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28.01.2015 Scope veröffentlicht Ratingmethodik für geschlossene AIF

Die Ratingagentur Scope hat ihre Ratingmethodik für geschlossene Alternative Investmentfonds (AIF) weiterentwickelt. Die Bewertung von AIF wird auf ganz Europa ausgeweitet. Marktteilnehmer können den Entwurf der Methodik bis zum 24.02. kommentieren.

Die angepasste Methodik wird auf alle neuen geschlossenen AIF angewendet – europaweit und sämtliche Assetklassen übergreifend. Die methodischen Veränderungen reflektieren zum einen die neuen regulatorischen Rahmenbedingungen für geschlossene Fonds in Europa (AIFM-Richtlinie). Zum anderen hat Scope neue Bewertungskomponenten in die Methodik integriert. Darüber hinaus ist die neue Methodik in der Darstellung wesentlich detaillierter, um Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Ratingprozesses zu erhöhen.

Die wichtigsten Neuerungen:

1. Sämtliche AIF-Ratings sind künftig über die gesamte Fondslaufzeit im Monitoring – und werden somit der Fondsentwicklung fortlaufend angepasst. Reine Emissionsratings werden nicht mehr durchgeführt. Hintergrund: Das Asset Management während der Laufzeit wird für den Fondserfolg immer relevanter. Aus reinen Initiatoren werden Vermögensverwalter.

2. Zur Bewertung der Ausfallwahrscheinlichkeit der relevanten Kapitalflüsse (z.B. Miet- oder Leasingeinnahmen) legt Scope künftig verstärkt eigene Bonitätsbewertungen zugrunde. Hintergrund: Scope hat in den vergangenen Jahren Rating-Teams zur Bewertung von Unternehmen und Banken aufgebaut. Diese führen im Rahmen der AIF-Ratings Bonitätseinschätzungen u.a. von Mietern oder Leasingnehmern durch.

3. Blind-Pool-Fonds werden auf Basis bereits erworbener oder zum Erwerb geplanter Assets bewertet. Nach dem Ankauf neuer Assets wird das Rating aktualisiert. Hintergrund: Das Erfordernis zur Risikodiversifizierung im Rahmen des KAGB führt u.a. dazu, dass verstärkt Blind-Pools aufgelegt werden.

4. Die Fondsanalyse erfolgt auf Ebene des Fonds. Die steuerliche Betrachtung auf Anlegerebene entfällt. Hintergrund: Die Methodik wird europaweit angewendet. Die Einkommenssteuer-Regime sind in Europa jedoch sehr heterogenen und würden die Vergleichbarkeit der Ratings verzerren.

Kernelemente der bisherigen Methodik bleiben erhalten

Das Fondsrating von Scope trifft eine Aussage über das Verhältnis von Risiko und Rendite. Je höher das Rating, desto vorteilhafter ist dieses Verhältnis aus Investorensicht.

Das Herzstück von Scopes Ratingmethodik ist weiterhin die Kapitalflusssimulation (Monte-Carlo-Simulation). Dabei legen die Scope-Analysten allen relevanten Fondsparametern Spannbreiten und Eintrittswahrscheinlichkeiten zugrunde. Mittels einer Simulation von 100.000 möglichen Szenarien werden Mid-, High- und Low-Case-Szenarien ermittelt.

Darüber hinaus ergeben sich aus der Monte-Carlo-Simulation auch folgende für Investoren relevante Kennziffern:

- Return Corridor
- Break-Even Probability
- Probability of Losses
- Value-at-Risk

Auf der Value-at-Risk-Betrachtung aufbauend stuft Scope sämtliche AIF in eine von fünf Risikoklassen ein.

Die Qualität des Asset Managers fließt auch weiterhin in die Bewertung der Fonds ein. Hierbei berücksichtigt Scope künftig explizit, welche Einflussmöglichkeit der Asset Manager auf den Erfolg eines Fonds überhaupt hat. Ist der Gestaltungsspielraum gering, weil zum Beispiel wichtige Fondsparameter bis zum Ende der Fondslaufzeit fixiert sind (z.B. Mietvertragspartner) bzw. sich vom Asset Manager nicht beeinflussen lassen (z.B. Windenergieertrag), ist auch die Auswirkung der Asset Manager Qualität auf das AIF-Rating gering.

Neue Ratingskala

Zur besseren Abgrenzung von Bonitätsurteilen (Credit Ratings) und Fondsratings (Risk-Return-Ratings) hat Scope die Ratingskala angepasst. Alle Fondsratings werden künftig auf einer Skala mit kleinen Buchstaben und dem Subskript AIF ausgewiesen. Die Ratingskala reicht dabei wie bisher von aaaAIF bis dAIF.


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