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27.01.2015 Dublin: Deutlichstes Comeback auf europäischem Büroimmobilienmarkt

Nach Angaben des Immobiliendienstleistungsunternehmens Colliers International schrieb Dublin im zweiten Halbjahr 2014 die deutlichste Erfolgsgeschichte auf dem europäischen Büroimmobilienmarkt. Das Mietwachstum stieg in der irischen Hauptstadt um 14,3 Prozent auf 480 Euro pro Quadratmeter jährlich, was einem Anstieg um mehr als 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Der „Colliers International Office Snapshot“ für das zweite Halbjahr 2014 zeigt zudem, dass die Mieten in Barcelona und Amsterdam in diesem Zeitraum um 2,9 Prozent sowie in Madrid um zwei Prozent gestiegen sind. Trotz der andauernden wirtschaftlichen Untersicherheiten in Italien, verzeichneten auch Mailand und Rom im zweiten Halbjahr zum ersten Mal seit 2011 bzw. 2012 ein Mietwachstum.

Peter Bigelmaier, Head of Office Letting bei Colliers International Deutschland: „In Madrid und Dublin stiegen die Mieten natürlich von einer sehr niedrigen Basis aus, und in praktisch allen diesen ´schwierigen´ Märkten sind die Zuwächse auf wenige Gebiete beschränkt und gehen meist auf die Central Business Districts (CBDs) und die A-Bürolagen zurück. Allerdings gehen wir aufgrund der Entwicklung im vergangenen Jahr für 2015 von einer kontinuierlichen Verbesserung auf diesen Märkten aus, sofern sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzt, wobei in Italien die Abwärtsrisiken größer sind.“

Andreas Trumpp MRICS, Head of Research bei Colliers International Deutschland: „Die wirtschaftliche Erholung Irlands entwickelt sich zwar langsam, ist aber auf dem richtigen Weg, was sich positiv auf die Marktstimmung auswirkt. Beim Mietwachstum spielt auch der Mangel an Core-Immobilien in den CBDs eine Rolle. Die Herausforderung der kommenden Jahre besteht im begrenzten Angebot an Bestandsimmobilien in der Stadt. Bemerkenswert im Jahr 2014 war das rasante Wachstum der etablierten IT-Player wie LinkedIn, Twitter, Facebook und Amazon und auch die ausländischen Direktinvestitionen sind nach wie vor zu verzeichnen. Zudem werden in Dublin aktuell eine Reihe neuer Bauprojekte und größerer Refurbishments verwirklicht. Die ´Docklands Strategic Development Zone´ wird diesen Prozess beschleunigen. Es ist aber von entscheidender Bedeutung, dass mit den Bauarbeiten so bald wie möglich begonnen wird, um so der mittel- und langfristigen Nachfrage gerecht zu werden.“

Insgesamt spiegeln in Europa die Büroimmobilienmärkte auch weiterhin das regional unterschiedliche Wirtschaftswachstum wieder, so dass vier Markttendenzen zu unterscheiden sind:

• „Märkte unter Druck“: Teile Südeuropas und Osteuropas (Mieten in Moskau, St. Petersburg und Kiew gingen 2014 deutlich zurück). Unsicherheit und schwache Wirtschaft führen zu zunehmendem Leerstand, der wahrscheinlich auch 2015 andauern wird.
• Märkte mit „CBD-bedingter“ Erholung: Umfasst wichtige Bürostandorte in Spanien, Irland und den Niederlanden, die von der wirtschaftlichen Erholung und der verbesserten Stimmungslage profitieren.
• „Stabile“ Märkte: Die Top 6-Standorte in Deutschland, Paris, Teile Skandinaviens sowie Mittel- und Osteuropas. In Deutschland stiegen die Spitzenmieten 2014 in weiten Teilen; sie befinden sich nun auf ihrem zyklischen Höhepunkt. Trotz der fragilen Lage der französischen Wirtschaft blieben die Büromieten in den CBDs von Paris im zweiten Halbjahr 2014 unverändert, der Abwärtsdruck auf den übrigen Markt bleibt aber bestehen. In den meisten Fällen, auch in Paris und Deutschland, bleiben die Spitzenmieten voraussichtlich zumindest Anfang 2015 stabil.
• „Vorreitermärkte“: Hier dominiert Großbritannien. Das Mietwachstum steht auf einer immer breiteren Basis und „strahlt“ auf die Regionen aus. Die Spitzenmieten stiegen in der zweiten Jahreshälfte 2014 im Londoner West End (+2,1 Prozent), der Londoner City (+8,3 Prozent), in Manchester (+1,6 Prozent), Birmingham (+1,8 Prozent) und Bristol (+1,8 Prozent). Die CBD-Mieten werden angesichts des wachsenden Optimismus der Unternehmen in den Städten in den kommenden 12 Monaten weiter steigen.

Bigelmaier: „Im zweiten Halbjahr 2014 hat sich die Lage auf dem europäischem Immobilienmarkt weiter differenziert, was zu einer Verringerung der Bürorenditen an zahlreichen Standorten geführt hat. Da dem Mietmarkt insgesamt noch immer die Dynamik fehlt, steigen die Preise schneller als die Kapitalwerte. Das gilt insbesondere für sich erholende Märkte, auf denen die Mietpreissteigerung bislang vor allem auf einen Mangel an hochwertigen Flächen und weniger auf ein echtes Nachfrageplus zurückgeht.“

Nach Angaben von Colliers International sind die Erwartungen für 2015 eng mit der Entwicklung der Eurozone wie beispielsweise der von Griechenland verknüpft. „Natürlich sind auch die gesünderen Volkswirtschaften Europas abhängig von ihren wichtigsten Handelspartnern. So bleibt ein langsames Wachstum auf dem Mietmarkt das wahrscheinlichste Szenario“, so Bigelmaier abschließend.


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