insbesondere börsennotierte Unternehmen würden mehr Fremdkapital aufnehmen und auf Größenvorteile setzen. Dies werde die M&A-Aktivitäten weiter antreiben. Nach den spektakulären Transaktionen der vergangenen Monate, wie der Übernahme von Gagfah durch Deutsche Annington, erwarten die Autoren der Studie allerdings kaum mehr Übernahmen unter börsennotierten Gesellschaften. Vielmehr würden die Aktiengesellschaften jetzt außerhalb der Börse nach geeigneten Übernahmekandidaten Ausschau halten.

Besonders positiv beurteilt ODDO SEYDLER Grand City Properties, die über sehr gute Finanzrelationen verfügen, sowie Patrizia Immobilien, deren Kunden wie Versicherungsgesellschaften und Pensionsfonds, sich künftig noch stärker am Immobilienmarkt engagieren werden.


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