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11.02.2015 Mit 22 Mrd. Euro Investitionen in Industrie- und Logistikimmobilien neues Rekordergebnis in der Region EMEA

Nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Colliers International haben die Investitionen in Industrie- und Logistikimmobilien in EMEA die Werte von 2007 überschritten und 2014 ein Rekordergebnis von 22 Milliarden Euro erreicht. Das ist ein zentrales Ergebnis des „Colliers International EMEA Industrial & Logistics Snapshot 2015“.

Großbritannien ist dabei der stärkste und attraktivste Markt und hat mit insgesamt 8,3 Milliarden Euro über ein Drittel (38 Prozent) des gesamten EMEA-Kapitals angezogen, das 2014 in diese Assetklasse geflossen ist. Damit wurden die Ergebnisse der folgenden Märkte Skandinavien (3,7 Milliarden Euro) und Deutschland (3,6 Milliarden Euro) um mehr als das zweifache übertroffen.[1]

Peter Kunz FRICS, Colliers International, Head of Industrial & Logistics Germany: „Der Markt befindet sich wieder im Aufschwung, insbesondere in Großbritannien. Das Mietwachstum fiel dort besonders deutlich aus. Gleiches gilt für Schweden und dort vor allem für Stockholm. Deutschland ist mit 3,6 Milliarden der drittstärkste Investmentmarkt in der Region EMEA. Insgesamt ist die Lage in ganz Europa äußerst positiv, und die gleiche Tendenz zeigt sich auch in den Nebenmärkten. Bemerkenswert ist, dass sich der spanische und der irische Markt im Zuge mehrerer bedeutender Abschlüsse erholt haben. Irland kann ein außergewöhnliches Mietwachstum von 22,8 Prozent in Dublin (5,80 Euro/m2) aufweisen, obwohl dieser Markt im Vergleich zu anderen europäischen Märkten besonders hart getroffen wurde.

Insgesamt fehlt es auf dem Industrie- und Logistikimmobilienmarkt aber an Produkten, so dass künftig sowohl die Mieten als auch die Kapitalwerte steigen dürften. 2015 wird es voraussichtlich zudem zu einem Zuwachs an spekulativer Bautätigkeit kommen.“

2014 nahmen solche spekulativen Bauprojekte in Großbritannien, Polen, Tschechien und Schweden bereits wieder zu.

In Großbritannien stieg zum ersten Mal seit 2010 der Flächenumsatz, wobei Einzelhändler und Logistikanbieter besonders aktiv waren. So haben namhafte Unternehmen wie Waitrose und Eddie Stobart Deals abgeschlossen. Beide bauten ihre eigenen, maßgeschneiderten Immobilien, was ein weiterer Beleg für den Angebotsmangel im Spitzensegment ist.

Der Mangel an adäquaten Flächen spiegelte sich im Mietanstieg in Belfast (12,5 Prozent, 5,20 Euro/m2), Birmingham (11,8 Prozent, 7,10 Euro/m2), Manchester (11,1 Prozent, 5,80 Euro/m2), Bristol (4,3 Prozent, 6,90 Euro/m2) und London Heathrow (3,4 Prozent, 17,30 Euro/m2) wider.

In Dänemark, Schweden und Norwegen erfüllte das vorhandene Angebot häufig nicht die Anforderungen der Nutzer. Dementsprechend war die Aktivität gering und das Mietniveau blieb unverändert. Ausnahmen hiervon waren Stockholm (9,1 Prozent, 5,30 Euro/m2) und Göteborg (4,5 Prozent, 5,10 Euro/m2). Infolge des Mangels an hochwertigen Immobilien und angesichts der geringen Baukosten in Dänemark erwägen viele Mieter in Kopenhagen, eigene Gebäude zu errichten, anstatt zu mieten. Etliche Projektentwickler in Schweden haben mit spekulativen Bauprojekten begonnen, um die kurzfristige Nachfrage der Mieter zu erfüllen, die normalerweise bei sechs bis neun Monaten liegt.

Die Mietpreise in Deutschland sind 2014 weitgehend stabil geblieben, in München (4,8 Prozent, 6,60 Euro/m2) und Stuttgart (1,8 Prozent, 5,70 Euro/m2) sind sie gestiegen. Auf der Angebotsseite spielten in Deutschland schlüsselfertige Projekte wie das Lager von Home24 in Berlin eine wichtige Rolle. Das Interesse an Immobilien im Einzugsgebiet von Großstädten wie Frankfurt am Main geht besonders auf Online- und Lebensmittelhändler zurück.

Spanien und Irland profitierten ebenfalls von einem deutlichen Anstieg des Jahresinvestitionsvolumens, das sich auf 604 Millionen Euro (+ 298 Prozent) bzw. 240 Millionen Euro (+ 687 Prozent) belief. Portugal verzeichnete nach zwei Jahren Stagnation mit dem 95,9 Millionen schweren Blackstone-Kauf in Azambuja wieder Aktivität. Zwei Zukäufe von Grivalia Properties sorgten für eine Belebung des griechischen Marktes.

Polen, Tschechien und Rumänien verzeichneten die höchste Transaktionssumme, die jemals in Industrie- und Logistikimmobilien dieser drei Länder investiert worden sind. Auf der Mieterseite sind auf dem polnischen und tschechischen Markt der Onlinehandel, Transport- und Logistikanbieter sowie Automobilzulieferer für die meisten Anmietungen verantwortlich.


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