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23.02.2015 Hohe Zufriedenheit von Mietern mit ihren Büros

Eine große Mehrheit der Büromieter in Deutschland ist mit der Immobilie, in der sich die angemieteten Büroflächen befinden, zufrieden (41 Prozent) oder sogar sehr zufrieden (ebenfalls 41 Prozent). Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie des Immobilienberatungsunternehmens Colliers International, die in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Bauprozessmanagement und Immobilienentwicklung (LBI) an der TU München entstanden ist. Demnach liegt der Anteil der Mieter, die mit ihren Büroflächen unzufrieden oder sogar sehr unzufrieden sind, bei geringen sechs bzw. ein Prozent.

Peter Bigelmaier, Head of Office Letting bei Colliers International Deutschland: „Mit 88 Prozent beurteilten die Befragten die Lage ihrer Büros am positivsten, wobei hier Standortfaktoren sowie Infrastruktureinrichtungen zusammengefasst wurden. Ähnlich hohe Zustimmungsraten wie bei der Lage konnte der Bereich Raumgestaltung und Freiräume erzielen. 80 Prozent der Befragten äußerten sich diesbezüglich zufrieden bzw. sehr zufrieden.“

Prof. Dr.-Ing. Josef Zimmermann, Ordinarius des LBI, ergänzt weitere Studien-Ergebnisse: „Das geringste Zufriedenheitsniveau erreichten die Faktoren Komfort und Wirtschaftlichkeit. Obwohl zwei Drittel der Befragten angeben, mit dem Komfort in den Büroflächen (sehr) zufrieden zu sein, sind es 11 Prozent (überhaupt) nicht. Zudem sind zwar 59 Prozent der Befragten mit der Wirtschaftlichkeit (sehr) zufrieden. Gut zehn Prozent sind dagegen (sehr) unzufrieden.“

Für die Studie wurden die Umfrageteilnehmer zudem befragt, welche Kategorien für Büromieter wichtig sind. Am wichtigsten sind demnach der Komfort (Mittelwert 4,56) und die Wirtschaftlichkeit (4,45) der genutzten Büroflächen, wohingegen Umweltverträglichkeit (2,88) und Standortfaktoren (2,70) eine eher geringe Bedeutung einnehmen. Die individuelle Regulierbarkeit von Heizung, Kühlung, Lüftung sowie des Sonnenschutzes sind für den Großteil der Befragen unverzichtbar. Erwartungsgemäß kommt auch den Kosten für Mietflächen, Nebenkosten und Stellplätze eine große Bedeutung zu, wobei Stellplatzkosten in dieser Kategorie deutlich hinter den beiden anderen Kriterien liegen.

Andreas Trumpp MRICS, Head of Research bei Colliers International Deutschland: „Der am häufigsten in der Befragung genannte Umzugsgrund war die Erweiterung von Büroflächen. Dieses Ergebnis ist auf die zum Bezugszeitpunkt zwischen 2010 und 2014 herrschenden, vergleichsweise positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zurückzuführen. Nach den Expansionsgründen fanden sich auf den Plätzen zwei bis vier die Motive einer Erhöhung der Ausstattungs- und Lagequalität der Büroflächen sowie der Steigerung der Repräsentativität der Lage wieder. Als fünfthäufigster Grund wurden Probleme bzw. die Unzufriedenheit mit dem Vermieter am Altstandort genannt.“

„Dies ist insofern bemerkenswert, da die Verringerung der Nettokaltmiete, die Flächenreduktion sowie die Verringerung der Betriebskosten nur auf den Plätzen acht bis zehn landeten. Für gewöhnlich werden bei Umzügen gerade diese drei Motive als wichtigste vermutet. Das Ergebnis der vorliegenden Befragung legt dagegen nahe, dass die Beziehung zwischen Vermieter und Mieter in jedem fünften Fall schwierig erscheint“, so Bigelmaier. Die Steigerung der Nachhaltigkeit spielte bei den Umzugsmotiven der befragten Unternehmen dagegen eine untergeordnete Rolle. Gerade einmal rund vier Prozent der Nennungen entfielen auf diesen Grund für einen Standortwechsel.

Fazit

Eine Triebfeder von Unternehmensumzügen ist das Wirtschaftswachstum, mit dem Flächenexpansionen einhergehen. Bigelmaier: „Überrascht hat das Ergebnis, dass hinter einem Umzug oft Schwierigkeiten und Probleme zwischen Mieter und Vermieter stecken – vor allem vor dem Hintergrund, dass die eigentlich als ´offensichtlich´ qualifizierten Einsparungen bei Mietpreis und Nebenkosten lediglich auf mittleren Plätzen landeten. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, dass Eigentümer und Asset Manager den Austausch mit ihren Mietern zu einer ernst zu nehmenden Routine entwickeln, damit sich keine Missverständnisse aufbauen können, die zum Auszug der Mieter führen.“

„Weniger überrascht hat dagegen, was Mietern an einer Büroimmobilie wichtig ist. Ein hoher Komfort steht ebenso hoch im Kurs wie die Wirtschaftlichkeit der Flächen. Die Zufriedenheit mit den Immobilieneigenschaften fällt differenziert aus. Insbesondere was Lagen und Anbindungen betrifft, ist diese sehr hoch. Viele Mieter informieren sich also sehr detailliert im Vorfeld einer Anmietungsentscheidung und sehen daher ihre Erwartungen nach dem Einzug in die neuen Flächen positiv erfüllt“, so Bigelmaier abschließend.

Weitere Informationen zur Studie:
Im Rahmen der Studie wurden rund 1.200 Büronutzer bundesweit befragt, ihre Erfahrungen in Bezug auf die aktuell genutzten Büroflächen anzugeben. Die Rücklaufquote lag bei 12 Prozent. Um eine möglichst hohe Aussagequalität zu erreichen, wurden Unternehmen befragt, die ihre neuen Büros zwischen Mitte 2010 bis Anfang 2014 bezogen haben. Damit wurde sichergestellt, dass einerseits bereits (erste) Erfahrungswerte in den Flächen vorlagen und andererseits die ursprünglichen Umzugsgründe präsent waren.


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